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Tafel 200
Tafel 201

Tafel 242

Tafel 242
Tafel 242

Epitaph vorher erwähnt wurden, errichtet. Andere Inschriften weisen darauf hin, daß das Haus 1642 und
1690 verändert worden ist und daß eine Renovation im Jahre 1802 stattgefunden hat. Im zweiten Stockwerk
sind noch hübsche barocke Türen mit guten Beschlägen.

Zennern.

Kirchdorf mit 600 Einwohnern in 87 Wohnstätten in der .fruchtbaren Ebene zwischen Fritzlar und
Wabern, an der alten Straße vom Rhein, dem sogenannten Rennweg gelegen. Arnold (a. a. O., S. 65) hat
keine annehmbare Deutung des Namens, der sich bereits 1196 als Cenre findet. Es gab ein Ober- und
Niederzennern; letzteres ist jetzt Wüstung. Die ansässig gewesene Adelsfamilie ist ausgestorben. Um den
Ort zog sich in alten Zeiten ein Wall mit nassem Graben davor; außerhalb lag ein Haus, welches 1598 von
Georg von Falkenberg an einen Bauern verkauft wurde und vielleicht der Rest des Burgsitzes der von Cenre
gewesen ist.

Die Kirche ist ein schlichter Neubau von rechteckiger Grundform aus 17991 an der Stelle, wo auch
früher bereits die Kirche von Nieder- oder Wenigen-Cenre2 gestanden hatte3; sie ist umgeben von zum Teil
erhaltener Mauer mit vorliegendem Graben; es bildete also die alte Kirche mit dem Kirchhof4 eine Befestigung
innerhalb der Ortsbefestigung. An den beiden Schmalseiten sind Eingänge; das Innere entspricht der Bau-
zeit, die Kanzel steht an der nördlichen Längswand. Im Turm sind zwei gotische Glocken.

1. Glocke, Durchm. 0,84 m, Höhe 0,69 m. Halsumschrift zwischen Stricklinien in 3,5 cm hohen
Minuskeln: Kruzifix mit Dreipaßenden — armo — Brakteat — bornim —- Pilgerzeichen mit Pieta5 — mtleahm) —
gleiches Zeichen — tut — Wilsnacker Pilgerzeichen 6 — hx — dasselbe Zeichen — tljt'sns — Brakteat
— macta. Auf dem Spiegel darunter: 1. bei dem letzten Brakteaten große Darstellung des heiligen Michael
(15 cm hoch) in Plattenrüstung mit Schild, worauf eine Kreuzigungsgruppe; den Drachen zertretend erscheint
er als Seelenwäger, unten zu den Seiten klein: Maria mit Kind und ein segnender Bischof; 2. unter buntint
ein Bischof mit Schriftband daneben7; 3. ein thronender Papst mit zwei kleineren Diakonen zu den Seiten,
von denen der zu seiner Rechten einen Schlüssel, der andere einen Bischofsstab hält; Unterschrift und
Schriftband unleserlich; 4. Pilgerzeichen in Form eines Altarretabels mit sechs Abteilungen für Einzelfiguren
und oben mitten mit krabbenbesetztem Giebel; die vier mittleren Abteile zeigen Maria mit dem Jesuskind
und die Geschenke bringenden heiligen drei Könige, die Figuren in den äußeren Gefachen sind unkenntlich.
Auf diesen Endstücken stehen zwei größere Figuren, von denen eine ein Spruchband hält. Dem Mittelgiebel
ist eine unverhältnismäßig große heraldische Lilie, wie sie beim Lilienfries auf den Glocken vorkommt,

1 Über der Osttür ist folgende Inschrift: SOLI DEO QLORIA. WIE HEILIG IST DIESE ST/ETE, HIER IST
NICHTS ANDERES DENN GOTTES HAUS, HIER IST DIE PFORTE DES HIMMELS. ANNO MDCCXCIX ERBAUT. Auch
die Wetterfahne vom Turm trägt die Jahreszahl 1799 und an einem nordwestlichen Eckstein steht HENR. ROEHNER.
M. MST, der Name des Maurermeisters.

2 Ihr plebanus Bodo wird urkundlich bereits 1251 genannt. Vgl. Westfäl. Urkundenbuch IV, S. 279, Nr. 439.

3 Im Schulgarten liegt noch der alte gotische Taufstein, oben achtseitig mit blindem Maßwerk und rundem
gewunden kanelliertem Fuß, ähnlich dem zu Jesberg und andern im Kreis.

1 Auf ihm befinden sich einige beachtenswerte Grabsteine aus der Barockzeit.

5 Es ist das von Liebeskind in der Denkmalpflege VII, S. 118 unter 6 abgebildete Zeichen, anscheinend in etwas
veränderter Ausfertigung; ob die Unterschrift als itiEibEcaljuaeit gelesen werden darf, muß dahingestellt bleiben.

6 Der Gußzeit der Glocke entsprechend sind auf die beiden oberen Hostienbilder kleine Kreuze (vgl. die Anm. 1
a. S. 188) aufgesetzt.

7 Es scheint dasselbe Relief zu sein, welches auch an einer Glocke der Klosterkirche der Ursulinerinnen in
Fritzlar vorhanden ist (vgl. S. 122).

206 'si'SJ'a'si'gs'gi'S'a'S'si'Si'S'si'S'S'S'si'Si'si'gj'gj's'S'si'Q'Si'ss'Q©,
 
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