Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0120
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
t3Jt3)ts>i3)t3>&t3)t3it3>t3it3)<3it3Jt2/t3>t3ii3>!3)t2Jt3J&&&)t3) Die einzelnen Orte. 'S'SS'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'SS'S'S'S'S'SS'S

zweien Schultheißen von Cassel den Schutz des Hofes insbesondere gegen Eingriffe seiner neuen Ansiedler.1
Beim Aussterben der Thüringer Linie kam 1247 die Besitzung als Zubehör des Mündener Gerichtes an die
Herzoge von Braunschweig. 1312 bestätigte Herzog Albrecht der Fette dem Kloster den Besitz des allodiunt
Crage in Form einer Schenkung.1 2 Er übergab den Nonnen aream, que dicitur Crage, und bestimmte, daß
der Konvent den Hof sine omni exactione, contributione, seu seruicio besitzen sollte.3 Als Bedingung
wurde aufgestellt, daß in den Wäldern keine Rodungen vorgenommen werden durften. Der Hof als solcher
unterstand indessen nach wie vor dem braunschweigischen Gerichte.

Mit Aufhebung des Ahnaberger Klosters 1527 erfolgte auch die Einziehung des Gutes, das unter die
Gerichtsbarkeit der hessischen Fürsten kam und zum Amt Ahna geschlagen wurde. Der in Klosterzeit
geübte Brauch, den Hof als Erbleihe zu vergeben, bestand auch unter den hessischen Fürsten fort, bis mit
Aufhebung der Leiheverhältnisse der Besitz des Hofes zu freiem Eigentum wurde.1 Ob die Landgrafen
selbst die anmutig gelegene Besitzung als Sommerfrische aufsuchten, ist nicht bekannt. Von Landgraf Karl
wurde die lebenslängliche freie Benutzung des Kammergutes dem am Casseler Hoforchester angestellten
italienischen Kapellmeister Rugiero Fedeli gestattet.5 Als herrschaftliche Pachtung bezeichnet 1778 Engelhard
die Pachtung.” Im Juni 1812 soll König Jeröme mit seiner Gemahlin pomphafte Feste auf der Domäne
gefeiert haben. Später ging das Gut in Privathände über. Unter dem Besitzer Thomee brannten 1870 die
Baulichkeiten bis auf das Wohnhaus, einen älteren zweigeschossigen kunstlosen Putzbau, nieder. 1871 in
den Wirtschaftsgebäuden erneuert, kam der Hof 1900 durch Schenkung an die Stadt Cassel, welche die Be-
sitzung verpachtete.7

Kirchlich gehört die Anlage, die einen eigenen Gutsbezirk bildet, nach Simmershausen.8 Das kur-
hessische, ehedem mit Hannover streitige Episkopalrecht über den Hof wurde im Grenzvertrage vom
13. Dezember 1831 völlig anerkannt.9 Ältere Abbildungen sind nicht vorhanden, bis auf einen Plan von 1693,
der das bescheidene Wohnhaus und einige Fachwerkscheunen zeigt.10

Mönchehof.

Nicht ausgeschlossen erscheint es, daß der am nordöstlichen Vorgelände des Brand, ziemlich genau
auf der Sprachgrenze gelegene und von der holländischen Straße berührte Ort ehedem Bedeutung besaß.
Jedenfalls ist die Siedelung als solche wesentlich älter als das jetzige Dorf, das auf ihrer Wüstung entstand.11
Erwähnt wird der alte Platz 1120 als Hathabratessun12 und 1145 als Hadebrehteshusun.13 Später erscheint
der Ortsname, der von einem Personennamen abgeleitet wird, als Hadebrachtshausen.11

An Stelle des untergegangenen Ortes legte im 13. Jahrhundert das zum Stift Paderborn gehörige
Zisterzienserkloster Hardehausen einen Hof an, den es mit einigen Mönchen besetzte und nach und nach

1 Landau, Ortsgeschichte, S. 140: „L. dei gratia Lantgrauius Gerlaco et Rudhardo, villico de Casselo salutem.
Terminos illos in Cragen, quos patruus meus comes Heinricus Raspho et postmodum pater rneus beate memorie fratribus
et sororibus in Anenberg . . . concesserunt, eosdem terminos et ego eis recognovi . . . Quae propter eos rogo et uobis
praecipio, ut . . . predictis fratribus et sororibus firmam pacem ibi prouideatis et hagarios meos ab inuasione illorum
reuocare studeatis . . .“

2 Ledderhose, Kirchenstaat, S. 48. Haas, Kirchengeschichte, S. 304.

3 Ledderhose, Kl. Schriften II, S. 295. — 4 Landau, Hessengau, S. 87.

5 Rommel, Gesell, v. Hessen X, S. 131. — 6 Erdbeschreibung I, S. 157.

7 Hehler, Landeskunde h, S. 108. — 8 Hochhuth, Stat., S. 55. — 9 Bach, Kirchenstat., S. 67.

11 Cragen Höffer eigendtlicher Abriß. Handzeichnung von Major Oever 1693. St.-Arch. Marburg.

11 Landau, Wüste Ortsch., S. 61. — 12 Wenck,. Landesgeschichte II, Urk. Nr. 51.

13 Justi, Denkwürdigkeiten IVi, S. 35. — 14 Arnold, Ansiedelungen, S. 401.

100 13'33'3'3333'S3'S'3'333'333333'3'3'333'3'S'S
 
Annotationen