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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0209
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zusammengefügte, im Lichten des Erdgeschosses 4,20 m lange und 3,05 m breite Baukörper besitzt auf der
Westseite ein Spitzbogenportal mit durchstoßenem Pfostenwerk, auf der Ostseite einen ebenfalls spitzbogigen,
jetzt durch eine rechteckige Tür verkleinerten Gurtbogen mit kehlprofiliertem Kämpfer. Eine Durchgangs-
öffnung mit Kielbogen findet sich zwischen Turmobergeschoß und Dachraum des Schiffes. Ihre etwa 0,70 m
unter Fußboden des Dachgeschosses liegende Schwelle gibt die Höhe des untergegangenen mittelalterlichen
Langhauses an. Die Glockenstube besitzt auf jeder Seite ein schlankes Spitzbogenfenster mit einfachem
spätgotischen Maßwerk. Schießschartenartige Schlitze, senkrecht und wagerecht, finden sich an wenigen
Stellen des Mittelteiles des Turmes.

Ein Neubau oder Umbau des Langhauses erfolgte, wie eine Jahreszahl auf der Südfront zu besagen
scheint, im Jahre 1616, ein Erweiterungsbau, der fast alle Mauern erneuerte, wie die Datierung des Haupt-
portals besagt, 1824. Der flachgedeckte, im Lichten 17,80 m lange und 7,60 m breite Raum besitzt auf der
Nord-, West- und Südseite die übliche Anordnung von Emporen, welche die hohen Fenster durchschneiden.
Während die Nordfront im westlichen Teile zwei ältere, rechteckige Fenster bewahrt hat und nur in
der östlichen, angeschuhten Hälfte zwei jüngere, rundbogig geschlossene Lichtöffnungen besitzt, zeigt die
völlig erneuerte Südfront ganz die Architektur ausgangs des ersten Viertels des 19. Jahrhunderts, eine recht-
eckige Mitteltür mit unausgefüllter Schrifttafel und halbkreisförmigem Oberlicht sowie beiderseits ein Paar
rundbogiger Fenster. Das biberschwanzgedeckte, an der Chorseite abgewalmte Satteldach schließt an der
Traufe ein Holzgesimse mit der üblichen antikisierenden Gliederung ab.

Den Friedhof umgibt eine aus der Bauperiode von 1824 herrührende Mauer, die aber auf älteren
Fundamenten steht. Vor dem Eingänge an der Südseite hat sich der Stumpf der Dorflinde und die
Steinplatte des alten Gemeindetisches erhalten. Von größerem Interesse ist eine als Abdeckplatte der Mauer
gleich neben dem Portal verlegte Steintafel, welche die primitive, in Linien eingehauene Abbildung der
Westfront einer Kirche zeigt. In dem anspruchslosen, des Turmes oder Dachreiters entbehrenden Bau,
dessen Dachstuhl die Glocken enthält, das Ursprungsgotteshaus des alten Ortes zu erblicken, erscheint
erlaubt. Die Zeichnung, welche in der Strebenanordnung die Holzkonstruktion des Bauwerkes nicht verkennen
läßt, dürfte den Typus jener älteren Holzkirchen wiedergeben, von denen auch das letzte Beispiel ver-
schwunden ist.

Orgel, am Prospekt einreihige Pfeifenstellung in sieben Feldern mit geschnitzten Wangen und Zwickeln
und der Inschrift „ANO 1773“ „HEEREN“.

Glocken.

Nördliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,82 m, Höhe 0,71 -f 0,12 m. Sechs geschwungene Henkel.
Am Hals (1 Zeile)

Tafel 100, s
Tafel 100, s
Tafel 100, ii

Tafel 100, 4

Tafel 100, j-t

189'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S
 
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