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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0097
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e/e/e/e/eje/b/e>e/ejeie/e>e/e/e/e/e/e/eie/e/bie/e/ei Harleshausen. 'Q'si'si's'ss'3'S'ss'®'s'ss'S'a'S'ss'3'S'S'53'®'ss'3'3'ss'Q's

deshusun und 1219 als Heroldeshusen.' Engere Beziehungen müssen zum Kloster Hasungen bestanden
haben, in dessen Stiftungsurkunde sich der Ort aufgeführt findet.2 Bis im Jahre 1526 nach Einführung der
Reformation die Liegenschaften dem Staat zufielen, blieb Harleshausen Klostergut der benachbarten Abtei.
Als Ministerial von Hersfeld erscheint die Witwe Mechtilt de Heroldeshusun 1146.3 Vom Konvente zu
Weißenstein pachtete 1382 Johan Scholtheyize von Haroldishusin Äcker in der Dorfmark.1 In den Besitz
des Stiftes Kaufungen ging 1424 das Gut Hartrads von Hundelshausen „gelegen in dem dorffe unde feld-
marken zcu Haroldishusen“ über.6 Als Kaufunger Lehnsmann zu Harlelzhusen wird in dem bei Aufhebung
des Stiftes aufgestellten Verzeichnisse der Klosterlehen Caspar von Berlepsch genannt.® Eingepfarrt war der
nordwestlich von Cassel am Geilebach gelegene Ort nach Kirchditmold7, bis er im Jahre 1908 eine eigene
Pfarrei erhielt. Als Flurnamen erscheinen 1509 die Bezeichnungen „Tränkenwiesen“, „Heisende weg“ und
„auf dem Leymen“.8 „Am Ruhehorst“ heißt die Stelle an der Grenze von Kirchditmold, wo man bis 1842
die Toten niedersetzte, wenn man sie zum Friedhof der benachbarten Pfarrkirche trug. Den Platz des alten
Gemeindetisches nimmt das Spritzenhaus ein.9 Unmittelbar am Ort befindet sich ein steinernes Mordkreuz,
an das sich dunkle Erinnerungen an Kriegszeiten knüpfen.10

Kirche.

Daß im Mittelalter ein Gotteshaus vorhanden war, macht der Umstand glaubhaft, daß 1264 ein
plebanus in Haroldeshusen11 und 1419 ein Pfarrer von Harlelzhusen 12 genannt werden. Noch 1759 soll die
kleine Kirche bestanden haben. Eine etwa 10,0 m lange und 4,0 m hohe, von Norden nach Süden ver-
laufende Mauer, die in das mitten im Orte gelegene Bibbigsche Haus als Außenwand eingebaut ist, gilt als
der einzige Rest dieser „Kapelle“. Der Technik nach muß die aus unregelmäßigen Feldsteinen roh zu-
sammengefügte und mit Putz verstrichene Mauer aus der Zeit der Gotik stammen. Ihre Umgebung, in der
bei Nachgrabungen Knochenreste gefunden werden, heißt noch heute der „Kirchhof“. Um den Platz, insbe-
sondere auch am Zugangswege, der „Himmelsgasse“, liegen die ältesten Häuser des Ortes.13 Wann die
Kirche unterging, ist nicht ermittelt. Jedenfalls blieb die Gemeinde lange Zeit ohne eigenes Gotteshaus, bis
im Jahre 1908 die Einweihung einer neuen, von den Architekten Gerhardt und Schäfer im gotischen Stile
erbauten Kirche erfolgte.

Hof von der Malsburg.

Der Hof, dessen letzter Besitzer Hans von der Malsburg 1821 unverheiratet starb, stand an der
Stelle, die jetzt das Wohnhaus von Jakob Aschenbrenner einnimmt. Die Baulichkeiten, die, wie das ganze
Anwesen, dem Verwalter Bechstädt zufielen, brannten 1875 sämtlich nieder. Abbildungen scheinen nicht über-
kommen zu sein. Herrn von der Malsburgs Grab am Stockweg, der Grenze des alten Gutes, zierte ehe-
dem eine kannelierte Sandsteinsäule mit einer Urne und der Inschrift „dem ehrendsten Andenken gewidmet“.
Jetzt ist auch dieser letzte Rest, für die Ortseinwohner jahrelang Gegenstand abergläubischer Scheu, ver-
schwenden.

I Ansiedelungen, S. 401. - - Urk. d. «lost. Hasungen. St.-Areh. Marburg. Schräder, Dynastenstämme, S. 215.

3 Wenck, Landesgeschichte 111, Urk. Nr. 69. — 4 Lennep, Cod. prob., Urk. 297.

5 Roques, Urk. Nr. 378. — 0 Roques, Urk. Nr. 766 b. — 7 Bach, Kirchenstat., S. 224.

8 Roques, Urk. Nr. 606.

9 Führer, Geschichtliches aus Harleshausen, in Neue Casseler Zeitung 1906.

19 Auf der Daspel, eine niederhessische Dorfgeschichte, in Amtlicher Kalender f. d. Regierungsbezirk Cassel 1881.

II Landau, Hessengau, S. 76. — 12 Hochhuth, Stat., S. 220.

13 Die Ortsüberlieferung nimmt ein selbständiges Kloster an, von dem aber geschichtlich nichts bekannt ist. Führer,
a. a. O., glaubt, daß die Mönche von Hasungen, welche die Abgaben für die Abtei einzogen, ihren Sitz bei der Kapelle hatten.

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