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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 9/10
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Entdeckungen. Funde
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Personalien
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Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0215

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PERSONALIEN » VERMISCHTES

runde Gemälde aus dem Beginn des 16. Jahr-
hunderts gefunden, junge Mädchen in dunkel-
roten Kleidern mit Blumen in den Händen dar-
ftellend. Sie tragen die Infchriften: „Marsisa-
Franciscus Estense“ und „Pradamante-Marchio
Massae“, [teilen alfo die natürlichen Töchter des
Herzogs Franz von Efte dar. Von der Marfifa
war bisher kein Bild erhalten. Das von Filippo
Paladini, das auch in Taffos Sonetten erwähnt
wird, ift verfdiollen.

PERSONALIEN

DARMSTADT Zum ordentlichen Profeffor
der Baukunft an derTechnifchen Hochfchule wurde
der Denkmalpfleger der Provinz Rheinheffen,
Prof. Paul Meißner, ernannt.

DRESDEN Zum Leiter des Meifterateliers
für Landfchaftsmalerei an der Dresdner Kunft-
akademie wurde als Nachfolger Gotthard Kuehls
Prof. Robert Sterl in Dresden berufen, nachdem
Verhandlungen mit Klinger und Slevogt nicht
zu einem Ergebnis geführt hatten.

DÜSSELDORF flm 29. März ift hier der
Kupferftecher Jofeph Kohlfchein im Alter von
74 Jahren geftorben. Mit ihm ift einer der be-
deutendften der von Jofeph v. Keller begrün-
deten Düffeldorfer Kupferftecherfchule und zu-
gleich einer der beften Raffael-Stecher dahin-
gegangen. Seine Hauptblätter find Stiche nach
Murillos „Unbefleckte Empfängnis“, Correggios
„Heilige Nacht“, Veronefes „Hochzeit zu Kana“
und vor allem nach der hl. Cäcilie, der „Vierge
au linge“ und der fixtinifchen Madonna Raffaels.

Ihm folgte am 9. April, 71 Jahre alt, der leßte
der Düffeldorfer Kupferftecherfchule, Prof. Karl
Ernft Forberg. Von Forbergs Bedeutung als
Kupferftecher zeugen feine Wiedergaben Raffael-
fcher Gemälde; unter feinen hochgefchäßten Bild—
nisradierungen find namentlich die von Eduard
von Gebhardt und Jofeph Joachim bekannt ge-
worden. W. B.

HÄÄG Am 18. April hat Dr. A. Bredius feinen
60. Gebuitstag gefeiert. Der Jubilar, deffen Ver-
diente an diefer Stelle nicht hervorgehoben zu
werden brauchen, wurde unter anderem geehrt
durch die Überreichung einer Gedenkfchrift mit
Beiträgen von allen namhaften holländifchen Kunft-
forfchern aus dem Gebiet der heimatlichen Kunft-
gefchichte. Das Werk, auf das noch näher zu-
rückzukommen fein wird, ift auf finnige Weife
in das Gewand eines Oud Holland-Bandes ge-

kleidet, derangefehenen Zeitfchrift, die Dr. Bredius
Geift und Leben verdankt. Auf der dem ftatt-
lichen Bande vorgedruckten Lifte derer, die Dr.
Bredius zu feinem Ehrentage huldigen, ftehen
an der Spiße die Namen der Königin, derKönigin-
mutter und des Prinzgemahls. Außerdem nah-
men zahlreiche Freunde die Gelegenheit auf
mannigfache Weife wahr, ihrer Wertfdiäßung
und Verehrung für den noch mit unermüdlicher
Arbeitsfreude fdiaffenden Jubilaren Ausdruck zu
geben. O. H.

MÜNCHEN Am 30. April beging Franz
Defregger in voller Rüftigkeit feinen 80. Ge-
burtstag.

MÜNSTER (Weftfalen) Am 8. April iß
der Provinzialkonfervator Weftfalens, Baurat
Albert Ludorff, infolge eines Schlaganfalls
geftorben. W. B.

SCHWERIN Dem Direktor des Großherzog-
lichen Mufeums und der Großherzoglichen Kunft-
fammiung in Schwerin, Dr. Walter Jofephi,
wurde der Profeffortitel verliehen.

WIESBADEN Am 3. April ßel in den Kar-
pathen der verdienftvolle Direktor des Mufeums
der naffauifchen Altertümer, Dr. EduardBren-
ner. Brenner, ein geborener Wiesbadener, ftand
im 39. Lebensjahre. Seit Juli 1911 leitete er die
Sammlungen des Mufeums mit Ausnahme der
Gemäldegalerie. h.

VERMISCHTES

DIE WIEDERGEWINNUNG EINES
FRANKFURTER BILDES ÄUS LILLE

Die Deutfchordenskirche in Frankfurt-Sachfen-
haufen wird demnächft wieder in den Befiß ihres
Hochaltarbildes kommen, einer Arbeit Giovanni
Battifta Piazzettas, die der kunftfinnige Erz-
bifchof von Köln, Klemens Auguft, dem Künftler
1736 mit 2000 Gulden bezahlt hatte. Als die
Franzofen 1796 Frankfurt befeßten, verlangten pe
außer einer Kontribution in barem Gelde und
in Naturalien auch die Herausgabe des Piaz-
zettafchen Bildes, und nahmen, als diefe ver-
weigert wurde, das damals auf 30000 Gulden
gefchäßte Werk mit Gewalt fort. Auch 1815
konnte bei der Rückgabe der geraubten Kunft-
fchäße das Bild der Stadt nicht wieder gegeben
werden, da es verfdiollen war. Erft 1844 ent-
deckte es der Infpektor des Städelfchen Inftitutes,

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