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Vorwort

Die Fertigstellung vom vorliegenden Band II der Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk
Cassel hat längere Zeit erfordert, als man angenommen hatte. Die Bezirks-Kommission zur Erforschung
und Erhaltung der Denkmäler innerhalb des Regierungs-Bezirks Cassel glaubte im Jahr 1902 bei der Über-
tragung der Arbeit an den Unterzeichneten, das Inventar des Kreises Fritzlar, dem der Band gewidmet
ist, Sei durch die von dem am 20. Oktober 1901 verstorbenen Bezirkskonservator Dr. Bicke 11 hinterlassenen
Aufzeichnungen und photographischen Aufnahmen, sowie durch das literarisch-historische Material, welches
auf dessen Veranlassung von Dr. W. Qrotefend (f 1900) und Dr. Fr. Qundlach aus Bibliotheken und
Archiven zusammengesucht worden war, hinlänglich vorbereitet, um in zwei, höchstens in drei Jahren zum
Abschluß zu kommen, zumal der Kommunalverband des Regierungsbezirks dem Unterzeichneten zur
Förderung der Sache einen Hilfsarbeiter bewilligt hatte.

Als ein solcher war zunächst seit Sommer 1903 der Architekt Kasimir Wyczynski tätig, dann
von Mai 1904 ab Dr. Christian Rauch, jetzt Privatdozent der Kunstwissenschaft an der Universität Gießen,
und nach dessen zu Ostern 1906 erfolgtem Abgang der von der Denkmälerkommission unseres Regierungs-
bezirks noch mit Inventararbeiten im Kreise Fulda beschäftigte Architekt Ernst Wenzel aus Cassel. Während
die genannten Architekten, wie eine Durchsicht der Tafeln dieses Bandes zeigt, die Aufmessung und Zeichnung
der Denkmalbauten in Stadt und Land besorgt haben, fiel dem genannten Kunstgelehrten die Aufgabe zu,
Beschreibungen der Denkmäler zu liefern, welche dem Text des Inventars zur Grundlage dienen sollten, vor-
behaltlich einer Nachprüfung durch den Herausgeber. Die Herrn Dr. Rauch für den Besuch sämtlicher Kreisorte
zur Verfügung gewesene Zeit genügte nicht, seinen Aufzeichnungen die für das Inventar notwendige Voll-
ständigkeit und Korrektheit zu geben, und es wurde deshalb nach seinem Abgang von dem Unterzeichneten
und dem Architekten Wenzel eine gänzliche Neuaufnahme der Denkmäler vorgenommen und der vorliegenden
Bearbeitung zugrunde gelegt; nur die in ausgezeichneter Weise von Dr. Rauch hergestellten Abreibungen
der älteren Glockeninschriften ersparten eine Wiederholung dieser zeitraubenden Arbeit.

Wie bereits angedeutet, waren Bickellsche Aufnahmen von Gebäuden und sonstigen Denkmälern
nicht in solcher Anzahl vorhanden, als man vermutet hatte; seine letzten Platten, und dies waren gerade
die wichtigsten, verkamen zum Teil unentwickelt und von den älteren Negativen erwiesen sich viele als nicht
zur Veröffentlichung geeignet. Unter 276 Photographien aus Stadt Fritzlar, die im Inventar reproduziert sind,
kommen nur 64 von Bickell herrührende vor, die überwiegende Mehrzahl — von den sonst vor-
handenen Aufnahmen waren nur einige für ein um 1867 von dem um die Erforschung der Geschichte
Fritzlars hochverdienten Landrat Weber (f 1870) beabsichtigtes Fritzlar-Album hergestellte verwendbar —■
mußte neu beschafft werden. Für das bedeutendste Baudenkmal im Kreis, die Stiftskirche St. Petri in Fritzlar,
und verschiedene andere Gebäude in dieser Stadt wurde dem Inventarisator die Sache leicht gemacht durch
 
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