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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0213

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VI. Die Mnlei- zur Zeit iler römischen Herrschaft.

203

Aristomachos.

Von ihm spricht ein Epigramm des Antipater aus Thessalonike (Anall. II, 114, n. 22):
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Sillig glauht, dass es sich hier um Statuen der drei Hetären handle; einfacher
ist vielleicht ein Gemälde zu verstehen, welches sie darstellte mit dem Tempel
und Bilde der Aphrodite im Hintergrunde. Uebrigens bietet eine Handschrift
statt Aristomachos den Namen des Aristomenes, so dass hier vielleicht an den
oben erwähnten tüchtigen, aber wenig berühmten Maler gedacht werden könnte.
Dass jener Thasier, dieser Strymonier genannt wird, dürfte unsere Vermuthung 302
nur bestärken, da beides recht wohl von einem und demselben Manne gesagt
werden könnte.

Sechster Abschnitt.
Die Maler zur Zeit der römischen Herrschaft.

Nach Plinius Meinung soll die Malerei in Mittelitalien schon in den ältesten
Zeiten geblüht haben. Er spricht (35, 17—18) von trefflichen Gemälden, älter
als Rom, zu Ardea, Lanuvium, Caere; und wie nach seiner Angabe bei der
Vertreibung der Bacchiaden aus Korinth (Ol. 29) die Plasten Eucheir, Diopos,
Eugrammos den Demarat, den Vater des Tarquinius Priscus, nach Italien
begleiteten, so soll demselben nach Cornelius Nepos auch ein korinthischer
Maler Ekphantos gefolgt sein: Plin. 35, 10. Es ist bereits am Anfange der
Geschichte der Maler nachgewiesen worden, wie die chronologischen Angaben
des Plinius hier nach meist ungegründeten Voraussetzungen zurechtgelegt sind;
weshalb wir ihnen keinen Werth beizulegen vermögen. — Wir wenden uns-
daher sofort zu der völlig historischen Zeit, wo wir in Rom bald nach der Mitte
des dritten Jahrhunderts der Stadt als die ersten namhaften Künstler zwei
Griechen finden, Damophilos und Gorgas os, über welche bereits früher
gesprochen worden ist; vgl. Tb. I, S. 370; Th. II, S. 52. Der nächste Maler
der Zeit nach ist dagegen ein ächter Römer:

F a b i u s P i c t o r.

„Auch bei den Römern gelangte diese Kunst frühzeitig zu Ehren, indem
sogar Mitglieder des berühmten Geschlechts der Fabier von ihr das Cognomen
Pictor entlehnten, und der erste dieses Beinamens den Tempel der Salus malte
im Jahre der Stadt 450, welche Malerei sich bis zu unserer Zeit erhalten hatte,
als der Tempel unter der Regierung des Claudius abbrannte": Plin. 35, 19.
Auf sie bezieht sich ein Fragment des Dionys von Halikarnass (Exc. lib. XVI, 6):
„die Wandgemälde sind in der Zeichnung ganz sorgfältig, in der Mischung der 303
 
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