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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI issue:
Heft 15/16
DOI article:
Secker, Hans Friedrich: Die alte Töpferkunst Danzigs und seiner Nachbarstädte, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0304

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DIE ALTE TÖPFERKUNST DANZIGS UND SEINER NACHBARSTADTE

Abb. 29 Sammlung Basner, Zoppot

reien verraten bei aller Einfalt des Inhaltlichen, das durchweg biblifche und mythologifche
Gegenftände bringt, ein feines künftlerifches Raumgefühl.

Nach der Mitte des Jahrhunderts gewinnt manganbraun die Oberhand, häufig mit
blau gemeinfam auftretend, dann felbftändig und fchließlich in Verbindung mit gelb und
grün, welch letzterer Farbe in den fiebziger Jahren oft alle anderen Töne weichen müffen.
Die anfänglich nur aufgemalte Kartufche wird jefet Relief, die Glafur blendend weiß,
und der Inhalt fchwankt zwifchen bäuerlichen und eleganten Darftellungen, fo daß man
wie bei der Porzellanmalerei von einem Teniers- und einem Watteau-Gefchmack reden
kann (Abb. 32 und 33).

Vielfach begegnen uns Bandornamente und Blumenmufter, insbefondere ein zwiebel-
artiges (Abb. 32) genau wie auf den Tellern und Schüffeln, ferner Kavaliere und Rokoko-
damen, und endlich auch Danziger Straßentgpen, wie die Ausrufer auf einem in
prächtigem Grün bemalten Ofen des Weftpreußifchen Provinzialmufeums (Abb. 34),
datiert 1777. Der Mann mit dem Korb und der Überfchrift „Ich habe fchöne Flundern

Äbb. 30 Kunftgewerbe-Mufeum, Danzig

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