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profilierten Rippen getreten ist, das im Schlußstein einen Christuskopf aufweist, während gleichzeitig auch
eine Spitzbogentür und ein neuer Triumphbogen eingesetzt wurden, ln der Ecke neben dem Eingang führt
eine enge ausgetretene Wendeltreppe zum nächsten Stockwerk, das nur nach Norden hin ein kleines Rund-
bogenfenster hat; das folgende, ehedem die Qlockenstube, hatte nach allen vier Seiten gekuppelte Rundbogen-
fenster, die jetzt vermauert und außen zwar durch Putz verdeckt, aber doch kennbar sind.

ln dem achteckigen beschieferten Holzhelm mit geschweiftem Dach und kleiner Laterne hängen im
untersten Geschoß zwei Glocken.

1. Glocke, Durchm. 0,86 m, Höhe 0,62 m mit Halsumschrift in drei Reihen: ICH RUFE DICH ZUM
GEBAET UND ZU ANDEREN GOTTES DIENSTEN | WACH AUF MEIN CHRIST HÜT DICH VOR
SATANS BÖSEN KÜNSTEN | P. W. ARNOLD PRE. 1. H. GRÖSEL GR. I. WERNER 1. C. ECKHADT
VORST. C. PETER GOS M. 1782, danach das Petersche Gießerzeichen.

2. Glocke, Durchm. 0,82 m, Höhe 0,62 m, mit der Halsumschrift: 10HANN. FRIEDERICH. ANTON.
STORCH. H. F. H. STÜCKG. A. CASSEL. FEC1T. 1787. und einer Zeile über dem Schlag, worauf: H. M.

FLECK ALS PREDIGER. I. H. GRÖSEL ALS GREBE. 1. D. IMSCHRODT. I. M. GREBE VORSTEHER
DER GEMEINDE METZE, zu lesen ist.

Ein einfach ornamentiertes Klingelbeutelglöckchen zeigt die Buchstaben H K und darüber das Kort- Tafel i46
rocksche Gießerzeichen, die Blechscheere, ist also eine Arbeit eines der S. 146 in der Anm. 2 erwähnten
beiden Kortrog aus Homberg, von denen der Vater im 15. Jahrhundert tätig war und der Sohn Hans 1511
die Glocke zu Werkel gegossen hat.

Von den Abendmahlsgefäßen ist ein barocker silbervergoldeter Kelch bemerkenswert, der die Casseler Tafel 197
Kleeblättermarke zeigt und den Meisterstempel I H H in einem ovalen Schildchen.1

Niedenstein.

Städtchen mit 597 Einwohnern in 133 Wohnstätten auf einer von den westlichen Abdachungen des
Langenberges, über der sich der Niedensteiner Kopf erhebt; Reste einer zerfallenen Burg sind auf des letzteren
Gipfel sichtbar. Im Orte selbst ist kein fließendes Wasser, im Tale aber fließt die Wiehöft, an der das
1I2 Stunde von Niedenstein entfernte Wichdorf liegt, vorbei. Gudensberg ist in zwei Stunden zu erreichen.
Urkundlich wird Burg und Stadt 1254 zuersterwähnt als zur Mark Wichdorf gehörig; es ist eine der ältesten
Städte im früheren Kurhessen und war als solche mit Mauern und Gräben, von denen nur noch geringe
Spuren zu sehen sind, geschützt; Tore und Türme sind nicht mehr vorhanden.2 Die Stadtgründung geht auf
Landgraf Heinrich 1. zurück, der dem Ort als Wappen einen Helm mit Büffelhörnern, zwischen denen ein Tafei 139
Löwe steht, im goldenen Felde verlieh. Im dreißigjährigen Kriege hat die Stadt schwer gelitten und wurde
zweimal, 1631 und 1647 durch vom Kriegsvolk angelegten Brand zerstört; zehn Jahre hausten die Bewohner
in Hütten und Kellern. Der Name wird von Arnold (a. a. O., S. 480) von nidana, subtus abgeleitet.

Es gibt nur zwei alte, von Wilhelm Di lieh herrührende Ansichten des Städtchens, die Feder- Tafei 189
Zeichnung (0,12 m br., 0,067 m h.) in der Synopsis und die Radierung (0,096 m br., 0,063 m h.) in der
Hessischen Chronika. Beide bieten trotz der Verschiedenheit des Formats ziemlich das gleiche, und gerade

1 Da der Kelch zeitlich durch die unter dem Fuß eingeritzte Inschrift: Meza 1695 bestimmt ist, könnte er eine
Arbeit des um diese Zeit tätigen Johannes Heinrich Humpff sein. Vgl. Hoffmeisters Nachrichten S. 52.

2 Nach den Dilichsehen Ansichten waren 2 Tore vorhanden, welche über der Torfahrt noch zwei Geschosse mit
Schießscharten hatten und einen auskragenden unbedeckten Wehrgang mit Zinnen, hinter dem sich frei ein Firstwalmdach
erhob.

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