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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0080
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(3Ji3it2J(3>i3>t3)t2it3)t3ii3Jt3>t3it3>t3>i3>t3>t3Jt3it3>t3it3iis>i3)t3J Die einzelnen Orte. 'sm'S'sm'S's-m'gi's's'Q'a'gm'Q'sj's'a'gx'gi'a'Q'ss

Tafel 34,

Tafel 23, 15

Grabsteine in Plattenform, in Friedhofsmauer eingelassen, darunter

Grabstein des Pfarrerssohnes Johannes Daniel Keil, Porträt in Hochrelief, am Kopf Familienwappen, 1626.
Grabstein des Predigers Susaeus, am Kopf Familienwappen mit geflügeltem Engelkopf, 1676.

Fürstliches Haus.

Das Försterhaus zu Elgershausen sollte dadurch erhöhte Bedeutung erlangen, daß es Philipp der
Großmütige zu einem befestigten Jagdhofe einrichten ließ. Im Jahre 1558 schrieb der Landgraf an seinen
Hofmarschall von Rolshausen: „Wolltest Du unser Hofmarschall mit Fleiß daran seyn, daß die Vestennung
zu Elgershausen, wie wir die zu fertigen verordnet, gemacht werde“. Durch eine Urkunde des gleichen
Jahres erklärte derselbe Fürst, „als wir aus sondern bedenklichen Ursachen unseres Försters zu Elgershausen
Philipp Beckers Behausung haben befestigen lassen“, so verspreche er, an dieser Behausung nie eine Forderung
oder einen Anspruch haben zu wollen, der Förster und seine Nachkommen sollten vielmehr im ruhigen
Besitze bleiben. Dieser Vergünstigung müsse die Verpflichtung der Bewohner entsprechen, „solliche Vestenung
nicht zerbrechen, zerreißen oder verderben“ zu lassen.1 Von der Erwerbung eines Grundstückes an der
Scheune des Försters und der Errichtung eines Wohnhauses 1562 berichtet eine Urkunde von Moritz’ Nach-
folger Wilhelm IV. vom Jahre 1581.2 Auch dieser Fürst befreite die Behausung, die er „zu seines Hoflagers
Nothdurft gemeiniieh gebrauche“, dauernd von allen Gemeinde-Kötherdiensten, wogegen das Haus stets so
zu halten sei, daß er es zu Jagdzeiten gebrauchen könne. Ein von dem Landgrafen 1582 im Fürstenhaus
zu Elgershausen abgefaßter Brief berichtet von den großen Jagden am benachbarten Langenberge.

Den Zustand der Anlage im Jahre 1614 hat eine Handskizze des Landgrafen Moritz festgelegt.3 Der
Lageplan, der als „Förster Lips Hofstat“ bezeichnet wird, bringt den Grundriß des hessischen Bauernhauses
in einflügeliger Form, von einer starken Ringmauer umgeben. Ob die an den beiden Eingängen der Um-
wehrung liegenden einräumigen Nebengebäude als Hundeställe anzusprechen sind, ist nicht ersichtlich. Bis
in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts behielt das Haus noch immer Spuren seiner ehemaligen Bestimmung.
Dahin gehörten insbesondere „die Schnitzereien an seinem Gebälke, einzelne gemalte Fensterscheiben und
vor allem einige Öfen. Diese waren rings mit Figuren geschmückt, deren bunte Färbung eingebrannt war.“1
Ist die Angabe Landaus richtig, daß der Bau bereits 1862 verschwunden war, so muß das am Ende des
Dorfes „im Bracken“ liegende Haus des Dorfschmiedes, ein zweigeschossiger überputzter anspruchsloser
Fachwerkbau, der noch heute als Fürstenhaus gilt, im Grundriß aber nicht unwesentlich von Moritz’ Skizze
abweicht und einer Einfriedigung entbehrt, als ein an alter Stelle stehender Neubau anzusehen sein.

Ellenbach.

Hof.

Aus der Geschichte des am Sandershäuser Berge unweit der althannoverschen Grenze gelegenen
Hofes Ellenbach5, der einen eigenen Gutsbezirk bildet und kirchlich zum benachbarten Heiligenrode gehört3,
ist weiter nichts bekannt, als daß zeitweise die Besitzung in den Händen der Familie von Gleichen sich

1 Ortsrepositur Elgershausen. St.-Arch. Marburg. — 2 Landau, Ortsgeschichte IX, S. 379.

5 Grundt Ris foerster Lippes zu Elgershaussen den 8. Juny 1614. Landesbibliothek zu Cassel.

4 Landau, Ortsgeschichte IX, S. 380.

6 Den Namen deutet Schimmelpfennig, Ortsnamen, als Ulmenbach. — 6 Bach, Kirchenstat., S. 202.
 
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