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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0072

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LITERATUR

auch den Monats- und Planetendarftellungen
zugute, die damals ein wenig [ehr bunt er-
fchienen. H. Fr.

BÄRDS BÜCHER DER KUNST. Herausge-
geben von Emil Schaeffer.

In einem buchkünftlerifch befondersanfprechen-
den Gewände und einer typographifch geradezu
glänzenden Wiedergabe find kurz vor Weihnach-
ten die erften fünf Bände diefes neuen Serien-
unternehmens erfchienen: 1. Lionardo da
Vinci, Das Abendmahl, mit einer Einleitung
vonGoethe; 2.Die Werke derFamilie della
Robbia. Herausgegeben von Wilhelm v. Bode;
3. Bildniffe römifcherKaifer. Herausgegeben
von Richard Delbrück; 4. Älbrecht Dürer,
Fünfzig Bildniszeichnungen. Herausgege-
ben von Jaro Springer; 5. Chodowieckis
Illuftrationen zu deutfchen Klaffikern.
Herausgegeben von Paul Landau.

Das Programm diefer neuen Kunftbüdierei fpricht
eigentlich fchon deutlich genug aus den genannten
Buchtiteln. Der Text ift auf ein Minimum re-
duziert, der Hauptnachdruck dagegen auf die
Abbildungen gelegt. Format um ein Geringes
größer wie die zu früh unterbrochene Serie der
Mutherfchen „Kunft“. Jeder Band koftet eine
Mark. Das ift im Hinblick auf das Gebotene er-
ftaunlich billig. Und fo dürfen wir diefe Bände
getroft als einen neuen, aber fehr wertvollen Ver-
fuch begrüßen, gute Kunft ins Volk zu bringen.
Daß die erften Männer unferer Wiffenfchaft einem
folchen Unternehmen ihre Kräfte widmen, er-
fcheint im Hinblick auf das Programm vielver-
fprechend und die Auswahl der Themata zeugt
nicht weniger für das trefffichere Gefühl und den
Gefchmack des Herausgegebers, dem wir mit
voller Überzeugung einen fchönen Erfolg feines
Unternehmens wünfchen möchten. G. B.

In der Serie „Architektur und Kunftge-
werbe des Auslandes“ ift im Delphin-
Verlag in München der zweite Band erfchienen,
der ALT-DÄNEMARK gewidmet ift. Im Text-
teil gibt der Direktor des Erfurter Mufeums,
Edwin Redslob, eine gründliche Darftellung
der Linien, auf denen fich die Entwicklung von
Architektur und Kunftgewerbe in Dänemark voll-
zog. Es ift ihm vorzüglich gelungen, durch Ver-
folgung immer wiederkehrender Eigenheiten der
Stilbildung unter allem Wechfel der Kunftftile,
die auch hier zumeift von dem eben in Europa
vorherrfchenden Lande beeinflußt wurden, das
nationale dänifche Element aufzufpüren, die Ein-
heitlichkeit, die fo verfchiedene Dinge wie den
Dom von Roskilde und die KopenhagenerFrauen-
kirche, die Äusftattung von Lifelund und die

Arbeiten Peter Jenfens verbindet. Zu dem fein-
ßnnigen Texte geben dann die 320 muftergültigen
Abbildungen die trefflichften Belege. Es find
durchweg Aufnahmen noch beftehender und
möglichft unreftaurierter Denkmäler, für zugrunde
gegangene, wie das Schloß Chriftiansborg, und
für veränderte Parkanlagen find Abbildungen
aus Thuras Dänifchem Vitruv herangezogen
worden. Der Band wird allen denen, die das
vornehm-ftille und doch fo felbftßchere und
lebensfrohe Alt-Dänemark lieben, eine Quelle
ftets erneuter Freude fein. H. Fr.

Unter dem Titel „Zeit-Echo. Ein Kriegs-
Tagebuch der Künftler“ veröffentlicht der
Münchner Graphik-Verlag feit dem 15. Ok-
tober Halbmonatshefte, die den Künftlern ab-
feits von den Tagesblättern ftille Stätten zu
perfönlicher Äusfprache eröffnen follen. Jedes
Heft enthält dichterifche und zeichnerifche Bei-
träge bekannter Künftler. Neben der gewöhn-
lichen Ausgabe zu 50 Pf. das Heft erfcheint eine
numerierte Sonderausgabe zum Preife von 1 M.

Das Büchlein „EINFÜHRUNG IN DIE ANTIKE
KUNST mit befonderer Berückfichtigung der
modernen Plaftik“ von Dr. Karl Wunderer
(Erlangen 1913, Th. Blaefings Univerßtäts-
buchhandlung) ift aus Gymnafialvorträgen er-
wachfen, und es kann auch als eine Hilfe gelten,
die den Hörer oder Lefer näher an die antike
Kunft heranzuführen vermag. Die vorhandene
Literatur ift fleißig und verftändig benutzt wor-
den. Daß keine ernfthaften archäologifchen
Probleme angefchnitten werden, ift nur in der
Ordnung. Aber über die Frage der Modelle im
Altertum und über das Verhältnis von Lehrer
und Schüler möchte man doch einige Worte
mehr finden. Wenn der Lefer angeleitet würde,
die verfchiedenen Werke der antiken Kunft
unbefchadet kleiner Befonderheiten und Ab-
weichungen als Abwandelungen nicht allzuvieler
Typen (nicht nur Meifterwerke) zu betrachten,
fo würde ihm das bei der verwirrenden Maffe
der erhaltenen Bildwerke fehr zuftatten kommen.
Nicht fo ganz kann ich mich mit dem Vortrag
über die moderne Plaftik befreunden. Hier
fcheint der Verfaffer theoretifch wie praktifdi
weniger auf feinem Gebiete zu fein. H. Fr.

Im Verlage der Gebrüder Ättinger in
Neuenburg erfchien foeben das erfte Heft einer
neuen Zeitfchrift: Revue suisse d’Ethnogra-
phie et d’Art Compard. Schweizerifdie
Zeitfchrift für Völkerkunde und verglei-
chende Kunft, die unter Leitung von Dr. Wal-
demar Deonna von dem Direktor der ethno-

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