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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0063
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Güter von den bedeutenden Abgaben, womit dieselben nach Hasungen und Breitenau pflichtig waren“. 1646
kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Günderode und dem inzwischen zum schwedischen Obersten
beförderten David Friedrich von Siegerode, der den auf der Mühle vorhanden gewesenen Hausrat, insbesondere
das Silbergeschirr und die alchimistischen Apparate und Schriften, für sich in Anspruch nahm.

Bereits 1640, während die kaiserliche und die schwedische Armee bei Fritzlar einander gegenüber-
gestanden, war das Haus niedergebrannt. Günderode verkaufte dann Mühlenwerth an Landgraf Wilhelm VI.,
der das Gut zum Jagdhause einrichten ließ und bald darauf seiner Gemahlin zum Geschenk machte. Doch
schon 1653 nahm der Fürst „das Jagdhaus Mühlenwerth“ für 3500 Taler wieder an sich. Darauf gelangte
die Besitzung an Heinrich Freiherrn von Uffeln und 1668 von diesem für 5000 Taler an die Landgräfin
Hedwig Sophie, welche sie 1669 ihrem Sohne, dem Landgrafen Karl, gegen dessen Anteil an Rückerode
abtrat. 1675 schenkte dieser das Gut seiner Gemahlin, die das fürstlich eingerichtete Haus zu häufigem
Sommeraufenthalt benutzte. Später ging das Besitztum, das schließlich den Namen „Miihlberts Hof“ führte,
in Privathände über.1

Bergshausen.

Der am rechten Fuldaufer gelegene Ort, der 1315 und 1351 als Berkershusen und Berckishusen, 1438
als Berckeshusen, im 16. Jahrhundert als Bergshaußen erscheint2 und jetzt kirchlich als Filiale zu Dörnhagen
gehört3, muß ehedem zu den Besitzungen des Stiftes Kaufungen gezählt haben. Wenigstens findet sich in
dem bei Aufhebung des Konventes aufgestellten Verzeichnisse der Klosterlehen die Notiz, daß „die Hunde
mit dem Kirchlehen zu Berckshusen“ belehnt seien.1 Bei welcher Gelegenheit das Dorf, in dem von Anfang
an das Haus Hund begütert war, an das Kloster fiel, ist ungewiß, doch scheint es, daß bereits im 14. Jahr-
hundert die Nonnen Rechte an dem Orte besaßen. 1348 trat jedenfalls die Äbtissin von Kaufungen die
Fischereigerechtigkeit zwischen Berkeshusin und Tennenhusin an Landgraf Heinrich II. von Hessen ab.5
„Eyne Hube ine deme Dorffe tzu Bergshusen vnde den Tzehnden daselbis da daz Kirchlehin tzu gehöret“
hatten zwei Jahre zuvor die Gebrüder Otto und Hermann Hund und ihre Agnaten Otto und Albrecht Hund
von Holzhausen an denselben Fürsten verkauft.® Ein plebanus in Berkeshusen wird 1332 erwähnt.7 Der
Ortsname soll auf den Eigennamen des Gründers zurückgehen.8

Kirche.

Das Aussehen der mittelalterlichen Anlage ist unbekannt, da zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein
Neubau erfolgte. Nicht ausgeschlossen mag es indessen sein, daß man die alten Fundamente benutzte. Die
Trennung in ein rechteckiges Gemeindehaus und einen schmäleren, mit fünf Seiten des Achteckes geschlossenen
Chor wenigstens ist der Gotik geläufiger als dem Barock. Auch das würde nicht gegen das höhere Alter
des Grundplanes sprechen, daß die Kirche nur ungenau orientiert ist, da die Längsachse des Baues normal
zur vorbeiführenden alten Hauptstraße des Dorfes steht. Die jetzt mit einem Vorbau versehene Westtür
trägt auf dem gedrückten Abschlußbogen die Jahreszahl 1714 nebst einer Reihe lateinischer Anfangsbuch-

1 Landau, Ortsgeschichte, S. 141 f. Engelhard, Erdbeschreibung i, S. 165.

2 Urk. d. Kl. Nordshausen. St.-Arch. Marburg. Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 272.

3 Hochhuth, Stat., S. 195. — 4 Roques, Urk. Nr. 766b- — 5 Roques, Urk. Nr. 204.

6 Ledderhose, Kl. Schriften V, S. 238. — ’ Landau, Hessengau, S.73.

8 Arnold, Ansiedelungen, S. 395.

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Tafel 24, 1

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