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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 2
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Rundchau - Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0068

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AUSSTELLUNGEN

alter Äuffchrift auf einem Zettel der Rückfeite
war Francois van Ä. der Sohn des Folgenden,
Cornelis v. Ä., heiratete Petronella van Borrc
und ftarb, 69 Jahre alt, am 27. Dezember 1641.
Das Bild ift bei E. W. Moes, Iconographia Ba-
tava I, 70, 1 eiwähnt. Im Ällgem. Kunft en
Letterbode, 1847, I p. 323 wird es zu Unrecht
M. abgefprochen (vgl. Navorfcher, 1866, p. 214).
Dort (1866, p. 305) als Eigentum des Mr. J. H. S. Ä.
Baron v. Itterfum in Hattem befprochen. Ge-
ftochen von J. Houbraken nach Zeichnung von
A. Schouman. (Ein Exemplar des Stiches z. B.
im Mauritshuis.) — Das zweite Gemälde zeigt
deffen Vater Cornelis van Äerffen, Herrn
v. Spyck (1543—1627) „Griffier der Älgemeene
Staten“. Links oben Wappen. Rechts unten
bez.: M. Miereveit Fee. Äo 1597. Schwarzes
Samtkleid, weißer Pliffeekragen. Braunes Haar
und Bart. Blau-graue Augen. Rötliches Inkarnat
bei flotter, breiter Ausführung. Lichtgrüner
Hintergrund. Nach Auffchrift der Rückfeite war
Cornelis v. A. getraut mit Emerentiana de Reg-
niers. Moes, Ic. Bat. I, 64, 1. Geftochen von
Houbraken, 1753, nach Zeichnung von Schou-
man. R. B.

LEIPZIG Dem Vernehmen nach wurde eine
Reihe der wichtigften Äusftellungsreihen der
„Bugra“ den Sammlungen der Stadt Leipzig
überwiefen, teils auch als felbftändige neue
Sammlungen eingerichtet. Das Deutfche Buch-
gewerbe- und Schriftmufeum erhielt die fämt-
lichen technifchen Sonderausftellungen, das Mu-
feum für Völkerkunde die vorgefchichtliche und
völkerkundliche Abteilung der Kulturhalle, das
Leipziger Inftitut für Univerfalgefchichte die
Lamprechtfdie Grundausftellung. Aus den Be-
fänden der photographifchen Abteilung foll ein
photographifdies Mufeum entftehen und dieSon-
derausftellung „Der Kaufmann“ foll zu einem
Handelsmufeum der Leipziger Handelskammer
ausgeftaltet werden.

AUSSTELLUNGEN

JAHRHUNDERT- AUSSTELLUNG
DER WESTDEUTSCHEN KUNST
DÜSSELDORF 1915 Während die Stadt
Düffeldorf die Durchführung der geplanten Großen
Äusftellung in diefem Jahre ebenfo wie ein
Hinausfchieben der gefamten Veranftaltung bis
zum Jahre 1915 für unmöglich hält, und des-
halb auf die Durchführung ihres Äusftellungs-
planes überhaupt verzichtet hat, hofft die Lei-
tung der Jahrhundert-Ausftellung weftdeutfdier
Kunft, die einen Hauptpunkt des Programms

bilden follte, diefe in ab fehbarer Zeit veranftalten
zu können, fei es für fich oder in Verbindung
mit einer modernen Kunftausftellung. Man hat
daher die Abfidit, die Sammelarbeit auf dem
ganzen Gebiet zwifchen dem Niederrhein und
der Schweiz, wenn auch in langfamerem Tempo,
troß dem Kriege fortzufeßen. Im gegebenen
Moment wird über die Pläne Näheres mitgeteilt
werden.

BERLIN Die „Vereinigung fürHolzbild-
kunft“ läßt ihrer erften Äusftellung (vgl. Cic. V.
Heft 11, S. 430) eine zweite in der VILLA HECK-
MANN, Viktoriaftr. 27 folgen, die teilweife die-
felben Arbeiten enthält wie jene erfte, daneben
auch einige neue. Auch diesmal macht Puchegger
mit feinen guten, ganz aus dem Material er-
wach fenen Tierfiguren den beften Eindruck, aber
man hat das Gefühl, als habe fich auch fonft die
Zahl der materialgerechten Arbeiten vermehrt.
Wenn auch immer noch die leidige Teilung der
Arbeit zwifchen dem entwerfenden und dem
fchnißenden Künftler durchgeführt ift, hat man
doch ab und zu einmal, z. B. bei dem Edelfräulein
von Hofäus, das A. Hedelt gefchnißt hat, das
Gefühl, als fei es den Schnißern gelungen, For-
men zu finden, wie fie nur das Schnißmeffer
im Holz hervorbringen kann. Auch einige der
großen Manzelfchen Figuren vom Brandenburger
Denkmal hat der Schnißer Weftphal gut dem
neuen Material angepaßt, aber es bleibt doch
eben eine Anpaffung, und neben folchen Stücken
ftehen zu viele Arbeiten, von Janenfdi, Mar-
cufe, Boelzig, einige von Sonnenfeld, Herter,
die ebenfogut in jedem anderen Material aus-
geführt fein könnten, und zum Teil ja auch fchon
ausgeführt waren und nun „einfach“ in Holz
überfeßt wurden. Zwei Gipsbüften, die den Ver-
merk trugen: „Werden gegen Holzausführung
unigetaufcht“, zeigten am deutlichften die Wider-
finnigkeit diefer Methode. So geht das nicht.
Will man die Holzfchnißkunft wieder beleben
(ich weiß nicht, warum man immer Holzbild-
hauerei fagt), fo muß das von Künftlern aus-
gehen, die auch ihre eigenen Handwerker find,
und Material und Werkzeug felbft völlig be-
herrfchen. Das hat die alten deutfehen Schnißer
großgemacht. * *

Der Kunftfalon GURLITT zeigt zwei deutfche
Künftler, die fidi die entfeheidenden Anregungen
aus Paris geholt haben. Aber bei Curt Herr-
mann ßnd fie mit fo viel Selbftändigem ver-
fchmolzen, daß eine neue und fehr eigene
Perfönlichkeit entftanden ift. Die neue Äus-
ftellung wirkt um fo perfönlicher, als fich neben
die gewohnten hellen, mehr dekorativen Bilder

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