Edouard Manet Die Lastkähne
Aus der Ausstellung »Ein Jahrhundert französischer Zeichnung« bei Paul Cassirer, Berlin Privatbesitz
Hofer und Beckmann angefangen bis zu Klee und
Kandinsky, ist yertreten und teils mit ganz neuen,
hier zum erstenmal gezeigten Werken. Heinrich
Nauens neues großes Bild »Frauen auf demFelde«
ist voll tiefer Symbolhaftigkeit. Verwandt mit ihm
zeigt sich Heinrich Campendonk, der das begriff-
lich Unfaßbare mit Märchenphantasie zu Sym-
phonien von Linien und Farben gestaltet. — Im
Dienste des Ileimatgedankens steht es, daß die Aus-
stellung dem Altmeister Rohlfs, der soeben seinen
So.Geburtstag feierte, so viel Raum zur Verfügung
stellt. Er zeigt eine Anzahl seiner zart verhangenen
Blumenstüdke, die aber, wie vielfach vollendete
Abklärung, einen I nlerlon der Mattigkeit des Ab-
klingens tragen.
Neben clen zahlreichen Ölbildern, Aquarellen und
graphischen Blätlern zeigt die Ausstellung — was
auf Raummangel zurückzuführen ist — nur
wenige, aber gut ausgewählte Plastiken, u. a. von
Barlach, Fiori, Kolbe, Renee Sintenis und MilLy
Steeger. Mühlhoff
FRANKFURTER AUSSTELLUNGEN
StädelschesKunstinstitut. Im Erdgeschoß
Sammlung llugo Fleischauer, Stuttgart:
Ilandzeichnungen alter Meister. Aus diesem bedeu-
tenden Privatbesitz, der zum größten Teil aus der
Bologneser Sammlung Giusti stammt, wurde bis
jetzt kein Stück veröffentlicht. Der Umsicht von
Dr. Schilling ist die Schau der Werlce zu verdan-
ken. Den Bestand bilden vornehmlich Italiener
des 16.—18. Jahrhunderts, besonders Venetianer.
Von Paolo Veronese verschiedene Entwürfe zu
einem »Raub der Europa«: dichtgedrängte Feder-
skizzen menschlicher Körper in edlen StelLungen.
Anmutsvolle Bewegung gibt Jacopo Bassano mit
Leichter Hand, bildhafte Lvreide- und Ölstudien
Tintoretto: helle, menscliliche Lvörper sicli von
dunkelglühendem Hintergrund abhebend.
Von Magnasco die IdyLle einer »Hirtenszene«, von
Giovanni Burrini eine »Geißelung Christi« in
großformatiger Dramatik. »Loth und seine Töch-
ter« von Antonio Gionimo voll verblüffender Psy-
chologie, ein dekorativer Deckcnentwurf von Do-
menico Tiepolo, groß gesehene Köpfe des Gio-
vanni Tiepolo.
Einzelne BlätternordiscLier lvünstler, Holbein d. J.,
Van Dydk, Rubens, VeLasquez. »Eli belauscht das
Gebet der Hanna« von Rembrandt voll Wirklich-
keitssinn bis in kleinste Details tmd dabei von zau-
berhafter Magie des seelischen Ausdrucks.
M. Goldschmidt & Co.: Georg Minne.
Skulpturen aus den Jahren 1897—1929, darunter
der längst bekannte, vor dem Pult niederknieende
bronzene »Volksredner« und die ebenso bekannte
Marmorbüste der »Melancholie« mit dem damals
neuartigen, assymmetrischen Schrägaufbau und
einst merkwürdigen Stilisierung. Zwei männliche,
mächtige Köpfe könnten voneinem anderen Künst-
ler sein. Außerdem jene schlanken Jiinglingskör-
24
Aus der Ausstellung »Ein Jahrhundert französischer Zeichnung« bei Paul Cassirer, Berlin Privatbesitz
Hofer und Beckmann angefangen bis zu Klee und
Kandinsky, ist yertreten und teils mit ganz neuen,
hier zum erstenmal gezeigten Werken. Heinrich
Nauens neues großes Bild »Frauen auf demFelde«
ist voll tiefer Symbolhaftigkeit. Verwandt mit ihm
zeigt sich Heinrich Campendonk, der das begriff-
lich Unfaßbare mit Märchenphantasie zu Sym-
phonien von Linien und Farben gestaltet. — Im
Dienste des Ileimatgedankens steht es, daß die Aus-
stellung dem Altmeister Rohlfs, der soeben seinen
So.Geburtstag feierte, so viel Raum zur Verfügung
stellt. Er zeigt eine Anzahl seiner zart verhangenen
Blumenstüdke, die aber, wie vielfach vollendete
Abklärung, einen I nlerlon der Mattigkeit des Ab-
klingens tragen.
Neben clen zahlreichen Ölbildern, Aquarellen und
graphischen Blätlern zeigt die Ausstellung — was
auf Raummangel zurückzuführen ist — nur
wenige, aber gut ausgewählte Plastiken, u. a. von
Barlach, Fiori, Kolbe, Renee Sintenis und MilLy
Steeger. Mühlhoff
FRANKFURTER AUSSTELLUNGEN
StädelschesKunstinstitut. Im Erdgeschoß
Sammlung llugo Fleischauer, Stuttgart:
Ilandzeichnungen alter Meister. Aus diesem bedeu-
tenden Privatbesitz, der zum größten Teil aus der
Bologneser Sammlung Giusti stammt, wurde bis
jetzt kein Stück veröffentlicht. Der Umsicht von
Dr. Schilling ist die Schau der Werlce zu verdan-
ken. Den Bestand bilden vornehmlich Italiener
des 16.—18. Jahrhunderts, besonders Venetianer.
Von Paolo Veronese verschiedene Entwürfe zu
einem »Raub der Europa«: dichtgedrängte Feder-
skizzen menschlicher Körper in edlen StelLungen.
Anmutsvolle Bewegung gibt Jacopo Bassano mit
Leichter Hand, bildhafte Lvreide- und Ölstudien
Tintoretto: helle, menscliliche Lvörper sicli von
dunkelglühendem Hintergrund abhebend.
Von Magnasco die IdyLle einer »Hirtenszene«, von
Giovanni Burrini eine »Geißelung Christi« in
großformatiger Dramatik. »Loth und seine Töch-
ter« von Antonio Gionimo voll verblüffender Psy-
chologie, ein dekorativer Deckcnentwurf von Do-
menico Tiepolo, groß gesehene Köpfe des Gio-
vanni Tiepolo.
Einzelne BlätternordiscLier lvünstler, Holbein d. J.,
Van Dydk, Rubens, VeLasquez. »Eli belauscht das
Gebet der Hanna« von Rembrandt voll Wirklich-
keitssinn bis in kleinste Details tmd dabei von zau-
berhafter Magie des seelischen Ausdrucks.
M. Goldschmidt & Co.: Georg Minne.
Skulpturen aus den Jahren 1897—1929, darunter
der längst bekannte, vor dem Pult niederknieende
bronzene »Volksredner« und die ebenso bekannte
Marmorbüste der »Melancholie« mit dem damals
neuartigen, assymmetrischen Schrägaufbau und
einst merkwürdigen Stilisierung. Zwei männliche,
mächtige Köpfe könnten voneinem anderen Künst-
ler sein. Außerdem jene schlanken Jiinglingskör-
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