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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0434

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Die Gemmenschneider.

lesen, sondern als Abkürzung von Nicomachus zu deuten und demnach als
lateinisch nicht auf einen Steinschneider zu beziehen ist, wogegen übrigens auch
die verhältnissmässig grosse Form der Buchstaben spricht. Vgl. Köhler S. 70.

— Ausser Copien dieses Steins wird noch ein Herculeskopf mit derselben In-
schrift NICON<C als in der Schellersheim'schen Sammlung befindlich angeführt:
Dubois bei Clarac p. 156; Cades III, A, 17, wahrscheinlich eine moderne Arbeit.

— Ein Sokrateskopf, davor die Inschrift NIKOM. (so !) findet sich nach Cades II,
A, 313 in Paris.

N i 1 o s.

Stoschischer Schwefel; ein oberwärts beschädigter Kopf, der in seinen erhaltenen
Theilen dem Hadrian ziemlich ähnlich ist: Raspe 11626; Winck. Descr. IV, 310.
Die im untern Abschnitte befindliche Inschrift NIslOC ist in ziemlich augen-
fälligen nicht sehr feinen Buchstaben eingeschnitten. Ausserdem würde die Nach-
weisung dieser Form des Namens als antik nicht überflüssig sein. — G. I. 7229.
Nympheros.

624 Sarder; stehender Krieger in Brustharnisch und Tunica, in der Rechten einen
grossen Lorbeerzweig haltend, in der Linken den auf dem Schilde ruhenden
Helm, zu beiden Seiten der Figur NYM0G—P£2G: Agostini Gemme, 2 ed. II,
t. 98; Maffei Gemme III, t. 40; Montfaucon Ant. expl. III, 2, t. 153; Gori Mus.
Flor. II, t. 17, 3; Inscr. etr. I, t. 9, 3; C. I. 7230. Die Form des Namens als
echt wird vertheidigt von Letronne (Ann. d. Inst. XVII, p. 261), und für die
Echtheit spricht auch die frühe Publication bei Agostini und Maffei. Dagegen
werden wir schon wegen der Vertheilung der Inschrift mit Köhler S. 81 den
Namen nicht auf einen Steinschneider, sondern auf den Besitzer oder die dar-
gestellte Person zu beziehen haben.
OPOY.

Gamee mit der Darstellung einer Silensmaske: Gori, Zanetti t. 43; Mus. Worsl.
t. 30, 12. Ueber den Namen bemerkt Gori in der Hist. glyptogr. (Dact. Smith. II,
p. 26), dass wegen der Schreibung OPOY statt QPOY die Gemme „inter dubias
et incertas, vel fictitio nomine potius scriptas" zu setzen sei. —■ Clarac p. 131
citirt ausserdem nach Miliin [Voy. en Piemont I, 321] einen Kopf des Tiberius
mit dem Namen des Horus, ohne über die Schreibung etwas zu bemerken.
Palonianus.

P . rAslQNIANOY auf einem Carneol, nach den Scheden des Manutius bei
Doni cl. II, n. 171; G. I. 7234: „videtur artificis nomen esse". Aber leider ent-
hält der Stein nicht einmal ein Bild, welches dem angeblichen Künstler zu-
geschrieben werden könnte, sondern nur den Namen.
Panaeo s.

Sardonyx: ein ithyphallischer Satyr, der eine fast ganz nackte Frau (Nymphe)
angreift, indem er das vom Schenkel herabfallende Gewand wegziehen will; im
Abschnitt A&POAITPI, zur Seite rANAlOY: Caylus Ree. d'ant. VI, t. 41, 3;
Dumersan Hist. du cab. des med. p. 79, n. 156; G. I. 7236. Eine sichere Deu-
tung der Inschrift zu geben, ist bis jetzt nicht gelungen. Denn wenn wir sie
auch mit R. Rochette (Lettre p. 147) auf den Gegenstand der Darstellung be-
ziehen oder mit Stephani (bei Köhler S. 250) als Weihinschrift fassen wollten,
so bleibt doch immer noch zu erklären, wie AtpPOA ITH im Nominativ mit
 
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