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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0099
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l3Jt3/t3)(3)tSJl2>&l3>(3>l3J&&t3>l3>[3>t3Jt31t3>t3/l3/t3>tS>&t3>t3> Heckershausen. 'S 'S 'S 'S! 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S 'S

Der Name des Ortes in der späteren Form soll mit Hecke Zusammenhängen.1 ln der Ursprungs-
form wird er bald von hör (Kot) und rik (reich) abgeleitet und als kotreicher Hof gedeutet, bald auf den
Personennamen Hadger oder Hahger zurückgeführt.1 2 Zu dem am Fuße des Stahlberges und an der Ahna
gelegenen Dorfe gehören die Brücken- und die Kirchenmühle. Unweit westlich zieht die von Wilhelmshöhe
nach Wilhelmstal führende Rasen- oder Fürstenallee vorüber. Eine Feuersbrunst des Jahres 1891 äscherte
17 Häuser ein. Kleinere Brände wiederholten sich in der Zeit von 1896 bis 1901 fast jedes Jahr3 4 *, so daß
der Ort ein ziemlich neues Aussehen hat. Von älteren Flurbezeichnungen seien der „Galgenberg“, der
„Schuhkauf“ und der „Läuseprinz“ genannt.

Kirche.

Der unbekannte Ursprungsbau muß bis in die spätgotische Zeit bestanden haben, die, anscheinend
am alten Platze, einen Neubau vornahm. Von diesem aus gemischtem Tuff- und Sandsteinmauerwerk
errichteten Bau hat sich nur der Turm erhalten, den freilich eine jüngere Haube deckt.1 Im Osten des
Schiffes gelegen und durch einen Rundbogen mit dem Gemeinderaum verbunden, hat das Erdgeschoß des
Glockenhauses früher wie jetzt als Altarplatz gedient. Den quadratischen, im Lichten 4,75 m messenden
Raum deckt ein spitzbogiges Kreuzgewölbe, dessen kehlprofilierte Rippen auf schlanken Konsolen aufsitzen
und dessen Schlußstein Wappen mit Steinmetzzeichen trägt. Beleuchtet wird der Chor auf jeder der drei
Außenseiten durch ein zweiteiliges Maßwerkfenster. An der östlichen Außenwand findet sich die rechteckige
Steinumrahmung eines nicht mehr vorhandenen Heiligenbildes. Dafür, daß auch im Mittelalter die Glocken
im Helm untergebracht waren, spricht die geringe Breite der mit Spitzbogen oder Eselsrücken abgeschlossenen
Öffnungen im Turmobergeschoß. Außer dem aus Schräge und Platte bestehenden Hauptgesimse weist der
schlichte Baukörper, an dessen Eckquadern einige Steinmetzzeichen festzustellen sind, Gliederungen nicht auf.

Abbildungen des alten Langhauses, das 1886 durch einen im gotischen Geschmack gehaltenen Neu-
bau des Baurats Schuchhard ersetzt wurde, scheinen nicht vorhanden zu sein. Das untergegangene Schiff,
das Hochhuth“ als baufällig, düster und für die Gemeinde nicht mehr ausreichend bezeichnet, soll eine mit
Engelbildern bemalte Decke besessen haben. Baunachrichten aus älterer Zeit fehlen gänzlich. Das Kirchen-
inventar von 1660“ nennt noch die jetzt nicht mehr vorhandenen mittelalterlichen Altargeräte, „ein silbern
vbergulten Kelch, Patene vnd röhrlein“. Größere Ausbesserungen am Bau müssen 16807 und 17758 vor-
genommen sein. 1789 wurde der Gemeinde die Orgel aus der alten Kirche zu Kirchditmold überlassen.9

Taufstein, jetzt Altarunterbau, mit rundem Fuß und ausladendem achteckigen Kopf, gotisch.
Höhe 0,95 m.

Glocken.

Nördliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,61 m, Höhe 0,48 -f- 0U0 m. Sechs senkrechte Henkel.
Auf Flanke „GEGOSSEN FUER DIE GEMEINDE HECKERSHAUSEN VON HENSCHEL ZU CASSEL IM
1AHR 1831“. Ton dis.

Südliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,79 m, Höhe 0,63 + 0,13 m. Sechs geschwungene Henkel.
Am Hals zwischen Schnüren (1 Zeile)

1 Piderit, Ortsnamen, S. 312.

2 Arnold, Ansiedelungen, S. 401.

3 Heßler, Landeskunde 12, S. 106.

4 Pläne, Kreisbauinspektion II, Cassel.

3 Stat., S. 54. — 6 Pfarr-Arcli. Heckershausen.

7 Register des Gottes Kastens zu Heckershaußeti 1680. Pfarr-Arch. Heckershausen.

8 Bach, Kirchenstat., S. 67.

9 Geh. Rats-Akten, Kirchensachen VI, 109. St.-Arch. Marburg.

Tafel 50, 5—7

Tafel 50, n

Tafel 50, u—10

Tafel 50,12 u. 13
Tafel 50, s
Tafel 50,17 u. is

Tafel 50, 3
Tafel 50, 211.4
 
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