Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0017
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Heft 1
DOI Artikel:Braun, Edmund Wilhelm: Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Fayencefabriken im 18. Jahrhundert
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KLEINE BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE
DER DEUTSCHEN FHYENCEFÄBRIKEN
IM 18. JÄHRHUNDERT
Mit 15 Abbildungen Von Dr. EDMUND WILHELM BRRUN-Troppau
1. HÄNÄU
In Äbb. 88 gibt Zeh in feinem vortrefflichen Buche über Hanau einen den Spezial-
forfchern bekannten, 1715 datierten großen Krug des Wiesbadener Landesmufeums
mit der Darftellung einer Töpferfcheibe wieder und weift darauf hin, daß die auf der
Scheibe ftehende Vafe mit zwei Volutenhenkeln für die Frankfurter und Hanauer
Fabrik befonders bezeichnend fei, doch ift, was fchon Stoehr in diefer Zeitfchrift (1913,
S. 833) hervorgehoben hat, gerade diefer Tgpus nicht für die Hanauer „Formalikono-
graphie“ von fgmptomatifcher Bedeutung, weil er auch in anderen füddeutfchen Fabriken
vorkommt. Er ift aber auch andererfeits ficher in Hanau verwendet worden, das be-
weifen außer der Darftellung auf dem Wiesbadener Kruge zwei Exemplare desfelben
mit mangankonturierter Blaumalerei (Äbb. 1; Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau),
die beide in Mangan die H-Marke Hanau tragen (in der Form von Nr. 3 der Marken-
tafel bei Zeh). Diefelbe Marke finden wir in Blau auf einer nach Delfter Vorbild
recht gefchickt modellierten (23 cm hohen) Frauenbüfte mit Blaumalerei (auch diefe im
Mufeum zu Troppau), die ich hier ebenfalls widergebe (Äbb. 2), weil Zeh in feinem
Buche von der plaftifdien Tätigkeit der Hanauer Fabrik nur fehr Weniges berichtet
hat. Bei diefer Gelegenheit fei übrigens auch auf einen Irrtum Stoehrs in feinen
Äbb. 1
Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau
Der Cicerone, Vll.Jahrg., Heft 1
1
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DER DEUTSCHEN FHYENCEFÄBRIKEN
IM 18. JÄHRHUNDERT
Mit 15 Abbildungen Von Dr. EDMUND WILHELM BRRUN-Troppau
1. HÄNÄU
In Äbb. 88 gibt Zeh in feinem vortrefflichen Buche über Hanau einen den Spezial-
forfchern bekannten, 1715 datierten großen Krug des Wiesbadener Landesmufeums
mit der Darftellung einer Töpferfcheibe wieder und weift darauf hin, daß die auf der
Scheibe ftehende Vafe mit zwei Volutenhenkeln für die Frankfurter und Hanauer
Fabrik befonders bezeichnend fei, doch ift, was fchon Stoehr in diefer Zeitfchrift (1913,
S. 833) hervorgehoben hat, gerade diefer Tgpus nicht für die Hanauer „Formalikono-
graphie“ von fgmptomatifcher Bedeutung, weil er auch in anderen füddeutfchen Fabriken
vorkommt. Er ift aber auch andererfeits ficher in Hanau verwendet worden, das be-
weifen außer der Darftellung auf dem Wiesbadener Kruge zwei Exemplare desfelben
mit mangankonturierter Blaumalerei (Äbb. 1; Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau),
die beide in Mangan die H-Marke Hanau tragen (in der Form von Nr. 3 der Marken-
tafel bei Zeh). Diefelbe Marke finden wir in Blau auf einer nach Delfter Vorbild
recht gefchickt modellierten (23 cm hohen) Frauenbüfte mit Blaumalerei (auch diefe im
Mufeum zu Troppau), die ich hier ebenfalls widergebe (Äbb. 2), weil Zeh in feinem
Buche von der plaftifdien Tätigkeit der Hanauer Fabrik nur fehr Weniges berichtet
hat. Bei diefer Gelegenheit fei übrigens auch auf einen Irrtum Stoehrs in feinen
Äbb. 1
Kaifer Franz Jofef-Mufeum in Troppau
Der Cicerone, Vll.Jahrg., Heft 1
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