Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0026
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Heft 1
DOI article:Braun, Edmund Wilhelm: Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Fayencefabriken im 18. Jahrhundert
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KLEINE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN FAYENCEFABRIKEN
Äbb. 14 Kunftgewerbe-Mufeum in Berlin
der Gögginger Manufaktur identifch wäre. Die Kanne ift mit leuchtenden Scharffeuer-
farben in befonders forgfamer und außerordentlich dekorativer Weife bemalt und zwar
mit Ornamenten und Motiven, die von Rouenfayencen herkommen.
5. BÄYREUTH
In dem von Jofef Folnefics und mir verfaßten Buche über das Wiener Por-
zellan habe ich (S. 11 ff.) auf Bayreuther Fayencen in der Periode Knöllers (1720
bis 1745) hingewiefen, die fich fchon durch die Art ihrer gar nicht fayencemäßigen
Bemalung von der typifchen Maffenware diefer Fabrik unterfcheiden. Sie find in
Muffelfarben mit reicher Verwendung von Gold in einer Feinheit ausgeführt, die an
Porzellanvorbilder denken läßt. Und zwar haben wir letjtere in der Wiener Fabrik
aus der Zeit der Leitung Du Paquiers (1718—1743) zu fuchen. Nun wiffen wir,
daß der Buntmaler Jofeph Philipp Danhofer1, der bis 1737 in der Wiener Fabrik
befchäftigt war, von da in die Bayreuther Fabrik kam. Später finden wir ihn in
1 Vgl. meinen Artikel „Danhofer“ in Thieme-Beckers Künftlerlexikon Band VIII.
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Äbb. 14 Kunftgewerbe-Mufeum in Berlin
der Gögginger Manufaktur identifch wäre. Die Kanne ift mit leuchtenden Scharffeuer-
farben in befonders forgfamer und außerordentlich dekorativer Weife bemalt und zwar
mit Ornamenten und Motiven, die von Rouenfayencen herkommen.
5. BÄYREUTH
In dem von Jofef Folnefics und mir verfaßten Buche über das Wiener Por-
zellan habe ich (S. 11 ff.) auf Bayreuther Fayencen in der Periode Knöllers (1720
bis 1745) hingewiefen, die fich fchon durch die Art ihrer gar nicht fayencemäßigen
Bemalung von der typifchen Maffenware diefer Fabrik unterfcheiden. Sie find in
Muffelfarben mit reicher Verwendung von Gold in einer Feinheit ausgeführt, die an
Porzellanvorbilder denken läßt. Und zwar haben wir letjtere in der Wiener Fabrik
aus der Zeit der Leitung Du Paquiers (1718—1743) zu fuchen. Nun wiffen wir,
daß der Buntmaler Jofeph Philipp Danhofer1, der bis 1737 in der Wiener Fabrik
befchäftigt war, von da in die Bayreuther Fabrik kam. Später finden wir ihn in
1 Vgl. meinen Artikel „Danhofer“ in Thieme-Beckers Künftlerlexikon Band VIII.
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