Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0210
DOI Heft:
Heft 9/10
DOI Artikel:Bangel, Rudolf: Die Sammlung Hoogendijk im Rijksmuseum
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0210
DIE SAMMLUNG H00GEND1JK IM RIJKSMUSEUM
Abb. 12. DAViD DE HEEM, Krebs- und Aufternftilleben
der Haager Anstellung war es Cornelis de Heem zugefchrieben, die Krit. Dagbl. fügt
jedoch hinzu, daß es nicht von diefem Meifter, eine andere Beftimmung aber auch
noch unmöglich fei. Inzwifchen kam die angegebene Bezeichnung zutage, die aber
das Dunkel, das fchon lange über diefem Bilde liegt, nicht lichtet.
Nicht viel anders fteht es mit dem der „Holländifchen Schule um 1650“ zuge-
fchriebenen Stilleben (Kat. 112b, Abb. 13). Was auch auf der Abbildung zu erkennen,
ift die reife, abgerundete Kompofition, die üppige Anordnung, die überaus faftige und
kräftige Malweife, vor allem der Perferdecke. In all diefem kommt der Maler A. van
Beyeren am nächften, der es felbft aber nicht fein kann. Auch an W. Kalff denkt
man bei der blauen Schale, dem warmen, harmonifchen Kolorit und der eigenartig be-
leuchteten Decke (vgl. deffen Arbeiten bei Huldfchinsky, Berlin und W. A. Coats in
Skalmorlie Caftle, hier auch die hell aufgefeßten Franfen). Die Technik ift jedoch zu
körnig für den feinen Kalff. Weiter wird man an P. de Ring und feine reichen üppigen
Frühftückstifche mit der weichen, verfchwommenen, klaren und farbenprächtigen Vor-
tragsweife, vor allem an deffen Amfterdamer Gemälde (Kat. 1912, Nr. 2034) erinnert.
De Ring ift aber, ebenfo wie Kalff, etwas dünner. Alles nur Vermutungen, zu einer
188
Abb. 12. DAViD DE HEEM, Krebs- und Aufternftilleben
der Haager Anstellung war es Cornelis de Heem zugefchrieben, die Krit. Dagbl. fügt
jedoch hinzu, daß es nicht von diefem Meifter, eine andere Beftimmung aber auch
noch unmöglich fei. Inzwifchen kam die angegebene Bezeichnung zutage, die aber
das Dunkel, das fchon lange über diefem Bilde liegt, nicht lichtet.
Nicht viel anders fteht es mit dem der „Holländifchen Schule um 1650“ zuge-
fchriebenen Stilleben (Kat. 112b, Abb. 13). Was auch auf der Abbildung zu erkennen,
ift die reife, abgerundete Kompofition, die üppige Anordnung, die überaus faftige und
kräftige Malweife, vor allem der Perferdecke. In all diefem kommt der Maler A. van
Beyeren am nächften, der es felbft aber nicht fein kann. Auch an W. Kalff denkt
man bei der blauen Schale, dem warmen, harmonifchen Kolorit und der eigenartig be-
leuchteten Decke (vgl. deffen Arbeiten bei Huldfchinsky, Berlin und W. A. Coats in
Skalmorlie Caftle, hier auch die hell aufgefeßten Franfen). Die Technik ift jedoch zu
körnig für den feinen Kalff. Weiter wird man an P. de Ring und feine reichen üppigen
Frühftückstifche mit der weichen, verfchwommenen, klaren und farbenprächtigen Vor-
tragsweife, vor allem an deffen Amfterdamer Gemälde (Kat. 1912, Nr. 2034) erinnert.
De Ring ift aber, ebenfo wie Kalff, etwas dünner. Alles nur Vermutungen, zu einer
188