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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 19/20
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Literatur
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0399

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LITERATUR

fprechen, dann handelt es fich in der Tat um
ein Ereignis erften Ranges, auf das man auch
in Kriegszeiten nadidrücklichft verweifen muß.
(Vgl. hierzu die Ausführungen auf S. 371 diefes
Heftes.) G. B.

Im Golß-Verlage in München ift eine künft-
lerifdi fehr bedeutfame neue Kriegsveröffent-
lidiung von Hermann Ebers erfchienen, ein
zehn Lithographien umfaffendes Mappenwerk,
betitelt „Die Opfer“. In diefen fchlichten,
ehrlichen Steinzeichnungen hat endlich einmal
jemand, der an der Front war, feine Eindrücke
in packender Weife geftaltet. Rein technifch
und formal ftehen die fieben Lithographien be-
deutend höher, die der in Stuttgart lebende
Deutfchfchweizer Alfred H. Pellegrini unter
dem Titel „Flüchtlinge und Ruinen“ hier
herausgegeben hat, aber diefe außerordentlich
feinen und reifen Arbeiten find eben doch nur
Schöpfungen eines künftlerifchen „Heimkriegers“,
und es fehlt ihnen die Unmittelbarkeit, die Ebers’
Blätter zu koftbaren Dokumenten des Welt-
krieges macht. W. B.

Im Verlage des SALONS BOLLAG in Zürich
wird demnächft anläßlich der 25. Wiederkehr
von Frank Buchfers Todestag eine Mappe
mit 20 Wiedergaben feiner Hauptwerke er-
fcheinen. Die Kunft Buchfers, die in unferer
Zeitfchrift wiederholt die gebührende Würdigung
gefunden hat, wird durch diefe Abbildungen
nach Bildern aus dem Befiß der Gottfried Keller-
Stiftung, der Mufeen von Bafel, Bern, Luzern,
Solothurn und Zürich, fowie des Salons Bollag
felbft, weiteren Kreifen diefen Meifter nahe
bringen.

VERZEICHNIS DER ANTIKEN ORIGINAL-
BILDWERKE DER KÖNIGL. SKULPTUREN-
SAMMLUNG IN DRESDEN. Der Direktor des
Älbertinums Profeffor Herrmann hat einen mit
20 Abbildungen verfehenen Katalog der ihm
unterteilten Sammlung herausgebracht, der zu-
nächft als Erfaß des im Jahre 1881 zum leßten
Mal aufgelegten und längft vergriffenen Hettner-
fchen Katalogs und alsVorläufer eines neuen aus-
führlichen Verzeichniffes gedacht ift. Die Knapp-
heit der Befchreibung bezweckt die fchnellere
Orientierung des Benutzers. Die Reihenfolge
und Anordnung fchließt fich der Aufteilung der
Bildwerke an, die im allgemeinen der kunft-
hiftorifchen Richtlinie folgt. Die Bearbeitung der

äggptifchen und affyrifchen Bildwerke ftammt
von Georg Steindorff, dem bekannten Ägyp-
tologen der Leipziger Univerfität. Das im Ver-
lag der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha
von Baenfch-Stitung erfchienene Verzeichnis
(Preis 50 Pfg.) ift mit 20 fehr guten Äbbildungs-
tafeln verfehen und bringt einleitend auch einen
kurzen Abriß zur Gefdiichte des Älbertinums.

G. B.

Der modernen Schweizerkunft ftanden bis vor
kurzem nur fehr wenige Zeitfchriften zur Ver-
fügung; wackere Familienblätter wie „Die
Schweiz“, in denen eine Veröffentlichung keines-
wegs einem Qualitätsausweis gleichkam, oder
Wochenfchriften der welfchen Kantone, die für
Bildwiedergaben fehr wenig aufwenden konnten.
Das iß nur feit zwei drei Jahren bedeutend
beffer geworden. Im Verlag Benteli Ä.-G.
(Bümpliß) erfcheint feit 1914 die „Zeitfchrift für
Baukunft, Gewerbe, Malerei und Plaftik“ Das
Werk, die in einer Reihe von Nummern groß
bemeffene Wiedergaben moderner fchweizer
Malerei und Plaftik veröffentlicht hat. Gleich das
erfte Heft brachte eine reich illuftrierte Abhand-
lung über Wandmalerei, andere publizierten Ge-
mälde und Wandbilder von der Landesaus-
ftellung zu Bern. Hoffentlich bringen auch die
kommenden Hefte neben Werken der Baukunft
folche der freien und angewandten Kiinfte. —
Viel gediegenes Bildermaterial haben die bis-
her erfchienenen Hefte der neuen Zeitfchrift
„Schweizerland“ (Schweizerland-Verlag, Chur)
veröffentlicht. Maler R.Löw, der die Auswahl be-
forgt und die knappen Einführungen fchreibt,
hat da fchon dankenswerte Arbeit geleiftet und
manchen jungen Künftler in weitere Kreife ein-
geführt. — Eine eigentliche Kunftzeitfchrift er-
fcheint j'eit Mai 1915 im Verlag Sonor zu Genf;
es find die Monatshefte „Pages d’Art“ inText,
Bild und auch Anzeigenteil mit beftem Gefchmack
ausgeftattet. Jedes Heft hat bisher eine Künftler-
biographie gebracht. So kam Dünki zu Wort,
Max Buri (leider einfeitig aus der Hodler-Per-
fpektive gefehen), L’Eplattenier, Pahnke. Man
wird die junge Genfer Zeitfchrift der Beachtung
empfehlen dürfen. J. C.

MUSEUMSBEBICHTE

BERICHT DES GEWERBEMUSEUMS ZU BRE-
MEN FÜR DAS JAHR 1914/15. Erftattet von
Direktor Prof. E. KLEINHEMPEL.

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