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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0070
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& ei ei ei e> ei ei ei ei e> ei ei ei ei e> ei ei ei ei ei e>e> ei ei Die einzelnen Orte. 'sj'S'ss'a'a'S'a's'gys'gvs's's'gvQ'Q'gs'gs'a'si'gs'siQ

Dittershausen.

Der Ortsname, dem der Personenname Dithard zugrunde liegen soll1, erscheint 1074 als Thiet-
hardeshusun und 1490 als Dyttershuzen.2 Eine Mühle nebst Liegenschaften in Dithardeshusen vermachte
die Witwe Helmburg von Holzhausen 1253 dem benachbarten Kloster Breitenau.9 Zu den von den Gebrüdern
Otto und Hermann von Hund sowie Otto und Albrecht von Holzhausen 1346 an Landgraf Heinrich von
Hessen verkauften Ortschaften gehörte auch das Dorf Ditershusen.4 Ein Jahr später verzichteten Reinhard
von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen auf ihre Rechte im Dorfe.5 1408 trugen die von Grifte das
Untergericht im Orte als hessisches Lehen.Daß Dittershausen jederzeit eine Tochterkirche von Grifte ge-
wesen sei, bekennt am 23. April 1443 der Offizial von St. Peter in Fritzlar. In einer Urkunde des Land-
grafen Ludwig von Hessen vom 20. Oktober des gleichen Jahres wird das Gotteshaus abwechselnd Kirche
und Kapelle genannt.7 Außer der Kapelle erscheint zwei Jahre später auch die villa Dittershusen im Besitze
der Pfarrkirche zu Grifte8, die ihrerseits wiederum den Benediktinern in ßreitenau pflichtig war. Jetzt gehört
der am rechten Ufer der Fulda gelegene Ort kirchlich als Filiale nach Dörnhagen. Ob die als alte Flur-
bezeichnung sich findenden „Heiligenwiesen“9 berechtigen, auf ehemalige Beziehungen zu Breitenau zu
schließen, mag dahinstehen.

Kirche.

Für ein Zurückgehen des Grundrisses auf die Gotik scheinen die Orientierung des Baues sowie der
Tafei 28, o Abschluß der rechteckigen Saalanlage mit polygonaler Ostwand zu sprechen. Auch die Sockelschräge im
Äußeren des Chores und die rundbogige Sakramentsnische an seiner Südwand dürften auf mittelalterliche
Bautätigkeit zurückzuführen sein. Im wesentlichen als das Ergebnis eines Umbaues aus dem letzten Viertel
des 18. Jahrhunderts ist die Ausbildung der Fronten und Ausstattung des Innern zu betrachten. Die Jahres-
zahl 1778 nennt der Sturz der Tür am Westende der Südseite, die, wie die Fenster, rechteckiges Format
besitzt und von glatten Sandsteingewänden eingefaßt wird.10 ln eben dieses Jahr hat man wohl auch neben
Tafel 28,7 der Aufbringung des Dachstuhles die Erhöhung des Baues um einen Fachwerkdrempel zu verlegen, der, im
Äußeren wie der ganze Bau geputzt, im Innern die zur flachen Decke überleitende große Kehle verdeckt.
Das Biberschwanzdach schließt an der Traufe ein schräges Simsbrett ab, den Innenraum umzieht am Kämpfer
ein Stuckgesimse von antikisierender Gliederung. Im fensterlosen, an den Ecken ausgerundeten Chor hat
der Altar, ein einfacher Steintisch, am südlichen Fensterpfeiler die moderne achteckige Holzkanzel Aufstellung
gefunden. Ost-, Nord- und Westwand umziehen Emporen. Am Westgiebel steht die Orgel, ein unter Ver-
wendung barocker Teile zusammengebautes bescheidenes Werk. Bei 10,90 m lichter Länge und 4,10 m Breite
bietet der Bau unter den Kirchen des Kreises das Mindestmaß an Grundfläche. Eine überdachte Außentreppe
Tafei 28,» und ein beschieferter quadratischer Dachreiter, der die kleine Glocke birgt, geben dem unter Bäumen liegenden,
aus Basalt- und Sandsteinfindlingen erbauten Gotteshaus ein stimmungsvolles Außenbild.

An den Eingangspfosten der niedrigen Kirchhofsmauer ist die Jahreszahl 1843 notiert. Hochhuth11
erwähnt eine Instandsetzung des Baues zum Jahre 1864.

1 Piderit, Ortsnamen, S. 315.

2 Schräder, Dynastenstämme, S. 222. Arnold, Ansiedelungen, S. 397.

s Becker, Breitenau, Urk. Nr. 4. — 4 Ledderhose, Kl. Schriften V, S. 238.

6 Rommel, Gesch. v. Hessen II, S. 226. — 6 Landau, Hessengau, S.96.

7 General-Repert. u. Urk. d. Klost. Breitenau. St. -Arch. Marburg.

8 Becker, Breitenau, Urk. Nr. 33. — 1J Flurkarten, Katasteramt I, Cassel.

10 Bach, Kirchenstat., S. 199, gibt 1779 als Erbauungsjahr der Kirche an.

11 Stat., S. 196.

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