Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

DOI issue:
Heft 21/22
DOI article:
Literatur
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0436

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
LITERATUR

Auskunft über die Nr. 46 (eine in Wien befind-
liche Folge), zu geben und hier die gedruckten
und ungedruckten Fragezeichen im Text zu tilgen,
fo hätte der Krieg einer Forfchungsreife ins Aus-
land, die genaues Vergleichen der vielen Folgen
in Frankreich und England bezweckt hätte, ein
jähes Ende bereitet. Aber eine fichere und fefte
Grundlage bietet die ausgezeichnete Zufammen-
ftellung der künftigen Forfchung, und daher ift
fie fdion in ihrer jeßigen Geftalt mit Dank zu
begrüßen. Hans W. Singer.

SOLDATENGRABER UND KRIEGSDENK-
MALE. Herausgegeben vom k. k. Gewerbe-
beförderungsamte in Wien. Verlag Anton
Schroll & Co., Wien 1915.

Für die in dem Werke abgebildeten und er-
läuterten 130 Entwürfe zu Einzel-, Gruppen- und
Maffengräbern und zu Denkmalen für gefallene
Soldaten war der Gedanke maßgebend, daß ein
Weg gewiefen werde, wie auch bei geringen
Mitteln unferen toten Helden in würdiger Weife
Dank und Ehre gezollt werden kann. Darum
werden vor allem grundfäßliche Fragen erörtert
und in den meift ganz fchlichten Entwürfen
Löfungsbeifpiele fürGrabftätten auf demSchlacht-
felde, in Stadt und Land, auf Friedhöfen oder
in der freien Natur gegeben. Immer wird auf
das eindringlichfte die Abhängigkeit der Aus-
führung von der Umgebung und die Notwendig-
keit des Zufammenftimmens mit diefer betont
und darauf hingewiefen, daß die in dem Werke
enthaltenen Projekte nicht als Vorlagen, die ein-
fach kopiert werden, fondern als Anregungen
aufzufaffen ßnd.

Das Buch zerfällt in zwei ftreng vonein-
ander gefchiedene Gruppen: Grabmale und Denk-
male. Wenn es auch eigentlich allgemein be-
kannt fein follte, daß ein Grabmal und ein
Denkmal verfchiedene Dinge ßnd, fo ift dies
doch oft dem Befteller unklar, und auch der aus-
führende Künftler weiß nicht immer die charak-
teriftifdie Form für das eine und das andere zu
finden. In der Klarheit der Grundfäße, wie fie
hier für Friedhofgeftaltung und Denkmalentwürfe
entwickelt werden, liegt der befondere Reiz der
abgebildeten Projekte, die von den Künftlern
Franz Barwig, Jofef Breitner, Anton Hanak,
Jofef Hoffmann, Rudolf von Larifch, Michael
Powolng, Oskar Strnad, Heinrich Teffenow und
ihren Schülern herrühren. W. B.

□ □ □

ERKLÄRUNG. Da der Verfaffer der im Cicerone
17/18, S. 339 befprochenen Schrift: „Der Krieg
von 1914 und die bildende Kunft in Deutfchland“,
Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Adelbert Matthaei, meint,
es könnte der Saß der Befprechung: „Mit einer
Voreingenommenheit, die auch ein entftelltes
Zitat nicht fcheut“ dahin verftanden werden, als
fei das Zitat falfch, so wird auf feinen Wunfch
hiermit noch ausdrücklich feftgeftellt, daß eine
folche Auslegung unberechtigt fein würde. Es
wird vielmehr durch diefen Saß, wie ja auch
aus den Worten hervorgeht, zum Ausdruck ge-
bracht, daß ein, dem Wortlaut nach richtig wie-
dergegebenes, Zitat entftellt wird, und zwar
durch die Auslegung des Verfaffers, die den
klaren Sinn des Zitates in fein Gegenteil ver-
kehrt. Die Schriftleitung.

414
 
Annotationen