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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0095

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III. Die Maler zur Zeit des pelöponnesischen Krieges.

85

— Ein anderes Werk, ein Bild der Scylla, verdankt seine Erwähnung dem Um-
stände, dass Androkydes als Liebhaber von Fischen diese in dem Bilde mit
besonderer Sorgfalt behandelt hatte: Plüt. Quaest. Symp. IV, 2 u. 4, p. 665D
und 668 G; Athen. VIII, 341 A.

Von Kolotes aus Teos wissen wir nichts, als was bereits unter Timanthes
erwähnt worden ist.

K a 11 i m a c h o s,

der bekannte Bildhauer, soll nach Einigen auch Maler gewesen sein: Plin. 34, 92;
vgl- Th. I, S. 176. — Auch
Plato

soll sich in seiner Jugend mit Malerei beschäftigt haben: Diog. Laert. III, 5;
Appul. de dogm. Plat. 1.

Kleisthenes und Menedemos.

Der Philosoph Menedemos, Schüler des Plato, hatte zum Vater den Klei-
sthenes, welcher zwar aus dem edlen Geschlechte der Theopropiden stammte,
aber Architekt und arm war; nach andern soll er auch Scenenmaler, und Mene-
demos in beiden Künsten sein Schüler gewesen sein. Weshalb, als dieser ein
Psephisma einbrachte, ein gewisser Alexinikos über ihn spöttelte: es komme
einem Philosophen nicht zu, weder eine Scene. noch ein Psephisma abzufassen
*y$dyeiv": Diog. Laert. II, 125.

Von Zeuxippos aus Heraklea ist bereits in den chronologischen Er-
örterungen über Zeuxis die Rede gewesen.

Polyeidos

wird als einer der berühmtesten Dithyrambendichter und zugleich erfahren in
Malerei und Musik von Diodor (XIV, 46) angeführt, und als seine Blüthezeit
Ol- 95, 3 angegeben.
Elasippos.

Plinius sagt (35, 122), die Enkaustik gelte nach Einigen für eine von Praxiteles
vervollkommnete Erfindung des Aristides; doch gebe es ältere enkaustische
Bilder von Polygnot, Nikanor, Arkesilaos aus Paros. „Auch Elasippos (nicht
Lysippos) schrieb auf sein Gemälde der Aegina svh.aev, was er gewiss nicht 126
g'ethan hätte, wenn nicht die Enkaustik erfunden gewesen wäre." Plinius musste
also Elasippos für älter als Aristides halten. Dass nicht ein Gemälde zu Aegina,
sondern eine Darstellung der Aegina, der Tochter des Asopos zu verstehen sei,
hat richtig Panofka (Arch. Zeit. 1852, S. 446) bemerkt.

Endlich ist von Müller (Hdb. § 137, 4) und Schöll (arch. Mitth. S. 85)
ein gewisser Idaeos oder Adaeos als ein Maler dieser Zeit angeführt worden,
indem er die Zierrathen am Pferdegeschirr des Agesilaos gemalt habe: Xen.
bist. gr. IV, 2, 39; Plut. Ag. 13. Allein in dieser Angabe liegt ein doppelter
Irrthum, worauf schon das Auffällige eines gemalten Pferdeschmuckes hätte
aufmerksam machen sollen. Agesilaos will dem Sohn des Pharnabazos ein Ge-
schenk machen, und da er selbst nichts zur Hand hat, nimmt er den Schmuck
Von dem Rosse des Idaeos. Dieser aber wird nicht ^ay^acpog, sondern yQacpevg
genannt, welches Wort nach der Bemerkung Valckenaer's (zu Theokr. Adon.
P- 293) auf einen Mann in dem kriegerischen Gefolge des Agesilaos angewendet,
gewiss weit richtiger durch „Schreiber", als durch „Maler" zu übersetzen ist.
 
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