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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI Heft:
Heft 13/14
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Secker, Hans Friedrich: Die alte Töpferkunst Danzigs und seiner Nachbarstädte, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0269

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DIE ALTE TÖPFERKUNST DANZIGS UND SEINER NACHBARSTADTE

6 Deichhauptmann Nickel, Oliva

Im Jahre 1776 gab Friedrich d. Gr. den Töpfern in Weftpreußen ein General-
Privilegium, und aus dem Gildebrief erfahren wir, worin ein Meifterftück zu beftehen
hatte: „Einem großen Topf, einem großen Reibenapf, einer Schüffel und allen zu einem
Ofen benötigten großen und kleinen Kacheln, von folcher Art und Größe wie brauchbar,
und wie der Gefell die beften Formen dazu bei demjenigen Meifter, bei welchem er
das Meifterftück zu machen angewiefen worden, finden kann, welchen Ofen er bei
erfter Gelegenheit felbft fetjen foll.“

Nach einer Kabinettsordre vom 21. April 1781 „veranlaßte der umfangreiche Handel
mit Fagence-Gefchirren von Danzig nach Polen den König, die Anlegung einer folchen
Fabrik in Stolzenberg ins Auge zu faffen und die Ermittlung paffender Erdarten zu
befehlen“.

Die Gründung, oder beffer, da wir von Stolzenbergifchen „Befchädigern“ in
früherer Zeit fo mannigfach vernommen haben: die Wiederbelebung der Fagence-
induftrie auf dem Stolzenberg wurde gar bald mit großem Eifer betrieben. Es half
den Danzigern wenig, daß fie [ich zunächft in ihren Gewohnheiten gar nicht ftören
ließen. Schon 1793 befchwert [ich das Stolßenberger Töpfergewerk über dasjenige

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