DOI Heft:
Heft 15/16
DOI Artikel:Rundschau - Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0321
RUNDSCHAU — sämmlungen
DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ÄLTONÄER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HÄGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSS1SCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
DÄS SCHICKSAL DER KUNST-
SAMMLUNG POURTÄLES Einem
amtlidien rufßfchen Protokoll nadi zu fchließen,
das kürzlich der deutfchen Regierung über den
Zuftand der einzelnen Räume der deutfchen Bot-
fchaft in Petersburg zugegangen ift, fcheint von
der Botfchaft nichts als die kahlen Wände des
Gebäudes übrig geblieben zu fein. Im Hofe
follen große Haufen von Gegenftänden lagern,
die während des Winters zerbrochen und zu-
grunde gegangen find. Dies dürften wahrfchein-
lich die Überrefte der koftbaren Einrichtung des
Botfdiaftsgebäudes und der berühmten Kunft-
fammlung des Grafen Pourtales fein. Wie die
„K. Z.“ mitteilt, ift feit der Zerftörung der Bot-
fchaft im Inneren nichts getan worden, um mög-
lichft noch etwas von diefen Sachen zu retten.
B.
DANZIG Die Neueinrichtung des WEST-
PREUSSISCHEN PROVINZIAL-KUNST-
GEWERBEMUSEUMS fchreitet auch wäh-
rend des Krieges rüftig vorwärts. Im Anfchluß
an die Keramifchen Säle find jeßt ein großer
Metallraum und eine Barockdiele fertiggeftellt
worden. Die Silberfammlung ift um hervor-
ragende Pokale, Ketten und Plaketten vermehrt
worden, die feitens der Innungen als ftändige
Leihgaben überwiefen wurden. Auch Neu-
erwerbungen kamen hinzu, namentlich filber-
getriebene Buchdeckel aus Danzig und Elbing
(17. Jahrhundert). Die Barockdiele enthält eine
reichgefchnißte Treppe aus einem alten Danziger
Wirtshaufe, Türen und Wandfehränke im gleichen
Stil, einen Kamin mit der Opferung Ifaaks, Sand-
ftein, datiert 1630, fowie das übliche Dielen-
mobiliar in erlefenen Stücken. Als nächftes wer-
den die an das neue Hauptportal anfdiließenden
Schauräume neugeftaltet.
Die STÄDTISCHE GEMÄLDE-GALERIE er-
hielt neuerdings — Ankäufe werden für die Dauer
des Krieges nicht gemacht — drei bedeutfame
Schenkungen. Kommerzienrat Goldfarb-Pr.Star-
gard ftiftete L. Corinths Koloffalgemälde „Die
Gefeffelten“, das vor Jahresfrift als Leihgabe
überwiefen war; Kommerzienrat Stoddart-Zoppot
und Stadtrat Ä. Neumann-Danzig fchenkten ge-
meinfam eine frühe monumentale Frauenbüfte
(Steinmaffe) von W. Lehmbruck; und Prof.
F. Ä.Pfuhle, Danzig gab feine ausdrucksvollen
Kartons zu Glasfenftern für die neue Kirche in
Oliva, eine „Kreuzigung“ und eine „Himmel-
fahrt“, die beiläupg bei Heinersdorf ausgeführt
werden.
Das UPHÄGENHAUS-MUSEUM, deffen Koft-
barkeiten bei Kriegsbeginn vorforglich in bom-
benßchere Keller verbracht worden waren, ift
wieder eingerichtet worden.
In den Sommermonaten hat wiederholt die
deutfehe Kronprinzeffin Danziger Kunftfamm-
lungen und Baudenkmäler unter Führung des
Konfervators Dr. Secker beßchtigt. H.
DRESDEN Wenn man überhaupt von einer
Einwirkung des Kriegs auf die Tätigkeit der
Königl. Sächfifchen Sammlungen reden
kann, fo ift diefe höchftens nach der Richtung
hin feftzuftellen, daß ihnen im Jahre 1914, und
zwar auch nur in deffen zweiter Hälfte, der
Befuch von Ausländern gefehlt hat. Vor allem
Engländer und Ruffen zählen ja in Friedens-
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DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRÄF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ÄLTONÄER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HÄGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSS1SCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
DÄS SCHICKSAL DER KUNST-
SAMMLUNG POURTÄLES Einem
amtlidien rufßfchen Protokoll nadi zu fchließen,
das kürzlich der deutfchen Regierung über den
Zuftand der einzelnen Räume der deutfchen Bot-
fchaft in Petersburg zugegangen ift, fcheint von
der Botfchaft nichts als die kahlen Wände des
Gebäudes übrig geblieben zu fein. Im Hofe
follen große Haufen von Gegenftänden lagern,
die während des Winters zerbrochen und zu-
grunde gegangen find. Dies dürften wahrfchein-
lich die Überrefte der koftbaren Einrichtung des
Botfdiaftsgebäudes und der berühmten Kunft-
fammlung des Grafen Pourtales fein. Wie die
„K. Z.“ mitteilt, ift feit der Zerftörung der Bot-
fchaft im Inneren nichts getan worden, um mög-
lichft noch etwas von diefen Sachen zu retten.
B.
DANZIG Die Neueinrichtung des WEST-
PREUSSISCHEN PROVINZIAL-KUNST-
GEWERBEMUSEUMS fchreitet auch wäh-
rend des Krieges rüftig vorwärts. Im Anfchluß
an die Keramifchen Säle find jeßt ein großer
Metallraum und eine Barockdiele fertiggeftellt
worden. Die Silberfammlung ift um hervor-
ragende Pokale, Ketten und Plaketten vermehrt
worden, die feitens der Innungen als ftändige
Leihgaben überwiefen wurden. Auch Neu-
erwerbungen kamen hinzu, namentlich filber-
getriebene Buchdeckel aus Danzig und Elbing
(17. Jahrhundert). Die Barockdiele enthält eine
reichgefchnißte Treppe aus einem alten Danziger
Wirtshaufe, Türen und Wandfehränke im gleichen
Stil, einen Kamin mit der Opferung Ifaaks, Sand-
ftein, datiert 1630, fowie das übliche Dielen-
mobiliar in erlefenen Stücken. Als nächftes wer-
den die an das neue Hauptportal anfdiließenden
Schauräume neugeftaltet.
Die STÄDTISCHE GEMÄLDE-GALERIE er-
hielt neuerdings — Ankäufe werden für die Dauer
des Krieges nicht gemacht — drei bedeutfame
Schenkungen. Kommerzienrat Goldfarb-Pr.Star-
gard ftiftete L. Corinths Koloffalgemälde „Die
Gefeffelten“, das vor Jahresfrift als Leihgabe
überwiefen war; Kommerzienrat Stoddart-Zoppot
und Stadtrat Ä. Neumann-Danzig fchenkten ge-
meinfam eine frühe monumentale Frauenbüfte
(Steinmaffe) von W. Lehmbruck; und Prof.
F. Ä.Pfuhle, Danzig gab feine ausdrucksvollen
Kartons zu Glasfenftern für die neue Kirche in
Oliva, eine „Kreuzigung“ und eine „Himmel-
fahrt“, die beiläupg bei Heinersdorf ausgeführt
werden.
Das UPHÄGENHAUS-MUSEUM, deffen Koft-
barkeiten bei Kriegsbeginn vorforglich in bom-
benßchere Keller verbracht worden waren, ift
wieder eingerichtet worden.
In den Sommermonaten hat wiederholt die
deutfehe Kronprinzeffin Danziger Kunftfamm-
lungen und Baudenkmäler unter Führung des
Konfervators Dr. Secker beßchtigt. H.
DRESDEN Wenn man überhaupt von einer
Einwirkung des Kriegs auf die Tätigkeit der
Königl. Sächfifchen Sammlungen reden
kann, fo ift diefe höchftens nach der Richtung
hin feftzuftellen, daß ihnen im Jahre 1914, und
zwar auch nur in deffen zweiter Hälfte, der
Befuch von Ausländern gefehlt hat. Vor allem
Engländer und Ruffen zählen ja in Friedens-
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