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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 5
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Poglayen-Neuwall, Stefan: Drei Jahrhunderte vlämischer Kunst: in der Wiener Sezession
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0160

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Goossen van der Weyden Entdeckung der Särge der hl. Dymphna
Sammlung Baron J. van der Elst, Wien und des hl. Serebernus

(Antwerpen, kgl. Museum) an erster Stelle ange-
führt zu werden. Um sie gruppieren sich die Ma-
donnen des Jan Gossaert und des Joos van Cleve
d. Ä., die l)iblischen Historien des Dirk Yellert.
llier wäre auch die farbensiiße Dornenkrönung
des Juan des Flandes (Amsterdamer Kunsthandel)
und die Marter der hl. Barbara des Jean Belle-
gambe (Y. Bloch, Wicn) zu nennen, dio durch die
packende Kontrastierung von weiblichem Liebreiz
und IJäßlichkeit und Brutalität der Schergen (die
an die Typen des Hieronymus Bosch erinnern), die
dramatische Gespanntheit der Handlung, ans In-

nerste riihrt. Zwischen diesen Schöpfungen und
Joachim Beuckelaers großgesehener »Heiliger
Sippe« (Berliner Kunsthandel), die ein gutes Bei-
spiel für den Einfluß des Manierismus in der zwei-
ten Hälfte des 16. Jahrhunderts bietet, klafft ein
breiter Sprung, wie er zwischen Anfang und Ende
einer Entwicklung zu liegen pflegt.

Den großen Meistern des 17. Jahrhunderts ist der
Hauptsaal eingeräumt worden. An der Wand, ge-
genüber dem Eingang, hängt des Bubens impo-
santes frühes Bildnis eines Edelmannes zu Pferd
aus der Sammlung Clam-Gallas. Seitlich die maje-

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