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Heft 3
DOI Artikel:Rundschau - Sammlungen
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RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN
DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKRTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LÄNDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
BERLIN Im KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
ift im Tapetenfaal eine intereffante Aushei-
lung frühgermanifcher Kunft zu fehen, die,
als Leihgabe aus Privatbefiß, oftgotifche Alter-
tümer der Völkerwanderungszeit aus Südruß-
land vorführt. Es find meift Stücke, die dem
4.-7. Jahrhundert angehören. Sie find in Grä-
bern gefunden worden, teils in einfachen Gruben,
teils in Katakomben. Einiges entftammt den
Funden von Suuk-Su und von Gurfuff, oftgoti-
fchen Niederlaffungen, die den Hunneneinfall
von 375 überdauerten und, den Münzfunden
nach, bis ins 7. Jahrhundert beftanden haben.
Den größten Teil der Äusftellung bilden Edel-
metallfunde, meift Goldfdimiedearbeiten, zuerft
mit fpärlidiem Ornament, aber reicher Verwen-
dung von Edelfteinen, Glasfüßen und figürlichem
Schmuck, wobei ein Ädlerkopf eine wichtige Rolle
fpielt. Später, mit der Mitte des 4. Jahrhunderts,
nehmen die Ornamente, meift in Kerbfchnitt-
tedinik, größeren Raum ein. Befonders reiches
Material liefert die Äusftellung zur Gefchichte
der Fibel. Hier ift der ganze Lauf der Ent-
wicklung zu überfehen, von den römifchen Fibeln
der Kaiferzeit an bis zu den fog. Fünfknopf-
fibeln, die dann in den germanifchen Ländern
ihren konftruktiven Charakter verloren und einen
rein ornamentalen annahmen. Neben den Gold-
fchmiedearbeiten zeigt die Äusftellung Waffen
und Geräte aus Eifen und Bronze, und Glas-
perlen, fowie eine Anzahl Becher und Gläfer
mit aufgefchmolzenen blauen Glastropfen und
Omamentlinien, in denen die kleinafiatifdi-
griediifche Tradition fortlebt. Durch die wert-
volle Sammlung geleitet ein forgfältiger Katalog,
deffen lehrreiche Einleitung ein guter Führer
durch diefes fo wenig bekannte Gebiet ift.
BOSTON Bei der Eröffnung des neuen Flü-
gels des BOSTON MUSEUMS OF FINE ARTS,
der aus der Stiftung der Frau Rob. D. Evans
aufgeführt worden ift, wird vor allem ein neues
Werk Rembrandts die Blicke auf fich ziehen,
das eine Boftoner Kunftfreundin geliehen hat.
Es ift das Bildnis eines jungen Samfon in orien-
talifcher reicher Kleidung, mit feder- und juwelen-
gefchmücktem blauen Turban. Das Werk kam
aus der Londoner Sammlung Hope und wurde
durch Sedelmeyers Vermittlung vor kurzem er-
worben. Es foll im 9. Band des Bodefchen Rem-
brandtwerkes veröffentlicht werden.
BROOKLYN Unter den Kunftwerken, die
das BROOKLYNER MUSEUM im Jahre 1914
erwarb, befanden fich von älterer Kunft: St.
Franziscus von Greco; Madonna mit Kind von
Joos van Cleve; Heilige Familie von Jordaens;
Schenkenfzene von Jan Steen; zwei Bilder des
Polidoro Veneziano; eine Madonna mit Chriftus
und dem Johannesknaben aus der Bolognefer
Schule, und eine Kreuzigung aus der Schule
Murillos. Von neuerer Kunft erwarb die Ga-
lerie: John Sargent, „Der lila Kimono“ (aus der
Sammlung Ifham); Sorolla g Baftida, eineLand-
fchaft; ein großes dekoratives Gemälde von
Burne-Jones, und Aquarelle von Ifaac Israels und
Ärß. An Plaftiken kamen neu ins Mufeum:
drei Werke von Meunier, einige Bildwerke der
Gotik und der Renaiffance (Stein und Holz) und
eine kleine Sammlung chineßfcher Bronzen.
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DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKRTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LÄNDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
BERLIN Im KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
ift im Tapetenfaal eine intereffante Aushei-
lung frühgermanifcher Kunft zu fehen, die,
als Leihgabe aus Privatbefiß, oftgotifche Alter-
tümer der Völkerwanderungszeit aus Südruß-
land vorführt. Es find meift Stücke, die dem
4.-7. Jahrhundert angehören. Sie find in Grä-
bern gefunden worden, teils in einfachen Gruben,
teils in Katakomben. Einiges entftammt den
Funden von Suuk-Su und von Gurfuff, oftgoti-
fchen Niederlaffungen, die den Hunneneinfall
von 375 überdauerten und, den Münzfunden
nach, bis ins 7. Jahrhundert beftanden haben.
Den größten Teil der Äusftellung bilden Edel-
metallfunde, meift Goldfdimiedearbeiten, zuerft
mit fpärlidiem Ornament, aber reicher Verwen-
dung von Edelfteinen, Glasfüßen und figürlichem
Schmuck, wobei ein Ädlerkopf eine wichtige Rolle
fpielt. Später, mit der Mitte des 4. Jahrhunderts,
nehmen die Ornamente, meift in Kerbfchnitt-
tedinik, größeren Raum ein. Befonders reiches
Material liefert die Äusftellung zur Gefchichte
der Fibel. Hier ift der ganze Lauf der Ent-
wicklung zu überfehen, von den römifchen Fibeln
der Kaiferzeit an bis zu den fog. Fünfknopf-
fibeln, die dann in den germanifchen Ländern
ihren konftruktiven Charakter verloren und einen
rein ornamentalen annahmen. Neben den Gold-
fchmiedearbeiten zeigt die Äusftellung Waffen
und Geräte aus Eifen und Bronze, und Glas-
perlen, fowie eine Anzahl Becher und Gläfer
mit aufgefchmolzenen blauen Glastropfen und
Omamentlinien, in denen die kleinafiatifdi-
griediifche Tradition fortlebt. Durch die wert-
volle Sammlung geleitet ein forgfältiger Katalog,
deffen lehrreiche Einleitung ein guter Führer
durch diefes fo wenig bekannte Gebiet ift.
BOSTON Bei der Eröffnung des neuen Flü-
gels des BOSTON MUSEUMS OF FINE ARTS,
der aus der Stiftung der Frau Rob. D. Evans
aufgeführt worden ift, wird vor allem ein neues
Werk Rembrandts die Blicke auf fich ziehen,
das eine Boftoner Kunftfreundin geliehen hat.
Es ift das Bildnis eines jungen Samfon in orien-
talifcher reicher Kleidung, mit feder- und juwelen-
gefchmücktem blauen Turban. Das Werk kam
aus der Londoner Sammlung Hope und wurde
durch Sedelmeyers Vermittlung vor kurzem er-
worben. Es foll im 9. Band des Bodefchen Rem-
brandtwerkes veröffentlicht werden.
BROOKLYN Unter den Kunftwerken, die
das BROOKLYNER MUSEUM im Jahre 1914
erwarb, befanden fich von älterer Kunft: St.
Franziscus von Greco; Madonna mit Kind von
Joos van Cleve; Heilige Familie von Jordaens;
Schenkenfzene von Jan Steen; zwei Bilder des
Polidoro Veneziano; eine Madonna mit Chriftus
und dem Johannesknaben aus der Bolognefer
Schule, und eine Kreuzigung aus der Schule
Murillos. Von neuerer Kunft erwarb die Ga-
lerie: John Sargent, „Der lila Kimono“ (aus der
Sammlung Ifham); Sorolla g Baftida, eineLand-
fchaft; ein großes dekoratives Gemälde von
Burne-Jones, und Aquarelle von Ifaac Israels und
Ärß. An Plaftiken kamen neu ins Mufeum:
drei Werke von Meunier, einige Bildwerke der
Gotik und der Renaiffance (Stein und Holz) und
eine kleine Sammlung chineßfcher Bronzen.
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