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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0098
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e>&i&)eie)eie)E)e>eje)e>ejb/eieib>b>e>ei&ie>e>ei Die einzelnen Orte, ssss's's's's'ss's's's'sss's's'sssss's

Bürgerhaus aus Cassel.

Tafel t9,1—u Das jetzt an der unteren Elfbuchenstraße Nr. 59 stehende Renaissancehaus befand sich früher am

Marställer Platz Nr. 7 in Cassel, und zwar an der Nordecke der auf den Platz einmündenden, ehemals nur
2,50 m breiten Tränkepforte. Ursprünglich landgräfliches Eigentum ging das Anwesen später in Privatbesitz
über.1 Die in den letzten Jahren im Erdgeschoß eingerichtete Ritterschc Weinstube war in weiteren Kreisen
der Hauptstadt wohlbekannt. Bei Verbreiterung der Tränkepforte zum Abbruch bestimmt, wurde das Haus
1902 durch den jetzigen Eigentümer, den Bautechniker Heinrich Schwalm, von der Stadt käuflich erworben
und im Nachbarorte wieder aufgebaut, ln den oberen Fachwerkgeschossen unverändert übernommen, erfuhr
das Haus bei neuer Grundrißeinteilung im massiven Unterbau von der ursprünglichen Fassung insofern eine
Abweichung, als die ehemals in der Mitte der Hauptfront befindliche Tür auf die Seite verschoben wurde
und der gleichfalls massive Zwischenstock in Fortfall kam. Die profilierten Sandsteingewände der Erd-
geschoßfenster und das reicher umrahmte Portal verweisen wie das verzierte Horizontalgebälk und die mit
Beschlagmuster versehenen Ständer den ursprünglich an einer Ecke, jetzt in der Straßenflucht stehenden
Bau in die Reihe der Casseler Bürgerhäuser von gutem Handwerkswert.

Heckershausen.

Ort und Gotteshaus treten dadurch früh in die Erscheinung, daß Kaiser Otto I. Horikeshusun mit
der Kirche 965 dem Erzstift Magdeburg schenkt.1 2 Der Platz war ein Dorf des königlichen Lehngutes
Rosbach.3 4 Nach einer 1107 ausgestellten Urkunde, in welcher der Name Heggereshusun lautet, gehörte der
Ort zu den Besitzungen des fränkischen Grafen Werner. Der Edle Kunimund, Adelhards Sohn, schenkte
seine Güter daselbst dem Stifte Hersfeld.1 Bereits zwei Jahre früher erscheint ein Folbert von Heckereshusun
als Fürsprecher eines gewissen Winnolt, eines Hersfelder Dienstmannes, der seine Frau und Töchter von der
Dienstmannschaft Graf Friedrichs von Arnsberg befreit und in die der Abtei Hersfeld versetzt.5 In einer Urkunde
von 1146, in welcher der Hersfelder Abt als Schiedsrichter auftritt, unterzeichnet sich ein Eberhart von Heckeres-
husun als Zeuge.6 1404 bekennen „Herman schuchworte vnde Emelud sin eliche Husfrouwe . . . daz se lantsedil
sin czu Hekirihußen der erbern geistlichin Jungfrouwin vnde des Clostirs czum Anenberge czu dem lehene
se gebuwit han eyn Ertgadin uff dem Kirchhobe czu Hekirshusen“.7 Der ecclesia in Heckershusen selbst
geschieht 1426 Erwähnung.8 ln dem Subsidienregister, das Erzbischof Jakobus von Mainz 1505 dem Klerus
Niederhessens auferlegte, war Hockershusen mit 10 Albus eingetragen.9 Ende des 16. Jahrhunderts gehörte
die Kirche nach Dörnberg. Als Pfarre selbständig geworden, besaß Heckershausen bis 1875 als Filial
Fürstenwald, das seinerseits im 16. Jahrhundert unter eigenem Pfarrer gestanden hatte.10

1 In älteren Casseler Adreßbüchern erscheint als Besitzer ein „Bereuter“ des Marstalles mit Namen Ritter.

2 Leiiber, Stapula Saxon. Nr. 1606: „Curtem juris regni nostri, quae vocatur Rosbach sitam in pago Hassorum, in
comitatu Elli comitis, et alia loca ad praefatam curtem pertinentia, ita nominata, Ufloum et altera Ufloum, Horikeshusum,
Medriki, Elisungum, Goteredeshusum, Bunningheim, una cum aecclesiis . . .“ Über Horikeshusum (Horikeshusun) vgl. Rübel,
Franken, S. 8 u. 439f., und K. Wenck in Zeitschr. f. hess. Gesch., N. F. XXVI, S. 264. Rübel, Reichshöfe, S. 64f. Eggers,
Grundbesitz, S. 57. Bethge, Sächsische und fränkische Siedelungen in Hessen, in Hessenland, XX, S. 338, bezieht nach
Landaus, Wüste Ortsch., S. 181, Vorgang den Namen nicht auf Heckershausen, sondern auf die unweit gelegene Wüstung
Horkenhausen.

3 Wenck, Landesgeschichte II, S. 362 u- 369. Martin, Topogr. Nachr. II, S. 288.

4 Wenck, Landesgeschichte II, Urk. Nr. 45. ■— 5 Wenck, Landesgeschichte II, Urk. Nr. 44.

0 Wenck, Landesgeschichte III, Urk. Nr. 69. — 7 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 366.

8 Landau, Hessengau, S. 76. — 0 Würdtwein, Dioec. Mogunt. III, S. 529.

10 Bach, Kirchenstat., S. 67.

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