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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Sarre, Friedrich: Frühislamische Keramik aus Mesopotamien
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0068

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Abb. 5 In mebrfarbigem Lüster bemalter Henkelkrug, Mesopotamien

Art Institute, Chicago

Nassiri Kliosro, das Hauptargument Butlers für die ägyptische These, wird neuerdings
auch von Gallois in dem erwähnten Aufsatz für nicht klar und beweiskräftig erklärt. Da-
gegen hat vor kurzem durch Margais und seine Arbeit über die Fliesen von Kairouan, auf
deren baldigesErscheinen undBedeutungKoechlin schon hinweist (p. ] 01), die asiatische
und im speziellen die mesopotamische These eine starke Stütze erhalten. Marcais hält die
literarische Stelle, nach der die Kairouaner Fliesen aus Bagdad stammen sollen, für gut und
echt und bringt weiteres Material für die engen künstlerischen Beziehungen zwischen
Bagdad und dem Maghreb, speziell Kairouan 1. Das fragliche literarische Dokument be-
sagt aber noch ein weiteres^ nämlich, daß ein aus Bagdad stammender Töpfer, da die
importierten Fliesen nicht ausreichten, weitere in Kairouan selbst hergestellt habe.

and pottery, Privatdruck 1928) ein. Für Persien und zwar für Rhages setzt sich schon seit langem
Ch. Vignier ein (New Excavations at Rhages, The so called Samarra Fayence, Burlington Magazine,
juillet 1914, p. 212 ff.). Für Mesopotamien neben anderen Migeon (a. a. O. und letzthin in Syria
192g, p. lgoff.), Pezard (a. a. 0.), Kühnel (Islamische Kleinkunst, Berlin 1925, S. 78), Oscar
Raphael (Some notes on the early pottery of the nearer east, Transactions of the Oriental Ceramic
Society, 1925/26). Auch Ali bey Baghat soll nach Flurys Zeugnis den ägyptischen Ursprung der
in Fostat gefundenen Lüsterware geleugnet haben (Susa, p. 101).

1 G. Margais, Les faiences ä reflets metalliques de la Grande Mosquee de Kairouan, Paris 1928.—
Vgl. Besprechung des Unterzeichneten in der Deutschen Literaturzeitung, 1929, p. 1680 ff.

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