Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0021
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Heft 1
DOI article:Braun, Edmund Wilhelm: Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Fayencefabriken im 18. Jahrhundert
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KLEINE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN FAYENCEFABRIKEN
Abb. 7
Nordböhmifches Gewerbemufeum in Reichenberg
Salzburger Mufeum befitjt (Abb. 11); fie i[t in blaffen Scharffeuerfarben mit Blüten und
Infekten dekoriert. Endlich führe ich eine ovale tiefe Schüffel mit dunkler Blaumalerei an,
die wiederum Eigentum des Salzburger Mufeums ift (Abb. 12) und welche die gekrönte
C B-Marke ohne das Monogramm J. H. trägt. Das Mufter diefer Schüffel, nämlich
in der Mitte der Vogel auf dem Blumenkorb, umgeben von einem Randbehang in
Rouenart, ift in den meiften füddeutfchen Fayencefabriken in Verwendung gewefen,
auch in Göggingen.
Literarifche und urkundliche Nachrichten ftehen uns glücklicherweife zur Verfügung,
um Klarheit über die verfchiedenen Marken auf den fo eng zufammenhängenden
Fayencen zu finden.
Zunächft zitiere ich eine Notiz des bekannten Herrn von Stetten aus feiner Augs-
burger Kunft und Gewerbegefchichte (1779, S. 241 f.): „Erft zu unfern Zeiten find einige
hiefige Bürger auf den
Gedanken gerathen eine
Porcellanfabrik anzulegen.
Allein entweder taugt die
Erde nichts oder fie ver-
bunden es nicht genug.
Sie wurde bey dem Schau-
rifdien Garten errichtet,
gieng aber gar bald wie-
derum ein. Ebenfo gieng
T
Abb. 6
es der Hackelifchen Fai-
encefabrik, die an der
vorigen Stelle kam. Es
wurde zwar viel darinn
gearbeitet, allein nichts
gutes. Man verlegte fie
hernach nach Göggingen
und endlich nach Frid-
berg.wofie einEnde nahm.
Alle dergleichen Holz be-
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Abb. 7
Nordböhmifches Gewerbemufeum in Reichenberg
Salzburger Mufeum befitjt (Abb. 11); fie i[t in blaffen Scharffeuerfarben mit Blüten und
Infekten dekoriert. Endlich führe ich eine ovale tiefe Schüffel mit dunkler Blaumalerei an,
die wiederum Eigentum des Salzburger Mufeums ift (Abb. 12) und welche die gekrönte
C B-Marke ohne das Monogramm J. H. trägt. Das Mufter diefer Schüffel, nämlich
in der Mitte der Vogel auf dem Blumenkorb, umgeben von einem Randbehang in
Rouenart, ift in den meiften füddeutfchen Fayencefabriken in Verwendung gewefen,
auch in Göggingen.
Literarifche und urkundliche Nachrichten ftehen uns glücklicherweife zur Verfügung,
um Klarheit über die verfchiedenen Marken auf den fo eng zufammenhängenden
Fayencen zu finden.
Zunächft zitiere ich eine Notiz des bekannten Herrn von Stetten aus feiner Augs-
burger Kunft und Gewerbegefchichte (1779, S. 241 f.): „Erft zu unfern Zeiten find einige
hiefige Bürger auf den
Gedanken gerathen eine
Porcellanfabrik anzulegen.
Allein entweder taugt die
Erde nichts oder fie ver-
bunden es nicht genug.
Sie wurde bey dem Schau-
rifdien Garten errichtet,
gieng aber gar bald wie-
derum ein. Ebenfo gieng
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Abb. 6
es der Hackelifchen Fai-
encefabrik, die an der
vorigen Stelle kam. Es
wurde zwar viel darinn
gearbeitet, allein nichts
gutes. Man verlegte fie
hernach nach Göggingen
und endlich nach Frid-
berg.wofie einEnde nahm.
Alle dergleichen Holz be-
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