PERSONALIEN o VERMISCHTES o LITERATUR
Stein- und der Bronzezeit zutage gefördert:
Gefäßrefte, meift Töpfe und Schalen, mit Drei-
ecken, Rauten und Gruben in Furchenftidi, manch-
mal mit weißer Maffe ausgefüllt, Steinbeile aus
Serpentin und Hornftein und Hirfchhornwerk-
zeuge. Ein Unterkiefer in der Steinzeitfchicht
ift die ältefte fichere Spur des Menfchen in Steier-
mark. In der bronzezeitlichen Schicht waren
das wertvollfte zwei Gußfchalen aus Ton, in
denen noch deutliche Spuren von Metall hafteten.
In der unmittelbaren Nähe von Mixnitz kommen
Kupferlager vor, fo daß wohl einheimifche Stoffe
benußt wurden. Neben den Gußlöffeln lagen
Vorräte von Erzgegenftänden aller Art, fowie
reichliche Keramiken in den ftrengen erznach-
ahmenden Formen der Bronzezeit.
PERSONALIEN
BONN Der Äffiftent am kunfthiftorifchen
Inftitut der Univerfität Bonn, Dr. Hermann
Brandt, ift bei der leßten großen Offenpve der
Franzofen am 25. September bei Beau Sejour
fchwer verwundet in Gefangenfdiaft geraten
und bald darauf in Joigng (Yonne) feiner Ver-
legung erlegen. Am 8. November 1887 zu Heidel-
berg als Sohn des dortigen Univerfitätsprofeffors
Dr. Samuel Brandt geboren, ftudierte er bei
Clemen, Wölfflin und Thode, promovierte 1910
in Heidelberg fumma cum laude auf Grund einer
Differtation, die erweitert 1912 unter dem Titel
„Die Anfänge der deutfehen Landfchaftsmalerei
im 14. u. 15. Jahrhundert“ erfchien. Zu Oftern 1912
begann er feine Tätigkeit als Äffiftent am Bonner
kunfthiftorifchen Inftitut. Im Jahre 1913 veröffent-
lichte er die auch in weiteren Kreifen fehr günftig
aufgenommene Schrift „Goethe und die graphi-
fchen Künfte“. Zuleßt war er bei der Herftellung
des Künftlerverzeichniffes der für 1915 geplanten
Düffeldorfer Äusftellung wefentlich beteiligt. Vor-
nehmlich aber befchäftigte ihn in den leßten
Jahren der zweite Band des Werkes über die
Rheinifche Glasmalerei. Mit Begeiferung Soldat
geworden, hat er bis zuleßt freudig feine Pflicht
erfüllt. Eine fonnige Freundlichkeit gewann ihm
fchnell alle Herzen. Sein frühes Scheiden hat
ihn einer fchönen wiffenfchaftlichen Zukunft ent-
riffen. W. B.
VERMISCHTES
BERLIN Eine altgriechifche Silber-
münze, zu einer Tuchnadel verarbeitet, ift der
Nationalftiftung für die Hinterbliebenen
der Kriegsgefallenen von der Kaiferin zur Ver-
wertung übergeben worden. Es ift ein filbernes
Vierobolenftück von Hiftiaia auf Nordeuböa, aus
der erften Hälfte des zweiten vorchriftlichen
Jahrhunderts, vorn der Kopf einer Bacchantin,
der Ortsnymphe Hiftiaia, auf der Rückfeite diefe
Nymphe auf einem geflügelten Schiffe pßend,
in einer maffiven Goldfaffung. Das reizvolle
Münzchen war ein Gefchenk des jetzigen Königs
von Griechenland an die Kaiferin Friedrich, die
es fpäter ihrem Gartendirektor verehrte. Deffen
Erben feilten es jeßt der Kaiferin für die
Nationalftiftung zur Verfügung. Um für den
wohltätigen Zweck einen möglidift hohen Preis
für das durch feinen Kunftwert wie durch feine
Gefchichte befonders hübfehe Stück zu erzielen,
erbittet der Schriflleiter der Berliner Münzblätter,
Dr. Emil Bahrfeldt, Berlin - Lichterfelde - Oft,
Schillerftr. 16, Angebote auf die Nadel.
Das Königliche Kunftgewerbe - Mufeum
veranftaltet im laufenden Vierteljahr in feinem
Hörfaal, Prinz Älbrechtfraße 7 — 8, Hof, zwei
öffentliche Vortragsreihen von je 6 Vorträgen:
1. Privatdozent Dr. Oskar Fifchel, Stilwand-
lungen der Tracht, Dienftags */ä8 Uhr abends,
Beginn Dienftag, 26. Oktober; 2. Direktorial-
affiftent Dr. Rud. Bernoulli, Krieg und Denk-
malskunft, Donnerstag abds. 8'/s Uhr, Beginn
Donnerstag, 28. Oktober. Die Vorträge find un-
entgeltlich und werden durch Lichtbilder er-
läutert.
BONN In den Bepß des erzbifchöflichen
Stuhles zu Köln ging ein großer Teil von Bil-
dern der Sammlung des verftorbenen Juftizrates
Mathias Klein-Bonn über. Die Gemälde, aus
kurkölnifcherZeit, darunter ikonographifch wich-
tige Ölbildniffe der Kurfürften von Köln, zum
Teil in Lebensgröße, follen im erzbifchöflichen
Schlöffe zu Köln Aufstellung finden. W. B.
LITERATUR
Der GRAPHIK-VERLAG MÜNCHEN G.m.b.H.,
München-Berlin hat ein Verzeichnis des
graphifchen Werks von Adolf Schinnerer
herausgegeben, dasDr. Ludwig Gorm beforgt
hat, und zu dem Dr. Hans M. Sauermann
eine liebevolle Einleitung gefchrieben hat. Das
Verzeichnis, das bis in die allerleßte Zeit
reicht, ift zunächft als Verkaufsverzeichnis für
den Verlag gedacht, wie das Vorwort mit-
teilt. Dennoch wurde es der Vollftändigkeit
angenähert, foweit es die Umftände erlaub-
ten. In der Tat gibt es alle wünfehbaren An-
gaben auch über den nächften Gefchäftszweck
hinaus. Dennoch darf nicht verfchwiegen werden,
daß die Anordnung nicht eben glücklich gewählt
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Stein- und der Bronzezeit zutage gefördert:
Gefäßrefte, meift Töpfe und Schalen, mit Drei-
ecken, Rauten und Gruben in Furchenftidi, manch-
mal mit weißer Maffe ausgefüllt, Steinbeile aus
Serpentin und Hornftein und Hirfchhornwerk-
zeuge. Ein Unterkiefer in der Steinzeitfchicht
ift die ältefte fichere Spur des Menfchen in Steier-
mark. In der bronzezeitlichen Schicht waren
das wertvollfte zwei Gußfchalen aus Ton, in
denen noch deutliche Spuren von Metall hafteten.
In der unmittelbaren Nähe von Mixnitz kommen
Kupferlager vor, fo daß wohl einheimifche Stoffe
benußt wurden. Neben den Gußlöffeln lagen
Vorräte von Erzgegenftänden aller Art, fowie
reichliche Keramiken in den ftrengen erznach-
ahmenden Formen der Bronzezeit.
PERSONALIEN
BONN Der Äffiftent am kunfthiftorifchen
Inftitut der Univerfität Bonn, Dr. Hermann
Brandt, ift bei der leßten großen Offenpve der
Franzofen am 25. September bei Beau Sejour
fchwer verwundet in Gefangenfdiaft geraten
und bald darauf in Joigng (Yonne) feiner Ver-
legung erlegen. Am 8. November 1887 zu Heidel-
berg als Sohn des dortigen Univerfitätsprofeffors
Dr. Samuel Brandt geboren, ftudierte er bei
Clemen, Wölfflin und Thode, promovierte 1910
in Heidelberg fumma cum laude auf Grund einer
Differtation, die erweitert 1912 unter dem Titel
„Die Anfänge der deutfehen Landfchaftsmalerei
im 14. u. 15. Jahrhundert“ erfchien. Zu Oftern 1912
begann er feine Tätigkeit als Äffiftent am Bonner
kunfthiftorifchen Inftitut. Im Jahre 1913 veröffent-
lichte er die auch in weiteren Kreifen fehr günftig
aufgenommene Schrift „Goethe und die graphi-
fchen Künfte“. Zuleßt war er bei der Herftellung
des Künftlerverzeichniffes der für 1915 geplanten
Düffeldorfer Äusftellung wefentlich beteiligt. Vor-
nehmlich aber befchäftigte ihn in den leßten
Jahren der zweite Band des Werkes über die
Rheinifche Glasmalerei. Mit Begeiferung Soldat
geworden, hat er bis zuleßt freudig feine Pflicht
erfüllt. Eine fonnige Freundlichkeit gewann ihm
fchnell alle Herzen. Sein frühes Scheiden hat
ihn einer fchönen wiffenfchaftlichen Zukunft ent-
riffen. W. B.
VERMISCHTES
BERLIN Eine altgriechifche Silber-
münze, zu einer Tuchnadel verarbeitet, ift der
Nationalftiftung für die Hinterbliebenen
der Kriegsgefallenen von der Kaiferin zur Ver-
wertung übergeben worden. Es ift ein filbernes
Vierobolenftück von Hiftiaia auf Nordeuböa, aus
der erften Hälfte des zweiten vorchriftlichen
Jahrhunderts, vorn der Kopf einer Bacchantin,
der Ortsnymphe Hiftiaia, auf der Rückfeite diefe
Nymphe auf einem geflügelten Schiffe pßend,
in einer maffiven Goldfaffung. Das reizvolle
Münzchen war ein Gefchenk des jetzigen Königs
von Griechenland an die Kaiferin Friedrich, die
es fpäter ihrem Gartendirektor verehrte. Deffen
Erben feilten es jeßt der Kaiferin für die
Nationalftiftung zur Verfügung. Um für den
wohltätigen Zweck einen möglidift hohen Preis
für das durch feinen Kunftwert wie durch feine
Gefchichte befonders hübfehe Stück zu erzielen,
erbittet der Schriflleiter der Berliner Münzblätter,
Dr. Emil Bahrfeldt, Berlin - Lichterfelde - Oft,
Schillerftr. 16, Angebote auf die Nadel.
Das Königliche Kunftgewerbe - Mufeum
veranftaltet im laufenden Vierteljahr in feinem
Hörfaal, Prinz Älbrechtfraße 7 — 8, Hof, zwei
öffentliche Vortragsreihen von je 6 Vorträgen:
1. Privatdozent Dr. Oskar Fifchel, Stilwand-
lungen der Tracht, Dienftags */ä8 Uhr abends,
Beginn Dienftag, 26. Oktober; 2. Direktorial-
affiftent Dr. Rud. Bernoulli, Krieg und Denk-
malskunft, Donnerstag abds. 8'/s Uhr, Beginn
Donnerstag, 28. Oktober. Die Vorträge find un-
entgeltlich und werden durch Lichtbilder er-
läutert.
BONN In den Bepß des erzbifchöflichen
Stuhles zu Köln ging ein großer Teil von Bil-
dern der Sammlung des verftorbenen Juftizrates
Mathias Klein-Bonn über. Die Gemälde, aus
kurkölnifcherZeit, darunter ikonographifch wich-
tige Ölbildniffe der Kurfürften von Köln, zum
Teil in Lebensgröße, follen im erzbifchöflichen
Schlöffe zu Köln Aufstellung finden. W. B.
LITERATUR
Der GRAPHIK-VERLAG MÜNCHEN G.m.b.H.,
München-Berlin hat ein Verzeichnis des
graphifchen Werks von Adolf Schinnerer
herausgegeben, dasDr. Ludwig Gorm beforgt
hat, und zu dem Dr. Hans M. Sauermann
eine liebevolle Einleitung gefchrieben hat. Das
Verzeichnis, das bis in die allerleßte Zeit
reicht, ift zunächft als Verkaufsverzeichnis für
den Verlag gedacht, wie das Vorwort mit-
teilt. Dennoch wurde es der Vollftändigkeit
angenähert, foweit es die Umftände erlaub-
ten. In der Tat gibt es alle wünfehbaren An-
gaben auch über den nächften Gefchäftszweck
hinaus. Dennoch darf nicht verfchwiegen werden,
daß die Anordnung nicht eben glücklich gewählt
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