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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI Heft:
Heft 13/14
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Secker, Hans Friedrich: Die alte Töpferkunst Danzigs und seiner Nachbarstädte, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0263

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DIE ALTE TÖPFERKUNST DÄNZIGS
UND SEINER NACH BÄR STÄDTE

Mit 50 Äbbildungen und einer Markentafel Von HHNS F. SECKEB

Das häufige Vorkommen einer befonderen Art von Fayencewaren und Kachelöfen
im deutfehen Often hat, unterftüßt von fpärlichen Erinnerungen, die noch heute in
der Danziger Töpferinnung fortleben, fchon feit längerem unbeftimmte Vermutungen
über eine Alt-Danziger Fayence-Induftrie hervorgerufen. Lediglich auf Grund münd-
licher Überlieferungen und äußerlicher Übereinftimmungen in Material und Bemalung
verfuchte ich feinerzeit bei der Einrichtung des Weftpreußifchen Provinzial-Kunft-
gewerbemufeums eine Anzahl diefer Töpferwaren gefühlsmäßig unter dem Namen
„Einheimifche Fayencen“ zu vereinigen, wobei fich drei Gruppen unterfcheiden ließen:
Eine Frühzeit von etwa 1695 bis um 1750, eine Blütezeit von etwa 1750 bis um
1790 und eine Spätzeit von etwa 1790 bis um 1820.

Diefe Gruppierung ergab fich aus den Stilformen und aus vereinzelt im Dekor auf-
tretenden Jahresdaten. Fabrikmarken auf der faft durchweg unglafierten Unterfeite der
Gefchirre fehlten gänzlich, und die mehrfach eingeritten oder eingefchnittenen Meifter-
zeichen brachten ebenfowenig Auffchluß, zumal das einzige noch vorhandene Gewerks-
buch der Danziger Töpfer nur die Meifternamen von 1812 an enthält.

Erft die zufällige Neuerwerbung eines mit einem urkundlich belegten Danziger
Meifternamen verfehenen Tellers durch das Weftpreußifche Mufeum und die Ent-
deckung eines mit demfelben Namen fignierten Ofens hat neuerdings den Beweis für
die Richtigkeit unferer früheren Vermutungen erbracht und berechtigt zu einer kurzen
Entwicklungsgefchichte der Alt-Danziger Fayencen.

DÄNZIGER (WESTPREUSSISCHE) TÖPFER-SIGNÄTUREN
1. und 2. manganbraun auf rohem Scherben; 3. und 4. blau unter Glafur; 5. eingeftidielt;

6—12. eingefchnitten.

Der Cicerone, VII. Jahrg., Heft 13/14 20

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