Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0211
DOI Heft:
Heft 9/10
DOI Artikel:Bangel, Rudolf: Die Sammlung Hoogendijk im Rijksmuseum
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0211
DIE SAMMLUNG HOOGENDIJK IM RIJKSMUSEUM
Abb. 13. HOLLÄNDISCHE SCHULE UM 1650, Stilleben
genauen Beftimmung fehlt jeder Anhalt.1 Der Künftler hat wahrfcheinlich in Amfterdam
gelebt, denn auch Rembrandt blieb nicht ohne Einfluß auf ihn. Die Fertigkeit und die
Qualität, die in dem Bilde liegen, fprechen dafür, daß fein Maler nicht unter den vielen
noch unbekannten und wenig bekannten Künftlern zweiten und dritten Ranges zu
fuchen ift, daß er vielmehr ein würdiger Zeitgenoffe des Kalff und Beyeren gewefen.
Ein weiteres Stilleben mit Nautilusbecher, Kelch, Glas Bier, Früchten und Silberwerk
auf einer Perferdecke wird „Holländifche Schule um 1650“ genannt. Bredius fieht
darin ein Werk des Barent van der Meer aus Haarlem, deffen bekannte Bilder fich
in Würzburg, Wien und der Max Michaelis Gift befinden. Die Benennung ift ver-
ftändlich, aber noch nicht endgültig. V. d. Meer ift leichter und barocker als diefes
umfangreiche, etwas fchwere Bild bei Hoogendijk (113X94,5).
Ein einfach komponiertes, nicht fehr hervorragendes Stilleben der von der nieder-
ländifchen Schule um 1630 beeinflußten franzöfifchen Malerin Louife Moillon
(Kat. 1634a), und „Fifche, Geflügel und Früchte“ des frühen Antwerpener Alexander
Adriaenfen (bez. u. 1632) befchließen die alten Meifter.
Von modernen Holländern enthält die Schenkung Hoogendijk Arbeiten von Mat-
thijs Maris, Ed. Karfen, ). Voerman. Von den Franzofen des vorigen Jahrhunderts
Werke von Daumier, Monticelli und Felicien Rops.
1 Ich fprach mit verfchiedenen holländifchen Fachgelehrten über das Bild, ohne zu einem
Refultat zu gelangen.
189
Abb. 13. HOLLÄNDISCHE SCHULE UM 1650, Stilleben
genauen Beftimmung fehlt jeder Anhalt.1 Der Künftler hat wahrfcheinlich in Amfterdam
gelebt, denn auch Rembrandt blieb nicht ohne Einfluß auf ihn. Die Fertigkeit und die
Qualität, die in dem Bilde liegen, fprechen dafür, daß fein Maler nicht unter den vielen
noch unbekannten und wenig bekannten Künftlern zweiten und dritten Ranges zu
fuchen ift, daß er vielmehr ein würdiger Zeitgenoffe des Kalff und Beyeren gewefen.
Ein weiteres Stilleben mit Nautilusbecher, Kelch, Glas Bier, Früchten und Silberwerk
auf einer Perferdecke wird „Holländifche Schule um 1650“ genannt. Bredius fieht
darin ein Werk des Barent van der Meer aus Haarlem, deffen bekannte Bilder fich
in Würzburg, Wien und der Max Michaelis Gift befinden. Die Benennung ift ver-
ftändlich, aber noch nicht endgültig. V. d. Meer ift leichter und barocker als diefes
umfangreiche, etwas fchwere Bild bei Hoogendijk (113X94,5).
Ein einfach komponiertes, nicht fehr hervorragendes Stilleben der von der nieder-
ländifchen Schule um 1630 beeinflußten franzöfifchen Malerin Louife Moillon
(Kat. 1634a), und „Fifche, Geflügel und Früchte“ des frühen Antwerpener Alexander
Adriaenfen (bez. u. 1632) befchließen die alten Meifter.
Von modernen Holländern enthält die Schenkung Hoogendijk Arbeiten von Mat-
thijs Maris, Ed. Karfen, ). Voerman. Von den Franzofen des vorigen Jahrhunderts
Werke von Daumier, Monticelli und Felicien Rops.
1 Ich fprach mit verfchiedenen holländifchen Fachgelehrten über das Bild, ohne zu einem
Refultat zu gelangen.
189