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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 1.1904/​1905

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Käss, Josef: Die III. Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in Regensburg
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Schmidkunz, Hans: Berliner Sezession, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53156#0072

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54

©W BERLINER SEZESSION mö

schränken, nur noch zu erwähnen, daß die
Ausstellung mehrfach sehr tüchtige Kartons
und eine größere Zahl interessanter archi-
tektonischer Entwürfe enthielt, so von Bach-
mann, Hauberisser jun., Capitain, Rank
usw. und insbesondere die herrlichen Entwürfe
Georg von Hauberrissers zur St. Pauls-
kirche in München und zur Herz Jesu-Kirche
in Graz.
Die Ausstellung hat gewiß viel dazu bei-
getragen, die Geister
anzuregen, die einen
zu wecken, andere
zu klären, andere in
ihrem begeisterten
Wirken für die christ-
liche Kunst zu be-
stärken. Auch da-
von überzeugt die
Ausstellung, daß die
Gedanken und For-
men für die Behand-
lung religiöser Stoffe
nicht durch die früh-
eren Kunstperioden
absorbiert sind, daß
cs vielmehr immer
wieder neue Mög-
lichkeiten gibt und
neue Talente kräftig
sich durchringen.
Das mag die Deut-
sche Gesellschaft für
christliche Kunst ent-
schädigen für das
materielle Opfer, das
sie für die Ausstel-
lung zu bringen ha-
ben dürfte. Möge
es den christlichen
Künstlern gelingen,

sich bei ihrem Schaffen von den christ-
lichen Wahrheiten tief durchdringen zu lassen,
sich zu verinnerlichen, den Kreis des Dar-
stellungsgebietes zu erweitern und dem
Schatz der alten christlichen Kunst neue
Perlen einzuverleiben; möge es ihnen aber
auch vergönnt sein, jene tatkräftige und reiche
Anerkennung zu finden, die ihrem idealen
Sinne gebührt!

RELIEF VOM HOCHALTAR IX HOMBURG, EVANG.-S.
Ausstellung in Regensburg 1904


BERLINER SEZESSION

Von Dr. HANS SCHMIDKUNZ, Berlin-Halensee

Schluß

Weit höher steht der schon erwähnte
Strathmann mit seinem »Heiligen Franz
von Assisi«, der auf den ersten Blick allerdings
den Eindruck erweckt, daß es ihm lediglich
um ein verächtliches Spiel mit etwas Heiligem
zu tun sei. Tatsächlich ist dies nicht der Fall.
Es liegt Humor darinnen. Die Art und Weise,
wie hier der Prediger auf die Tiere einredet,
hat tatsächlich etwas Gemütvolles; und den
Maler interessiert die kombinierte Verwendung

von Punkten und Strichen sowie der doppelte
Kontur der Wolken. Von demselben Künstler
schalten wir hier noch die Erwähnung anderer
Bilder ein: unter ihnen zeigt »Der Krieg«
eine glückliche Verwendung der Malweise
des Künstlers zur Darstellung des grausig
Wirren, und seine »Eichen« interessieren durch
eine stärkere Strichtechnik. Mit einem farben-
reichen »Drachentöter« kommt dem Ebenge-
o
nannten der Berliner Fürst nahe.
 
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