RUNDSCHAU — sämmlungen
DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIÄL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
ÄMSTERDÄM RIJKSMUSEUM. Soeben
ijt das zweite Supplementheft des Galeriekata-
loges in holländifcher, franzöfifdier und eng-
lifcber Spradie erfchienen. Die deutfche Aus-
gabe ift in Bearbeitung. Unter den Neuer-
werbungen des abgelaufenen Jahres, von denen
einige im Jahresbericht von 1913/14 abgebildet
find, befinden fich intereffante Stücke. Durch
Ankauf wurde ein Stilleben, Früchte, Silberwerk,
Gläfer und Nautilusbecher von F. Sant-Acker
(bez.: F. Sant Äcker), einem holländifchen Maler
in der Art des W. Kalff aus der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts, erworben, von dem bis
jeßt nur noch drei weitere Arbeiten bekannt
find: ein Stilleben in Berlin, ein zweites bei
V. de Stuers im Haag (vgl. Cic. 1914, 656) und
ein Gefellfchaftsrtück bei Dr. Bredius; ferner zwei
bezeichnete Änfichten von Neapel von dem in
Utrecht 1647 geborenen Cafpar van Wittel,
der in Italien, wo er den Namen Gasparo Van-
vitelli angenommen, in befonderer Gunft bei dem
Herzog von Medina Coeli ftand. Die beiden
Bildchen waren im 18. Jahrhundert in der Samm-
lung des Marquis de Boger. Adriaen van de
Velde war bisher durch Landfchaften und Tier-
ftüdce im Mufeum reich vertreten. Er malte je-
doch, wie Karel Dujardin, auch religiöfe Bilder.
In der Paftorei der Röm. kath. Kirche am Spin-
huissteeg zu Ämfterdam befinden fich vier Ge-
mälde mit Darftellungen aus dem Leben Chrifti.
Das neuerworbene, umfangreiche und vorzüglich
gezeichnete und beleuchtete Werk, eine „Ver-
kündigung“, ift alfo auch vom kunfthiftorifchen
Standpunkt aus höchft intereffant. Eine flämifche
Landfchaft um 1600, zugefchrieben an Joos de
Momper, bildet ein neues Beifpiel für die Ent-
wicklung der holländifchen Landfdiaftsmalerei
in Verbindung mit der flämifchen. Ferner wurden
zwei hiftorifche Bildniffe erworben, das des Phi-
lips von Montmorency, Grafen von Hoorn aus
dem Jahre 1562 von oder nach Änt. Moro und
das des Admiral Adam van Wefterwoldt von
1636, vermutlich eine Arbeit des M. J. van
Miereveit.
Gefchenke und Legate. Die Erwerbung
des „Königs David“ von Ä. de Gelder aus der
Sammlung Steengracht durch Gefchenk eines Un-
genannten, wurde bereits mitgeteilt (Cic. 1914,
S. 61). Der Name des hochherzigen Gebers,
Herrn M. P. Voüte, Vorfreuden der „Vereinigung
Rembrandt“, wird nun bekannt. Weitere Ge-
fchenke betreffen die Abteilung „Moderne Kunft“.
Unter den Legaten muß vor allem das Ver-
mächtnis des Barons van Pallandt van
Eerde erwähnt werden. Unter den zehn von
ihm geftifteten Bildern befinden fich einige von
Künftlern, die bis jeßt noch nicht, oder nur un-
vollkommen in der Galerie vertreten waren. So
eine „Jagdgefellfchaft“, in der Art des Wouwer-
mans, des wenig bekannten Carel van Fa-
bens (1683—1733) (bez.: C. van Fabens); „Enten,
vom Habicht überfallen“ von Dirck Wyntrack
(1655—1678), die Landfchaft vielleicht von Joris
van der Hagen. Ein Gemälde von Arnold
Houbraken „Romulus und Remus“ (bez.: Ä.
Houbraken. Fee), das den Malerfchriftfteller beffer
kennen lernen läßt, als die Kopie nach dem
„Maleratelier mit dem nadeten Model“, durch
das er bisher im Mufeum vertreten war; ein
typifcher Abraham Hondius mit Hirfch und
Hunden (bez. Abraham Hondius); eine un-
gewöhnliche Darftellung von J. van Huchten-
burgh „Zwei Gefangene, die um ihr Leben
würfeln“ (bez. J. v. Huchtenburgh) und eine gute
21
DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIÄL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
ÄMSTERDÄM RIJKSMUSEUM. Soeben
ijt das zweite Supplementheft des Galeriekata-
loges in holländifcher, franzöfifdier und eng-
lifcber Spradie erfchienen. Die deutfche Aus-
gabe ift in Bearbeitung. Unter den Neuer-
werbungen des abgelaufenen Jahres, von denen
einige im Jahresbericht von 1913/14 abgebildet
find, befinden fich intereffante Stücke. Durch
Ankauf wurde ein Stilleben, Früchte, Silberwerk,
Gläfer und Nautilusbecher von F. Sant-Acker
(bez.: F. Sant Äcker), einem holländifchen Maler
in der Art des W. Kalff aus der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts, erworben, von dem bis
jeßt nur noch drei weitere Arbeiten bekannt
find: ein Stilleben in Berlin, ein zweites bei
V. de Stuers im Haag (vgl. Cic. 1914, 656) und
ein Gefellfchaftsrtück bei Dr. Bredius; ferner zwei
bezeichnete Änfichten von Neapel von dem in
Utrecht 1647 geborenen Cafpar van Wittel,
der in Italien, wo er den Namen Gasparo Van-
vitelli angenommen, in befonderer Gunft bei dem
Herzog von Medina Coeli ftand. Die beiden
Bildchen waren im 18. Jahrhundert in der Samm-
lung des Marquis de Boger. Adriaen van de
Velde war bisher durch Landfchaften und Tier-
ftüdce im Mufeum reich vertreten. Er malte je-
doch, wie Karel Dujardin, auch religiöfe Bilder.
In der Paftorei der Röm. kath. Kirche am Spin-
huissteeg zu Ämfterdam befinden fich vier Ge-
mälde mit Darftellungen aus dem Leben Chrifti.
Das neuerworbene, umfangreiche und vorzüglich
gezeichnete und beleuchtete Werk, eine „Ver-
kündigung“, ift alfo auch vom kunfthiftorifchen
Standpunkt aus höchft intereffant. Eine flämifche
Landfchaft um 1600, zugefchrieben an Joos de
Momper, bildet ein neues Beifpiel für die Ent-
wicklung der holländifchen Landfdiaftsmalerei
in Verbindung mit der flämifchen. Ferner wurden
zwei hiftorifche Bildniffe erworben, das des Phi-
lips von Montmorency, Grafen von Hoorn aus
dem Jahre 1562 von oder nach Änt. Moro und
das des Admiral Adam van Wefterwoldt von
1636, vermutlich eine Arbeit des M. J. van
Miereveit.
Gefchenke und Legate. Die Erwerbung
des „Königs David“ von Ä. de Gelder aus der
Sammlung Steengracht durch Gefchenk eines Un-
genannten, wurde bereits mitgeteilt (Cic. 1914,
S. 61). Der Name des hochherzigen Gebers,
Herrn M. P. Voüte, Vorfreuden der „Vereinigung
Rembrandt“, wird nun bekannt. Weitere Ge-
fchenke betreffen die Abteilung „Moderne Kunft“.
Unter den Legaten muß vor allem das Ver-
mächtnis des Barons van Pallandt van
Eerde erwähnt werden. Unter den zehn von
ihm geftifteten Bildern befinden fich einige von
Künftlern, die bis jeßt noch nicht, oder nur un-
vollkommen in der Galerie vertreten waren. So
eine „Jagdgefellfchaft“, in der Art des Wouwer-
mans, des wenig bekannten Carel van Fa-
bens (1683—1733) (bez.: C. van Fabens); „Enten,
vom Habicht überfallen“ von Dirck Wyntrack
(1655—1678), die Landfchaft vielleicht von Joris
van der Hagen. Ein Gemälde von Arnold
Houbraken „Romulus und Remus“ (bez.: Ä.
Houbraken. Fee), das den Malerfchriftfteller beffer
kennen lernen läßt, als die Kopie nach dem
„Maleratelier mit dem nadeten Model“, durch
das er bisher im Mufeum vertreten war; ein
typifcher Abraham Hondius mit Hirfch und
Hunden (bez. Abraham Hondius); eine un-
gewöhnliche Darftellung von J. van Huchten-
burgh „Zwei Gefangene, die um ihr Leben
würfeln“ (bez. J. v. Huchtenburgh) und eine gute
21