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I3)t3ii3)i3>t3)t3>t3)i3>[3>t3)i3>(3>i3)t3ii3>i2)t2>t3)t3>i3)t3>t2> Rothelmshausen. — Schiffeiborn. 'ss'S'S'ss'S'a'a'Q'S'ss'Si'a'Q'sj'5s'Q'3'®'S'Q'ss'3

dem 13. Jahrhundert; sie sollte im Jahre 1837 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden, ist jedoch durch
umfassende, 1854 erfolgte Reparaturen vor dem Untergange gerettet worden. Es wurde damals die im
18. Jahrhundert an den kleinen quadratischen, mit einem schlichten Kreuzgewölbe überdeckten Hauptraum,
dessen Umfassungswände doppelte Höhe hatten und so den Turm der alten Kirche bildeten, ostwärts an-
gebaute halbkreisförmige Apsis erneuert. Auf dem Walmdach des jetzigen Schiffs steht ein offenes Glocken-
häuschen ohne Glocken.

Schiffeiborn.

Dorf mit 93 Einwohnern in 22 Wohnstätten am Fuße eines die aus dem isoliert stehenden Bergfrit
und unbedeutendem Gemäuer bestehenden Reste der im Mittelalter umfangreichen Ganerbenburg Löwenstein
tragenden bewaldeten Vorberges vom Kellerwald. Den Namen des Orts, der früher auch Löwenstein ge-
nannt wurde, leitet Arnold (a. a. O., S. 327) von scivaro lapis ab. Die hier Oberurf und Zwesten ver-
bindende Frankfurt-Casseler-Straße führt unweit vorbei, auch die den sogenannten Löwensteiner Grund, worin
Ober- und Niederurf, Reptich, Gilsa und Zimmersrode liegen, durchfließende Urf ist in etwa 1 2/4 Stunde
von Schiffeiborn aus zu erreichen.

Die vorher genannte Burg Löwenstein ist im Inventar der Hessischen Baudenkmäler von 1870
mit den wenigen Worten: „Ein hoher Thurm und Reste der Umfassungsmauern sind noch vorhanden“ ab-
getan1; daß dieser, soviel bekannt, nicht durch kriegerische Zerstörung, sondern durch allmählichen Verfall
entstandene Zustand schon lange besteht, zeigt die von uns reproduzierte Ansicht vom Löwenstein aus Tafel 227
dem Jahre 1789 “; im 17. Jahrhundert war, und dies beweist die einzige ältere Abbildung im Thesaurus Tafel 204
pnilopoliticus von 16303, die ganze Bergkuppe bei dem Turm mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden inner-
halb einer Ringmauer bedeckt. Hier sind drei „Häuser“ für die drei Linien Löwenstein-Westerburg,
Löwenstein-Schweinsberg und Löwenstein-Löwenstein, in welche die Familie nach dem Tode ihres
Ahnherrn Werner, der sich noch von Bischofshausen nannte, gespalten hatte, deutlich zu erkennen,
ebenso der die nordöstliche Ecke einnehmende, bereits des Daches entbehrende Turm, welcher nach den Be-
stimmungen eines am 15. Oktober 1466 zwischen den drei Stämmen vereinbarten Burgfriedens den Ganerben
gemeinsam gehörte.4

Dieser, wohl aus dem Ende des 14. Jahrhunderts stammende, unmittelbar auf dem Basaltfelsen
erbaute Bergfrit5 hat einen Durchmesser von etwa 9 m und enthält zuunterst ein rundes mit Gewölbe über- Tafel 227
decktes Verließ von 2,63 m Durchmesser.6 Darüber findet sich ein quadratischer Raum, in den man über
eine Fallbrücke von dem Nachbargebäude aus gelangte; er enthält gegenüber der Tür eine nach innen stark
erweiterte Schießscharte, rechts einen Kamin, links eine große Nische für ein Bett und dabei eine zum in
die Nische eingebauten Abort führende Tür.7 Links vom Eingang geht in der Mauerstärke eine im Bogen

1 Auf Seite 133; als Besitzer wird ebenda ein Geh. Staatsrat von Winzingerode zu Cassel genannt; jetzt gehört
die Ruine dem Prinzen Philipp von Hanau, der in Niederurf außer andern auch das von Winzingerodesche Ritter-
gut erworben hat.

2 Sie gehört zu einer Beschreibung des Löwensteins von I. Fr. Engelschall i. Journ. v. u. f. Teutschl. 1790,
S. 1 ff. — Eine lithographierte Ansicht des Löwensteins von der Südostseite findet sich in der Vorzeit für 1826.

3 Dieselbe gehört zu den wenigen in dem genannten Werke befindlichen Originalaufnahmen.

1 Den Wortlaut des Vertrags findet man bei Kopp, Hessische Gerichtsverfassung I, S. 121.

5 Das Schloß Löwenstein kommt zuerst 1253 in einer am 8. August in Castro Lewinstein ausgestellten Urkunde vor.

0 Der „Burgfriede" bestimmt für Vergehen von Knechten und Gesinde das „setzen in unsern gemeinen Thurm“.

7 Im „Burgfrieden“ heißt es: „auch sollen wir ein ieglicher Stamm vorgenandt, von Westerburg, Schweinsberg und
Löwenstein zwene Wächter halten, sodaß die wohl wachen“. Der beschriebene Raum war die Wächterstube.

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