Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0351
DOI Heft:
Heft 17/18
DOI Artikel:Lüthgen, Eugen: Neuerwerbungen des Kunstgewerbe-Museums der Stadt Köln
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0351
NEUERWERBUNGEN DES KUNSTGEWERBE-MUSEUMS DER STADT KÖLN
dem leuchtend roten
Sammetgrunde ab. Ver-
fchlungene Ranken, um
die [ich ein Kreis
feingezeichneter Blätter
zieht, umfchließen ein
Wappen mit einer Blu-
me. Auf dem Hinter-
grund find in gleich-
mäßiger Verteilung Ster-
ne zur Belebung der
Fläche angebracht.
Etwa der gleichen
Zeit angehörend, viel-
leicht ein oder höch-
ftens zwei Jahrzehnte
jünger, ift ein nieder-
rheinifcherWandteppich
mit einer großzügigen
Darftellung einer Kreu-
zigung mit Johannes
und Maria zu feiten
des Kreuzes (Abb. 6).
Auf dem breiten Rande
des Teppichs find gleich-
mäßig verteilt die Wap-
pen rheinifcher Ge-
fchlechter angebracht.
Diefer Rand ift zwar
erft im 17. Jahrhundert
an das Mittelftück an-
gefeßt. Die Wappen
entfprechen aber in
ihrer Technik vollkom-
men der übrigen Arbeit
des 15. Jahrhunderts.
Die 26 Wappen find
die von Mark, Jülich,
Steinfurt, Neuenahr,
Heppendorf, ein Löwe
auf mit Schindeln be- _
legtem Grunde, Lim-
M IT ,, , D i i Abb. 5. Madonna
bürg, Holland, Bolant,
Dyck, Loen-Heinsberg, Marek, Broich, Sayn, ein Schild mit Querbalken, Salm-Reiffer-
fcheid. Nach Fahne (Rheinifche Gefchlechter) ergeben die Wappen die Ahnenfolge des
Grafen Johann von Neuenahr, eines Sohnes des 1484 verdorbenen Grafen Gumprecht
von Neuenahr. Diefer Wirkteppich zeigt in den großen feften Geftalten der
Köln, Kunftgewerbe-Mufeum
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dem leuchtend roten
Sammetgrunde ab. Ver-
fchlungene Ranken, um
die [ich ein Kreis
feingezeichneter Blätter
zieht, umfchließen ein
Wappen mit einer Blu-
me. Auf dem Hinter-
grund find in gleich-
mäßiger Verteilung Ster-
ne zur Belebung der
Fläche angebracht.
Etwa der gleichen
Zeit angehörend, viel-
leicht ein oder höch-
ftens zwei Jahrzehnte
jünger, ift ein nieder-
rheinifcherWandteppich
mit einer großzügigen
Darftellung einer Kreu-
zigung mit Johannes
und Maria zu feiten
des Kreuzes (Abb. 6).
Auf dem breiten Rande
des Teppichs find gleich-
mäßig verteilt die Wap-
pen rheinifcher Ge-
fchlechter angebracht.
Diefer Rand ift zwar
erft im 17. Jahrhundert
an das Mittelftück an-
gefeßt. Die Wappen
entfprechen aber in
ihrer Technik vollkom-
men der übrigen Arbeit
des 15. Jahrhunderts.
Die 26 Wappen find
die von Mark, Jülich,
Steinfurt, Neuenahr,
Heppendorf, ein Löwe
auf mit Schindeln be- _
legtem Grunde, Lim-
M IT ,, , D i i Abb. 5. Madonna
bürg, Holland, Bolant,
Dyck, Loen-Heinsberg, Marek, Broich, Sayn, ein Schild mit Querbalken, Salm-Reiffer-
fcheid. Nach Fahne (Rheinifche Gefchlechter) ergeben die Wappen die Ahnenfolge des
Grafen Johann von Neuenahr, eines Sohnes des 1484 verdorbenen Grafen Gumprecht
von Neuenahr. Diefer Wirkteppich zeigt in den großen feften Geftalten der
Köln, Kunftgewerbe-Mufeum
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