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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 6
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Biermann, Georg: Paul Strecker
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0184

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Paul Strecker Sammlung B„ Berlin Torso. 1929

Mit Genehmigung- der Galerie Flechtheim, Berlin

kundig. Denn es ist Ausgangspunkt, soweit es sich um die reine weltanschauliche Fixierung
des Menschen zur Umwelt handelt, die Alter und Jugend verbindet, die bei der letzteren
sogar neue Tatsachen im Konstruktivischen und in der malerischen Technik ergeben
hat, die deutlich die Persönlichkeit erkennen lassen. Die Farbe hat das Klingen noch nicht,
ist ohne Leuchten, kein Glockenklang wie bei Cezanne, aber dennoch bewußt in der
Harmonie der Teile zum Ganzen ausgewogen. Der Ton dieses Malers setzt sich im
Gehirn fest, er ist die übertragene Flandschrift, und daß man diese nicht vergißt, sie
im Gegenteil immer wieder gern sieht, zeigt, daß dies Talent irgendwie packt.

Ich werde vor diesen Bildern Paul Streckers die Empfindung nicht los, daß hinter ihnen die
großeTraurigkeit jener Jugend steht, die das Furchtbare in einem Alter erlebte, das solches
nicht tragen konnte, und daß hier nur die Sonne der Provence den seelischen Untergrund
aufhellen könnte, dieselbe Sonne, die dem Meister von Aix das Wunder offenbart hat.

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