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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 9/10
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0216

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VERMISCHTES ° LITERATUR

der Raffaelbiograph Paffavant, in der Gemälde-
galerie zu Lille. Aber auch jeßt fcheiterten alle Ver-
fuche, das Werk auf diplomatifchem Wege durch
Vermittlung der Geiftlichkeit der Wiener Deutfeh-
ordenskirche zurückzugewinnen, am Widerftande
der franzöfifchen Regierung. Auch eine Kopie,
die Phil. Veit anfertigen follte, kam nicht zu-
ftande. Erft jeßt nach der Bejeßung von Lille
durch unfere Truppen konnte das Bild be-
fchlagnahmt werden. Da eine verirrte Granate
es befchädigt hatte, wurde der Reftaurator des
Kaifer Friedrich-Mufeums in Berlin mit derÄus-
befferung betraut. Das Gemälde ift eine Kom-
pofition von reicher dekorativer Wirkung: Maria,
von Engeln begleitet, fährt gen Himmel, wäh-
rend unten die pathetifch bewegte Gruppe der
Apoftel das leere Grab umgibt. Außer diefem
von den Franzofen geraubten und von uns
rechtmäßig befchlagnahmten Gemälde ift aus den
von deutfehen Truppen befeßten Städten Belgiens
und Nordfrankreichs kein Kunftwerk entführt
worden. W. B.

KREFELD Nach dem Tode Kaifer Wilhelms I.
hat die Stadt Krefeld ftatt des üblichen „Reiters
auf der Zigarrenkifte“ ein den Werken des
Friedens und der Kunft gewidmetes monumen-
tales Haus, das Kaifer Wilhelm-Mufeum erbaut.
Auch das foeben enthüllte Denkmal für Kaifer
Friedrich weicht vom Schema ab. In dem fchönen
alten Herrfchaftspark „Heyes“, der vor einigen
Jahren von der Stadt erworben wurde und feit-
her unter dem Namen Kaifer Friedrich-Hain der
Erholung der Bürgerfchaft diente, erhebt pch ein
fiebeneckiges, an den drei Vorderfeiten offenes
Tempelchen mit kupfernem Dach und bildhaueri-
fchem Schmuck, das Refultat eines Wettbewerbes,
aus dem der Architekt Hugo Lechnig als Sieger
hervorgegangen war. Die vergoldete Bronze-
büfte Kaifer Friedrichs ift von dem aus Krefeld
gebürtigen, jeßt in Düffeldorf lebenden Bildhauer
Peter Stammen modelliert. W. B.

MÜNCHEN Der Maler Max Unold, ein
Mitglied der Neuen Münchner Sezeffion, hat von
der Stadt Wiesbaden den Auftrag erhalten, die
Kuppelhalle in dem von Profeffor Theodor Fifcher
erbauten neuen Mufeum mit einer Reihe von
Mofaiken auf Goldgrund zu fchmücken.

LITERÄTUR

KOLLEKTION GEH. KOMMERZIENRAT CRE-
A'cER-DORTMUND. Unter diefem Titel ift fo-
eben als Privatdruck des Befißers ein impofantes
Äbbildungswerk mit zwei umfangreichen Mappen
erfchienen, das nahezu hundert der wichtigften
Gemälde der umfangreichen Dortmunder Privat-
fammlung auf einzelnen Tafeln reproduziert. —
Ein eigener Textband, für den Hermann Voss
verantwortlich zeichnet, gibt in fortlaufender
Berichterftattung (nicht in Form eines kritifchen
Kataloges) die kunfthiftorifchen Notizen und Bild-
befchreibungen, in die fich Dr. Voss für die ita-
lienifchen Schulen des 14.—18. Jahrhunderts, Dr.
F. Winkler für die niederländifchen Bilder des
15. und 16. Jahrhunderts und Dr. Karl Lilien-
feld für die holländifche Schule des 17. Jahr-
hunderts geteilt haben. Die Namen der Be-
arbeiter bürgen für den Wert ihrer Mitteilungen.

R.

Im Verlage von Karl W. Hierfemann in Leip-
zig erfchien foeben: DIE PERSISCH-ISLAMISCHE
MINIATURMALEREI. Ein Beitrag zur Kunft-
gefchidite Irans von Walter Schulz. Mit einem
Geleitwort von Prof. Richard Graul in Leipzig.
Der Preis für die beiden ftarken Leinenbände,
von denen der erfte den Text mit Textabbildungen
und 17 Tafeln, der zweite den luftrationsteill auf
200Tafeln (davon 5 farbige) enthält, beträgt240M.

Im felben Verlage erfchien als 8. Band der
Hierfemannfchen Handbücher ein „HANDBUCH
DER GLASMALEREI für Forfcher, Sammler und
Kunftfreunde wie für Künftler, Architekten und
Glasmaler“ von Jofef Ludwig Fifcher, dem Her-
ausgeber der „Zeitfchrift für alte und neue Glas-
malerei“. Der ftattliche Oktavband enthält 199
Abbildungen im Text und auf 135 Tafeln und
koftet 20 M.

MUSEUMSBEBICHTE

DET DANSKE KUNSTINDUSTRIMUSEUMS
V1RKSOMHED 1914. Erftattet vom Direktor
Emil Hannover. Mit 21 Abbildungen.

BERICHT ÜBER DIE TÄTIGKEIT DES PRO-
VINZIALMUSEUMS ZU BONN in der Zeit vom
1. April 1913 bis 31. März 1914. Sonderabdruck
aus dem XIX. Jahresbericht der Provinzalkom-
mifßon für die Denkmalpflege in der Rhein-
provinz. Bonn 1915. Carl Georgi, Univerfitäts-
Buchdruckerei und Verlag, G. m. b. H.

194
 
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