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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 13/14
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Ausstellungen
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Personalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0294

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PERSONALIEN o VERMISCHTES

Porträtbüfte Dunikowskis hervorzuheben, die
an die Art Tronbeßkols gemahnt.

* *

*

In der GALERIE ARNOT, die an ihrem
freudig begrüßten Jung-Wiener Programm feft-
hält, lägen gegenwärtig die Werke zweier grund-
verfdiiedener Maler neben- und durcheinander.
Sebaftian Ifepps ein wenig von Fjaeftad u. a.
beeinßußte Schneebilder haben, von verfchiedenen
Ausheilungen her bekannt, bereits eine gewiffe
Popularität erlangt. Ich ziehe ihnen, die in ihrer
verkräufelten Stilifierung von fpielerifchen Zügen
nicht frei find, jene freilich recht locker kompo-
nierten Landfchaften (Waldinneres u. dgl.) vor,
in denen das jugendfrifche Naturgefühl des Künft-
lers fich unverkünftelt auslebt. Diefes fympa-
thifche Talent hat innerhalb feiner geringen Spann-
weite bisher allerdings nur wenige Entwicklungs-
möglichkeiten gezeitigt. Franz Wacik, der
bekannte Zeichner der „Muskete“ und nur allzu
fruchtbare Geftalter allerlei grotesken Märchen-
fpuks eigener und fremder Erfindung, ift eine
durchaus zeichnerifche Begabung, die auch in
größeren felbftändigen Kompofitionen, völlig in
Illuftrationen ftecken bleibt. Überdies beherrfcht
die Arbeiten desjenigen Künftlers ein immer
unerfreulicherer Manierismus, der vor dem
Münchener „Jugend“-Diez feinen Ausgang ge-
nommen haben mag. — In demfelben Raume
hat eine Anzahl von Keramiken der bisher un-
bekannten Bildhauerin Helene Scholz Plaß ge-
funden. Diefe zu einer Serie „Von der Trauer
des Krieges“ vereinigten Arbeiten ftellen nicht
unintereffante Verfuche dar, urfprünglich genre-
haft empfundene Motive in einem gewöhnlich
der Kleinkunft und Genre-Plaftik vorbehaltenen
Material monumental zu geftalten. K. R.

PERSONALIEN

BUDÄPEST Dr. Karl Sztrakonißky,
Titular Kuftosadjunkt am Kunftmufeum Budapeft,
Kadettafpirant im k. u. k. öfterreichifch-ungari-
fchen Infanterieregiment Nr. 25, erlitt an der
galizifchen Front am 29. Mai den Heldentod. Er
führte feine Truppe zum Sturme, als ihn der
tödliche Kopffchuß traf. Sztrakonißky wurde am
30. Januar 1889 geboren. Er entfaltete als Kunft-
fchriftfteller und Kritiker eine ungemein rege
Tätigkeit und gehörte zu den fdiönften Hoff-
nungen der ungarifchen Kunftliteratur. Am Mu-
feum, wo er dem Kupferftichkabinett zugeteilt
war, arbeitete er an der Katalogifierung der
modernen Abteilung.

MÜNCHEN Hier ftarb der allen Lefern der
Fliegenden Blätter wohlbekannte Maler Max

Flafhar. Am 3. Juli 1855 in Berlin geboren,
war er Schüler der Akademien in Weimar, Mün-
chen, Paris und verdankt namentlich Ludwig
Knaus viel Anregung, in deffen Art er Genre-
fzenen und intime Bildniffe gemalt hat, die von
einer fchönen Begabung zeugen.

Am 12. Juni ftarb der bekannte Maler und
Radierer Jofeph Willroider im Älter von
77 Jahren. Im Jahre 1838 zu Villach geboren,
hat Willroider fich autodidaktifch vom Tifchler
zum Maler herangebildet und 22 Jahre, wie fein
vor 5 Jahren verftorbener jüngerer Bruder als
Landfehafter gewirkt. Seit 1889 arbeitete er
ftändig in München, wo die Pinakothek einige
feiner beften Werke erwarb. Troß des langen
Aufenthaltes in München war fein Schaffen eng
mit Düffeldorfer Traditionen verknüpft. W. B.

PRÄG Der Privatdozent Dr. Alois G r ü n w a 1 d
wurde zum außerordentlichen Profeffor derKunft-
gefchichte an der hiefigen deutfehen Univerfität
ernannt. r.

WIEN Hier ftarb der Architekt Hofrat Prof-
Karl König im 74. Lebensjahre. Ein Schüler
Friedrich Schmidts, fpäter Nachfolger H. v. Ferftels
im Lehramte an der technifchen Hochfchule,
zählte K. zu den namhafteften Vertretern der
hiftorißerenden Richtung, die am beften durch
die von ihm erbauten Wiener Privatpalais (Phi-
lipphof, Zierer, Herberftein), die Frucht- und
Mehlbörfe und das Induftriehaus am Schwarzen-
bergplaß charakterifiert wird. — Hier ftarb ferner
im 68. Lebensjahre der bekannte Aquarellmaler
und Radierer Ludwig Hans Fifeher, der fich
vielfach als Illuftrator, Reife- und Fadhfchrift-
fteller betätigt hat.

Im Felde gefallen: Der fehr begabte Bildhauer
Hugo Kühnelt, Obmann des Künftlerverbandes
öfterreichifcher Bildhauer, und der junge Radierer
Franz Hofer, wohl der begabtefte Schmußer-
Schüler, deffen frühzeitige Virtuoßtät in einer
Sezefßons-Äusftellung des vorigen Jahres be-
rechtigtes Äuffehen erregt hatte. r.

VERMISCHTES

DIE SCHÄFFUNG EINES DOK-
TORATES IN DER KUNSTGE-
SCHICHTE ÄN DEN HOLLÄN-
DISCHEN UNIVERSITÄTEN oder
eines andern das kunfthiftorifche Studium ab-
fchließenden Examens ift das, wie uns fcheint,
fehr erftrebenswerte Ziel einer durch den Neder-
landfchen Oudheidkundigen. Bond unternomme-
nen Propaganda. Wohl gibt es Lehrftühle für

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