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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0231
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s'e'E'e'e'e's'S'e'e'e'e'G'e'E'e'E'E'S'S'©’®'©' Wattenbach. — Weimar. 'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S

Kirche.

Die Kirche, über die ältere Baunachrichten fehlen, besteht aus einem rechteckigen, im Lichten 11,60 m Tafeimsu..
langen und 7,80 m breiten Schiff und einem quadratischen, im Innern 3,35 m messenden Westturm. Gotischen
Ursprungs sind, wie das unregelmäßige, an den Kanten mit Quadern gefaßte Bruchsteinmauerwerk dartut, der
Hauptteil der nördlichen Langhauswand, der noch ein vermauertes schlitzartiges Fenster besitzt, und das vierge-
schossige Glockenhaus, das am Sockel von der Schräge und unterhalb der Glockenstube von der Kehle umzogen
wird. Abgesehen von dem rundbogigen, mit gotischem Kämpfer versehenen, verstümmelten Durchgang zum
Langhaus weisen jedoch die Öffnungen des Turmes keine mittelalterlichen Formen mehr auf. Die Westtür
ist wie das Fenster des ersten Stockwerkes flach geschlossen, während die Glockenstube auf der Nord-, West-
und Südseite gepaarte Rundbogenöffnungen besitzt. Auf dem ziegelgedeckten flachen Fuß des Helmes erhebt
sich der doppelgeschossige achteckige mit Schweifhaube abgeschlossene Tambour. Die Wetterfahne zeigt das
Jahr 1791. Im wesentlichen aber dürften die Änderungen am Turm aus derselben Zeit stammen, in der
man das Schiff nach Osten und Süden vergrößerte. Das Jahr dieses Erweiterungsbaues nennt die Inschrift-
tafel über dem in der Mitte der Südfront befindlichen flachbogigen Eingänge „LANDRATH*V*BIEDENFELD*

PASTOR * THOMAS *WALPER*MAUR*U*STEINH*M*PH*NOLL*GREBE*C*KOERTELL*CURATOR*L*
KOERTELL*1782*“, welche die späteren Ergänzungen „July“ und „AEDES HAEC AEDIFICATA“ erhielt. Das
neue Mauerwerk besteht aus größeren regelmäßigen Quadern. Das flachgedeckte Innere zeigt bei Anordnung
der Emporen auf der Nord-, West- und Südseite, der Orgel an der Turmwand und der Kanzel an der Chor-
mauer hinter dem Altäre die übliche Einrichtung. Die Längswände besitzen je zwei, die Ostwand ein hohes
Flachbogenfenster, das in verkürzter Form als Oberlicht über dem Haupteingange erscheint. Den anspruchs-
losen Bau schließt ein biberschwanzgedecktes Satteldach ab. Ein Glockenguß im Jahre 1837 interessiert
deshalb, weil außer Henschel und Sohn der sonst im Kreise nicht vorkommende Glockengießer Bartholomäi
in Holzhausen zur Preisabgabe aufgefordert wurde.1

Die auf der Nordseite des Friedhofes erhaltene Mauer, welche die ungenau orientierte Anlage ehemals
in Form eines Rechtecks umgab, weist noch den schmalen Absatz des alten Wehrganges auf.

Glocken.

Östliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,75 m, Höhe 0,57+0,12 m. Acht senkrechte Henkel. Auf
Mantel „UMGEGOSSEN IM IAHR 1837 BEIM ZEITIGEN PREDIGER C. SCHAEFER UND BUERGER-
MEISTER SIEGENER ZU WATTENBACH DURCH HENSCHEL UND SOHN IN CASSEL“.

Westliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,77 m, Höhe 0,63+0,13 m. Sechs geschwungene Henkel.

Am Hals “ME • FFCIT-IOHANN-FRIDERICH-ANTON-STORCK-F-H-STUCK-G-IN-CASSEL-“, am Schlag
„VOR DIE GEMEINDE WATTENBACH 1779“.

Weimar.

Der Name des am Fuße des Hangarsteines gelegenen Ortes, den Piderit1 2 3 vom Eigennamen des
Besitzers (win — Freund) ableitet, Arnold3 als Weideborn oder Weidemarsch, Schimmelpfennig4 als Weiden-
wasser, Nebelthau5 als Sumpf deutet und Vilmar6 mit dem Weinbau in Verbindung bringen möchte, erscheint
1310 als villa Wimaria.7 Eine capella in Wimar wird bereits 1097, die ecclesia daselbst 1209 genannt.8
Der vicarius in Wimaria erscheint 1311, der pherner czo Wimar 1415.9 Der Pfarrkirche zu Wymar geschieht

1 Acta den Umguß einer Kirchenglocke zu Wattenbach betreffend. Konsistorium Cassel.

2 Ortsnamen, S. 312. — 3 Ansiedelungen, S. 116 u. 537. — 4 Ortsnamen. — 5 Denkwürdigkeiten, S. 249.

6 Ortsnamen, S. 281. — 7 Urk. d. Klost. Hasungen. St.-Arch. Marburg. — 8 Landau, Hessengau, S.76.

5 Urk. d. Klost. Hasungen. St.-Arch. Marburg.

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