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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI Heft:
Heft 15/16
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Secker, Hans Friedrich: Die alte Töpferkunst Danzigs und seiner Nachbarstädte, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0310

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DIE ALTE TÖPFERKUNST DANZIGS UND SEINER NACHBARSTADTE

Äbb. 37 Kunftgewerbe- flbb. 38 Kunftgewerbe-Mufeum, Danzig

Mufeum, Danzig

fehlenden Nifchenöffnung fällt gänzlich aus der Reihe der typifch Danziger Öfen heraus.
Die Frontkachel (Abb. 38) mit einer Höhe von 90 cm ift ein technifches Meifterwerk,
die Bemalung blau und manganbraun. Die Höhe des ganzen Ofens mit dem Holz-
adler beträgt 3,75 m, während die größten Öfen des Danziger Durchfchnittyps nur
2,90 m meffen.

Mit dem Auftreten des Empireftils verfchwindet die malerifche Einzelbehandlung
der Kacheln. Das Weiß wiegt vor, und nur da und dort macht fich ein großes Stilleben
breit und zieht [ich gleich über eine ganze Reihe benachbarter Kacheln hin; fo auf den
beiden in vier klaren Farben prangenden Öfen im Danziger Uphagenhausmufeum
(Abb. 41a, Gefchenk von Frl. Klinsmann) und in der Weinhandlung Denzer (Abb. 41b).

Nach 1800 tritt dann bald an die Stelle des zweigefchoffigen Nifchenofens ein ein-
facher weißer, fpärlich mit Ranken bemalter Zylinderofen (Abb. 42a und b), bei dem
befonders intereffant ift, daß ganz analog den Gefchirren muffelartig fchmufeige Ocker-
farben neben den Unterglafurfarben üblich find.

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