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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI Heft:
Heft 17/18
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Stoehr, August: Kleine Beiträge zur Geschichte süddeutscher Fayencefabriken
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0344

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KLEINE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE SÜDDEUTSCHER FAYENCEFABRIKEN

Äbb. 21 Abb. 23

Am 18. Januar 1767 ftarb der Befitjer der Fabrik, Hofrat Johann Georg Pfeiffer.
Die Erben festen das Unternehmen fort, obwohl fich bei der Aufnahme der Ver-
mögensbeftände eine Unterbilanz ergeben halte. Erft 1783 kam es zur Subhaftation.
In der Zeit zwifchen 1767 und 1783 hat ein gewiffer Oswald die Leitung der Fabrik
beforgt. Aus diefer Periode find zahlreiche eigentümlich geformte Birnkrüge erhalten,
die in der Regel mit etwas charakterlofen Scharffeuerfarben bemalt find. Der Formen-
reichtum von Malerei befchränkt fich gewöhnlich auf eine Kartufche oder einen Palmen-
wedelkranz, in dem ein Monogramm unter einer Krone fteht. Als Marke tragen fie
meiftens ein O. oder OS. Vor kurzem gelangte nun ein derartiger Krug in das
Fränkifche Luitpold-Mufeum, der mit einer Spätrokoko-Kartufche in Gelb, Blau und
Mangan, der Krone darüber, und einem Monogramm mit der Jahreszahl 1770 darunter
bemalt ift (Abb. 19). Auf dem Boden trägt er die beifolgende Marke 20 und an der
Seite noch ein eingekraßtes B, das mit der Glafur weiß ausgelaufen ift.

Es kommen auch Kaffee-
gefchirre und Maßkrüge mit
der O.-Marke vor. Ich bilde
einen derartigen Maßkrug
(Abb. 21) ab, der noch in
der ganzen charakterifti-
fchen Bayreuther Farben-

Abb. 22

kraft mit einem in der B. P.-
Periode öfters vorkommen-
den Früchtebukett bemalt
ift (Marke Abb. 22).

Unter dem lebten Be-
ßrer, dem Kaufmann Chr.
Pr. Leers in Bayreuth, wurde

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