Rothwesten. — Sandershausen. s'a's'sbs'si'si'si'si'si's's'QS'si'S'sm's'a's's
Der aus Bruchsteinen errichtete, in den Flächen mit Putz verstrichene Bau zeigt in den pfosten-
geteilten kehlprofilierten Fenstern die Formen der deutschen Frührenaissance. Doch ist das Kernwerk
zweifellos spätgotisch. Ein spitzbogiger Eingang mit abgeschrägten Kanten findet sich auf der Südostfront,
ein ebensolches, aber reicheres Portal mit durchstoßenem Pfostenwerk, jetzt Innentür, anscheinend aber der
alte Haupteingang, auf der Nordwestseite des Hauptbaues am Turm. Die Formen der Spätrenaissance weist
der Außeneingang des Turmes auf, eine Rundbogentür mit Pilastern und Gebälk, deren Entstehungszeit die
Inschrift „ANO 1630“ dartut. Steinmetzzeichen finden sich auf Kämpfer und Schlußstein. Beschlagmuster
zeigt nicht nur der ausgebauchte Architrav, sondern auch die Bogenstellung und der arg beschädigte Giebel-
aufsatz, der in rechteckiger Umrahmung auf Kartuschenfeld das Kalenbergsche Wappen trägt. Die gekreuzten
Speere dieses Wappens kehren in der Wetterfahne des Turmes wieder. Das Ehepaar Heinrich von Kalen-
berg und Friederike von Alvensleben bezeichnen die auf einem schlichten Rundbogeneingang am Ende der
Südostfront notierten Anfangsbuchstaben „HVK FVA“. Mit „HEDENRICK • VAN • KALENBERCH“ und
„ELISEBET-VAN-KRAMME“ ist das Doppelwappen über der südöstlichen Spitzbogentür unterschrieben,
das die Jahreszahl
eingemeißelt trägt und vermutlich die Stelle einer älteren Steintafel einnimmt. Den Spruch „SI DEUS PRO
NOBIS QVIS CONTRA NOS“ und den Meister „MICHEL TEMMER“ einer Instandsetzung „1596“ nennt
der Fenstersturz des mittleren Erdgeschoßfensters an der Nordwestfront.1
Die auf den Türstürzen und Schlußsteinen der Wirtschaftsgebäude eingehauenen Jahreszahlen 1783,
1785 und 1787 dürften die Hauptdaten aus der Baugeschichte dieser architektonisch belanglosen Nutz-
bauten bedeuten.
Sandershausen.
Das an der Mündung der Nieste in die Fulda, Wolfsanger gegenüber am Mündener Berg gelegene
Dorf erscheint im 14. Jahrhundert als Sandirtshusin2 und Sandershaußen.3 Ob der Name (Sondershausen?)
berechtigt, den Ort zu den Siedelungen zu zählen, in deren Bezeichnung die Lage an der Gaugrenze zum
Ausdruck kommt, läßt Rommel4 offen, weil der Name in den Diözesanregistern Sandradeshusen geschrieben
wird. Arnold5, der zu 1181 die Schreibart Sandaradeshusun gibt, schließt aus dem Namen auf den Gründer
Sandarat.
Güter nebst einem Hofe zu Sandrateshusen empfing 1167 Kloster Kaufungen von seinem Ministerialen
Eckehard.6 Ein dominus Eggehardus de Sandradeshusun, wohl derselbe, erscheint 11817, ein miles Norbert de
Sanderachteshusen, ein Vatersbruder Ritter Alberts von Wolfsanger, zwischen 1189 und 1228.8 Eine Mühle in
Sandershusen findet sich 12719Kunnen Bodeckers Gut daselbst 135610 notiert. Aus der Erwähnung einer Pfarrwiese
zu Sandirshusen 1392 darf auf das Vorhandensein einer Kirche geschlossen werden.11 Auf offenem Feld an der
1 Dehn-Rotfels'er u. Lotz, Baudenkm., S. 236: „Vermutlich gehören die Thüren und die Wendeltreppe einem Bau
vom Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts und die Wappen nebst den Fenstern einer Erneuerung aus dem
Jahre 1554 an“.
2 Roques, Urk. Nr. 113. — 3 Roques, Urk. Nr. 115. — 4 Quellen, S. 100.
6 Ansiedelungen, S. 408.
6 Roques, Urk. Nr. 27. Ledderhose, Kleine Schriften II, S. 291.
7 Schmincke, Cassel, S. 291. — 8 Roques, Urk. Nr. 40c. — 9 Roques, Urk. Nr. 52. — 10 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 278.
11 Gen. Rep. Sandershausen. St.-Arch. Marburg.
Tafel 104, i
Tafel 104, »
Tafel 104, c
Tafel 104,2U. j
197 'S'S'S S S'S!'S'S'S'S'S >3'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S!
Der aus Bruchsteinen errichtete, in den Flächen mit Putz verstrichene Bau zeigt in den pfosten-
geteilten kehlprofilierten Fenstern die Formen der deutschen Frührenaissance. Doch ist das Kernwerk
zweifellos spätgotisch. Ein spitzbogiger Eingang mit abgeschrägten Kanten findet sich auf der Südostfront,
ein ebensolches, aber reicheres Portal mit durchstoßenem Pfostenwerk, jetzt Innentür, anscheinend aber der
alte Haupteingang, auf der Nordwestseite des Hauptbaues am Turm. Die Formen der Spätrenaissance weist
der Außeneingang des Turmes auf, eine Rundbogentür mit Pilastern und Gebälk, deren Entstehungszeit die
Inschrift „ANO 1630“ dartut. Steinmetzzeichen finden sich auf Kämpfer und Schlußstein. Beschlagmuster
zeigt nicht nur der ausgebauchte Architrav, sondern auch die Bogenstellung und der arg beschädigte Giebel-
aufsatz, der in rechteckiger Umrahmung auf Kartuschenfeld das Kalenbergsche Wappen trägt. Die gekreuzten
Speere dieses Wappens kehren in der Wetterfahne des Turmes wieder. Das Ehepaar Heinrich von Kalen-
berg und Friederike von Alvensleben bezeichnen die auf einem schlichten Rundbogeneingang am Ende der
Südostfront notierten Anfangsbuchstaben „HVK FVA“. Mit „HEDENRICK • VAN • KALENBERCH“ und
„ELISEBET-VAN-KRAMME“ ist das Doppelwappen über der südöstlichen Spitzbogentür unterschrieben,
das die Jahreszahl
eingemeißelt trägt und vermutlich die Stelle einer älteren Steintafel einnimmt. Den Spruch „SI DEUS PRO
NOBIS QVIS CONTRA NOS“ und den Meister „MICHEL TEMMER“ einer Instandsetzung „1596“ nennt
der Fenstersturz des mittleren Erdgeschoßfensters an der Nordwestfront.1
Die auf den Türstürzen und Schlußsteinen der Wirtschaftsgebäude eingehauenen Jahreszahlen 1783,
1785 und 1787 dürften die Hauptdaten aus der Baugeschichte dieser architektonisch belanglosen Nutz-
bauten bedeuten.
Sandershausen.
Das an der Mündung der Nieste in die Fulda, Wolfsanger gegenüber am Mündener Berg gelegene
Dorf erscheint im 14. Jahrhundert als Sandirtshusin2 und Sandershaußen.3 Ob der Name (Sondershausen?)
berechtigt, den Ort zu den Siedelungen zu zählen, in deren Bezeichnung die Lage an der Gaugrenze zum
Ausdruck kommt, läßt Rommel4 offen, weil der Name in den Diözesanregistern Sandradeshusen geschrieben
wird. Arnold5, der zu 1181 die Schreibart Sandaradeshusun gibt, schließt aus dem Namen auf den Gründer
Sandarat.
Güter nebst einem Hofe zu Sandrateshusen empfing 1167 Kloster Kaufungen von seinem Ministerialen
Eckehard.6 Ein dominus Eggehardus de Sandradeshusun, wohl derselbe, erscheint 11817, ein miles Norbert de
Sanderachteshusen, ein Vatersbruder Ritter Alberts von Wolfsanger, zwischen 1189 und 1228.8 Eine Mühle in
Sandershusen findet sich 12719Kunnen Bodeckers Gut daselbst 135610 notiert. Aus der Erwähnung einer Pfarrwiese
zu Sandirshusen 1392 darf auf das Vorhandensein einer Kirche geschlossen werden.11 Auf offenem Feld an der
1 Dehn-Rotfels'er u. Lotz, Baudenkm., S. 236: „Vermutlich gehören die Thüren und die Wendeltreppe einem Bau
vom Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts und die Wappen nebst den Fenstern einer Erneuerung aus dem
Jahre 1554 an“.
2 Roques, Urk. Nr. 113. — 3 Roques, Urk. Nr. 115. — 4 Quellen, S. 100.
6 Ansiedelungen, S. 408.
6 Roques, Urk. Nr. 27. Ledderhose, Kleine Schriften II, S. 291.
7 Schmincke, Cassel, S. 291. — 8 Roques, Urk. Nr. 40c. — 9 Roques, Urk. Nr. 52. — 10 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 278.
11 Gen. Rep. Sandershausen. St.-Arch. Marburg.
Tafel 104, i
Tafel 104, »
Tafel 104, c
Tafel 104,2U. j
197 'S'S'S S S'S!'S'S'S'S'S >3'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S!