Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0027
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Heft 1
DOI Artikel:Braun, Edmund Wilhelm: Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Fayencefabriken im 18. Jahrhundert
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KLEINE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN FAYENCEFABRIKEN
Abb. 15
Ehemalige Sammlung J. W. Erohne in Kopenhagen
Höchft und Ludwigsburg. Wir find deshalb ficherlich berechtigt, Bayreuther Fayencen
mit diefer feinpinfeligen zierlichen Muffelmalerei, welche eine große Verwandtfchaft mit
Wiener Du Paquierporzellanen aufweifen, für Arbeiten diefes Jofeph Philipp Danhofer zu
halten. Das prächtigfte Stück diefer Gattung ift der feine Krug aus der Sammlung des
verftorbenen Herrn J. W. Frohne (Abb. 15), deffen Randborduren in Eifenrot und Grün
direkt einem Wiener Porzellangefäß entnommen zu fein fcheinen. Man vergleiche
z. B. damit die Abb. auf S. 27, S. 38 und auf Tafel VIII im Wiener Porzellanwerk.
Als einen von der kunftgefchichtlichen Forfchung bisher unbeachteten Beitrag zur
Gefchichte der Bayreuther Fabrik und gleichzeitig als Nachtrag zu meinem Auffajje
über das rote Steinzeug diefer Manufaktur (Cicerone 1909, S. 502 ff.) bringe ich hier
aus einem handfchriftlichen Libell „Verfaffung und Zuftand der Markgraffchaft Bay-
reuth im Jahre 1769“, welches auf dem Nürnberger Kreisarchiv aufbewahrt wird, den
auf die Bayreuther Fabrik bezüglichen Paffus:1
„Die Porzellan-Fabrik zu St. Georgen am See ift vor etliche dreißig Jahren von
einem Kaufmann, Namens Knöller, errichtet, und mit einem Privilegio exclusivo be-
1 Schrötter im Archiv f. Gefch. u. Alt. v. Oberfranken XXIII, 2. Bayreuth 1907. S. 102.
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Abb. 15
Ehemalige Sammlung J. W. Erohne in Kopenhagen
Höchft und Ludwigsburg. Wir find deshalb ficherlich berechtigt, Bayreuther Fayencen
mit diefer feinpinfeligen zierlichen Muffelmalerei, welche eine große Verwandtfchaft mit
Wiener Du Paquierporzellanen aufweifen, für Arbeiten diefes Jofeph Philipp Danhofer zu
halten. Das prächtigfte Stück diefer Gattung ift der feine Krug aus der Sammlung des
verftorbenen Herrn J. W. Frohne (Abb. 15), deffen Randborduren in Eifenrot und Grün
direkt einem Wiener Porzellangefäß entnommen zu fein fcheinen. Man vergleiche
z. B. damit die Abb. auf S. 27, S. 38 und auf Tafel VIII im Wiener Porzellanwerk.
Als einen von der kunftgefchichtlichen Forfchung bisher unbeachteten Beitrag zur
Gefchichte der Bayreuther Fabrik und gleichzeitig als Nachtrag zu meinem Auffajje
über das rote Steinzeug diefer Manufaktur (Cicerone 1909, S. 502 ff.) bringe ich hier
aus einem handfchriftlichen Libell „Verfaffung und Zuftand der Markgraffchaft Bay-
reuth im Jahre 1769“, welches auf dem Nürnberger Kreisarchiv aufbewahrt wird, den
auf die Bayreuther Fabrik bezüglichen Paffus:1
„Die Porzellan-Fabrik zu St. Georgen am See ift vor etliche dreißig Jahren von
einem Kaufmann, Namens Knöller, errichtet, und mit einem Privilegio exclusivo be-
1 Schrötter im Archiv f. Gefch. u. Alt. v. Oberfranken XXIII, 2. Bayreuth 1907. S. 102.
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