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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 23/24
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Riesebieter, Otto: Die Fayencefabrik in Jever
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0450

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DIE FAYENCEFABRIK IN JEVER

flbb. 5 Altertümerfammlung in Jever

war,1 unter dem oben genannten Coswigfchen Töpfer, der in Jever Zerbfter Fabrikate
abfefeen wollte, zu verftehen ift oder aber, was wohl wahrfcheinlicher ift, daß v. Cappell-
mann fich diefen für die Jeverfche Fabrik zeitweife erbeten hatte. Tatfächlidi ift Ferfch,
wie weiter unten gezeigt werden wird, fpäter auch in Jever gewefen.

Die Jeverfche Fabrik war nun aber noch nicht am Ende ihrer Tage, und fie hat
länger beftanden, als bisher in Mitteilungen, die ich gelegentlich darüber gefunden
habe, angenommen worden ift. Sie wurde nämlich — anfeheinend 1768 — von dem
Zerbftifchen Maler Johann Auguft Canßler übernommen. Stieda a. a. O. S. 245
bemerkt über ihn folgendes: „Im Oktober 1762 wurde Johann Auguft Cantjler als
Lehrling für die Malerei eingetragen. Ihm verdankt die Fabrik vermutlich die Dekoration
fehr vieler Gegenftände; er genoß, vom Schlage gerührt, im Jahre 1793 eine kleine
Penfion von 24 Rtlr.“ Wenn er dann aber S. 282 bemerkt, Cantjler fei von 1762
bis 1793 Maler an der Fagencefabrik in Zerbft gewefen, fo trifft das jedenfalls infofern
nicht zu, als wir ihn 1769 und 1776 als Unternehmer der Jeverfchen Fabrik finden.
Doch fcheint er auch in Jever nicht ftändig gearbeitet zu haben.

Ich laffe hier die Aktenftücke folgen, die ich im Haus- und Zentral-Archiv hierfelbft
über die leßten Jahre der Jeverfchen Fabrik noch gefunden habe.

Am 5. Mai 1769 richtet der „Fayence-Fabriquer“ Johann Auguft Cantjler von Jever
aus folgendes Gefuch an den Fürften:

1 Vgl. Stieda a. a. 0., S. 198/199, 244/245, 282.

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