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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI Heft:
Heft 19/20
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Zeh, Ernst: Die Oberfränkischen Emailgläser
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0375

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DIE OBERFRANKISCHEN EMAILGLASER

Abb. 21a.

Glas der Familie Schreyer von 1659

Abb. 21b. Glas der Familie Schreyer von 1659

im Bepjge des Herrn Grabner in Hof a. S.

Haller bemalten Pokals im Bayrifchen Gewerbemu[eum in Nürnberg (Abb. 19) trägt
nämlich in Gold die nur noch um aufgelegte ftilifierte Blättchen bereicherte Flach-
bogenborte mit dem Zackenornament.

Die Bedeutung des Flachbogenmotivs für die Zuweifung von Gläfern an ober-
fränkifche Hütten ift nun zur Genüge erörtert. Jedoch foll keineswegs nun gefagt fein,
daß diefes Motiv ausfchließlich als Signatur der oberfränkifchen Gläfer zu gelten hat.
Das Motiv war Allgemeingut jener Zeit ebenfogut wie Fayencemotive hier und dort
auftauchen. Für eine fichere Beftimmung ift es allein noch nicht ausfchlaggebend, und
ich habe bereits auf manche Stilkriterien hingewiefen, die hinzutreten müffen, wenn
die Zuweifung ficher fein foll. Aber die Flachbogenbordüre gehört ohne Zweifel zu
einem gerade in den oberfränkifchen Hütten fehr beliebten Motiv und ift auf Gläfern
anderer Herkunft nur feiten anzutreffen, dann meiftens abgewandelt; außerdem zeigen
folche Gläfer einen ganz anderen Stil, fo daß man fie leicht von unferer Gruppe trennen
kann. Um nur ein Beifpiel zu geben, bilde ich ein Henkelglas aus dem Führer durch
die Sammlungen des Kunftgewerbemufeums in Prag ab (Abb. 20), das nach feiner
Auffchrift „Simon Hofreidt Schürer von Waltheimb Glashüttenmeifter zu Falkau 1647“

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