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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 5
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Poglayen-Neuwall, Stefan: Drei Jahrhunderte vlämischer Kunst: in der Wiener Sezession
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0161

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Jean Bellegambe

slälischen Bildnisse genuesischer Edeldamen (Ber-
liner Kunsthandel), die Rubens während seines
Aufenthaltes in Genua um 1606 konterfeite, die
Vorläufer der größfigurigen Bildnisse van Dycks.
Auch dieser größte Schüler des Rubens ist gleich
seinem Lehrer mit einer stattlichen Zahl von Bild-
nissen, auch biblischen Szenen von hoher Qualität
vertrelen, sowohl aus der älteren Epoche (der auch
eine von L. Burchard für van Dyck in Anspruch
genommene Darstellung Abrahams und Isaaks aus
dem Berliner Kunsthandel angehört), als aus der
Zeit seines englischen AufenthaUes. Wohl zu den
schönsten Gruppenbildern seiner letzten Schaf-
fensphase zählt das Bildnis der Familie Boling-
broke aus der Sammlung Louis Rothschild, in der
Ungezwungenheit des Bildaufbaues wie in dem
Nuancenreichtum der Palelte. Unter den Bildern

Marter der hl. Barbara
Viktor Bloch, Wien

des Jordaens ist die Susanna mit den beiden Alten
(Berliner Kunsthandel) das für den Künstler be-
zeichnendste. In dem rauschenden Schwung der
Komposition, der Melodik der Gebärde ein echtes
Werk des Barock. Von kaum zu übertreffender
Lebendigkeit und Unmittelbarkeit des Ausdruckes
ist der Bildniskopf eines Dudelsackpfeifers bei
Paul Viktor (Wicn), bekannt aus der »Serenade«
bci Leonard Le Blon (Antwerpen) und den »Drei
Musikanten« bei Lord Yarborough in London.
Ncben diesen P’ürsten vlämischer Seicentomalerei
treten die Werke der übrigen zeitgenössischen
Künstler weit zurück, wenngleich auch von ihnen
gute Namen, wie die des Cornelis de Vos, des Höl-
len- und des Sammet-Brueghel, des Brouwer, D^
Teniers d. J., Joost van Craesbeeck, Jan Fyt, Jan
Siberechts mit trefflichen Arbeiten vertreten sind.

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