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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0101
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gehörten auch Güter in Heilgenrode.1 1373 bestimmte der Dechant dieses Stiftes, das auch im Besitze des
Patronatsrechtes war2, mit Bewilligung des Landgrafen und im Einverständnisse mit Heinrich und Arnold
von Berlepsch den Zehnten im Orte zu einer Pfründe, die von allem Lehnszins befreit sein sollte.3 Daß die
von Berlepsch selbst mit Gütern zu Helgerrode vom Stift Kaufungen belehnt waren, besagt das nach Auf-
hebung des Konvents aufgestellte Verzeichnis der Klosterlehen.4 * Im Mainzer Subsidienregister von 1505
ist Helgenrade mit 20 Albus eingetragen.’’ Kirche und Geistliche finden verhältnismäßig spät Erwähnung.
Ein beweibter Kleriker Hermann von Heiligenrade wird 1404, ein Pleban von Heligenrode 1485 genannt.*1
Ad vicariam perpetuam ecclesie parochialis in Heilgenrade schlug das Martinsstift 1434 einen neuen Rektor
vor.7 1582 kam zur Kirche des Ortes das bis dahin zu Wolfsanger eingepfarrte Sandershausen.8 *
Im Dreißigjährigen Krieg ging das Dorf in Flammen auf. Auf ehemalige Befestigungen weisen die Flur-
bezeichnungen „Schanze“, „Landwehr“ und „Rinnenwarte“ hin. Mit der Besitzung eines der benachbarten
Mönchsklöster dürften der „Müncheberg“2, sowie die in der Feldmark sich findenden Bezeichnungen
„Mönche“ und „Augustiner“10 Zusammenhängen.

Kirche.

Als einziger Rest eines mittelalterlichen Baues hat sich der Sockel eines achteckigen gotischen
Säulchens erhalten, der bisher als Urgewicht diente. Der jetzige Bau, an der alten Stelle errichtet, rührt aus
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts her. Am 10. Juni 1767 fand, wie der Grabstein des Pfarrers und
Bauherrn Franz Heinrich Alsfeld besagt, die Grundsteinlegung statt. Das Jahr der Vollendung 1768 nennt
die Wetterfahne. Die rechteckige orientierte, flachgedeckte Saalanlage besitzt auf den geputzten Außenfronten Tafeisi,.
hohe, mit Sandstein eingefaßte, flachbogige Fenster und ebensolche Portale. Am Westende des ziegelgedeckten
Satteldaches hat auf quadratischem geputzten Fachwerksockel der beschieferte, achteckige, mit Schweifhaube
abgeschlossene Dachreiter, in dem die Glocken hängen, seinen Platz gefunden. Das 18,30 m lange und Tafel st,i
9,90 m breite Innere umziehen auf der Nord-, West- und Südseite Emporen. Hinter dem modernen Altar
steht in der Mitte der Ostwand die mit eingelegten Füllungen versehene, aus der Erbauungszeit des Gottes-
hauses stammende Kanzel.

Den rechteckigen Kirchhof, der das Grab des Prinzen Isenburg bergen soll, umgibt die gotische Tafel si,»
Mauer, die zwar Schießscharten nicht mehr aufweist, dafür aber noch das alte befestigte Spitzbogenportal Tafeisi, 7
mit den Mauerbacken besitzt.11 Neben dem Tore, auf dem freien Platz vor der Westmauer dürfte der alte
Gemeindetisch seinen Platz gehabt haben.

Orgel, Louis seize, am Prospekt einreihige Pfeifenstellung in fünf Feldern.

Glocken.

Östliche. Glocke. Unterer Durchmesser 0,88 m, Höhe 0,70 + 0,15 m. Sechs geschwungene Henkel. Tafeisi,«
Am Hals


* A PRECE PR1NC1P1UM DE PRECE FIN1S ERIT *

8? 1 :

I : JAEGER PASTOR. FUD1T ME C : PETER HOMBERGA HASSUS 1777

In der Schriftreihe als Anfangs- und Schlußzeichen Blume. Unter der Schriftreihe Fries von um-
gekehrtem Akanthus. Auf Südseite und Nordseite Flanke Wappen mit gekreuzten Schlüsseln. Auf Ostseite
Flanke „L : GOEBELL GREBE“. Auf Westseite Flanke „H : FIEBERLING UND C : SEMMELR : VORST:“
Ton a.

1 Kuchenbecker, Anal. Hass. V, S. 33. — 2 Kuchenbecker, Anal. Hass. V, S. 13 u. 28 f.

3 Piderit, Cassel, S. 102. 4 Roques, Urk. Nr. 766b.

5 Würdtwein, Dioec. Mogunt. III, S. 529. — 6 Roques, Urk. Nr. 308, 309 u. 536.

7 Kuchenbecker, Anal. Hass. V, S. 72. — 8 Ledderhose, Kl. Schriften.

8 Flurkarten, Katasteramt I, Cassel. — 10 Pfister, Landeskunde, S. 130. - 11 Wenzel, Kirchhöfe, S. 16.

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Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. IV. Kr. Cassel-Land.

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