Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]: Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben (1.1904/1905)

BEILAGE ZU »DIE CHRISTLICHE KUNST«, I. JAHRGANG, HEFT 8, i. MAI 1905

I


VAL. KRAUS
M.: DORNENKRONE
III. Preis d


LUDW. ENGLER
M.: AD ASTRA
IV. Preis Ji

LUDW. EBERLE
M.: TOD
IV. Preis a


DIE GRABMALKONKURRENZ
der
Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst.
Vorbemerkung. Jede Ausnutzung der
Konkurrenz - Entwürfe, die wir veröffent-
lichen, ist verboten. Interessenten wollen
sich direkt oder durch die Geschäftsstelle,
München, Karlstraße 6, an die Urheber
der Entwürfe wenden. Sämtliche Entwürfe
bleiben Eigentum der Künstler.
Im 5. Fleft veröffentlichten wir den Wortlaut des
Konkurrenzausschreibens der Deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst zur Erlangung origineller Entwürfe für
einfache christliche Grabdenkmäler, die um einen geringen
Betrag hergestellt werden können. Der Erfolg der Kon-
kurrenz ist höchst befriedigend; mehr als 260 Entwürfe,
darunter eine Menge trefflicher Arbeiten lief ein. Die
Jury traf am 22. März folgende Entscheidung:
Den I Preis erhielt Motto »Jairus« (Alois Miller,
Bildh.). II. Preise: a) Motto »Eins< und Gesamtleistung
(Jos. Kopp, jr., Bildh.); b) Motto »Stern« und Gesamt-
leistung (Gg. Walisch, Bildh.). III. Preise; a) Motto
»Ruhe« (K. Schellberg, Bildh.); b) Motto »IV K« (Franz
Hoser, Bildh.); c) Motto »Pax B« und Gesamtleistung
(Joseph Stärk jr., Bildh.); d) Motto »Dornenkrone« (Val.
Kraus, Bildh.). IV. Preise: a) Motto »Tod« (Ludw.
Eberle, Bildh.); b) Motto »Pax Nr. 3« (Emil Wagner,
Bildh); c) Motto »I B« und Gesamtleistung (Franz
Hoser, Bildh.); d) Motto »Amen 15« und Gesamt-
leistung (Paul Geppert, Arch.); e) Motto »Ewiges Licht«
(Val. Kraus, Bildh.); f) Motto »Stein« (J. Frey, Bildh.);
g) Motto »Vergänglichkeit« und Gesamtleistung (Ed.
Fischer, Bildh.'); h) Motto »Ad astra« (Ludw. Engler,
Bildh.). Belobungen: Motto »Viereck« (Franz Hoser,
Bildh.); »Grau« (Hans Kosenbach, Bildh.); »Schlicht«
(Bruno Zötschel, Bildh.); »In cruce salus« (Val. Kraus,

Bildh.); »Agnus Dei« (Alois Miller, Bildh.); »Ultra-
römisch« (Al. Miller, Bildh.); »Rosen« (Franz Cleve,
Bildh.); »Es ist vollbracht« (Alois Miller, Bildh.); »Nur
ein Gedanke« (Jos. Faßnacht, Bildh.); »Schmiedeisen«
(Paul Ondrusch, Bildh.).
Wir veröffentlichen in diesem Hefte und in den
folgenden eine größere Anzahl von Entwürfen mit dem
Wunsche, daß den beteiligten Künstlern reichliche Auf-
träge auf Ausarbeitung und Ausführung ihrer Ideen
zugewendet werden möchten. (Vgl. H. III, S. 52, Abb.)
Im nächsten Heft erscheint aus berufener Feder ein
Aufsatz über die Grabmal-Konkurrenz.

ZU UNSEREN BILDERN
Mit einer liebenswürdigen Schöpfung des Hanauer
Meisters Cornicelius (1825 —1898) werden unsere Leser
durch die diesmalige Sonderbeilage bekannt. Wie tief
seelenvoll und schuldlos, wie so ganz aus einer höheren
Welt ist der Blick dieser Augen, 'wie fein und doch
individuell das Antlitz! Frühlinghaft und von edler Zurück-
haltung ist das Kolorit; mit breitem, sicherem Pinselzug
sind die reinen Formen modelliert. — Georg Cornicelius
besuchte zu seiner Ausbildung die in seiner Jugend
berühmtesten Kunststätten und ließ sich dann in Hanau
nieder, wo er bis zu seinem Tode wirkte.
AUS DEM KUNSTVEREIN MÜNCHEN
rver Monat Februar brachte verschiedene Überra-
schungen, aber nicht immer erfreulicher Natur.
C. Rohlfs erzeugte einen gelinden Horror durch seine
Bestrebungen, in vibrierenden Farbflecken und Strichen
Eindrücke aus der Natur lichtvoll darzustellen. Weder
Wahrheit noch eine geschmackvolle Dichtung erzielt er
durch die Ausschüttung der Farben und durch die ziel-
losen Pinselstriche, auch leistet er auf jede Modellierung